Profis 10.09.2015 - 12:30 Uhr

Wiedersehen mit Geisi

Interview mit Johannes Geis, der am Sonntag mit Schalke 04 unsere 05er empfängt

Hallo Geisi, am Sonntag gibt es ein Wiedersehen mit den alten Teamkollegen – was geht da in dir vor und freust du dich auf jemanden ganz besonders?

Johannes Geis: „Natürlich ist es schon ein komisches Gefühl, jetzt das erste Mal gegen Mainz 05 zu spielen. Aber bei mir überwiegt die pure Vorfreude, vor allem darauf, alle wiederzusehen. Da die Mannschaft ja weitgehend zusammengeblieben ist, kenne ich noch fast alle. Besonders freue ich mich auf Yunus Malli, meinen guten Freund und ehemaligen Zimmerkollegen.“

Du hast den Sprung von Mainz 05 zu einem der Top-Clubs in der Bundesliga geschafft – beschreib mal, was waren für dich die krassesten Unterschiede?

Johannes Geis: „Mainz hat sich in Deutschland einen richtig guten Status erarbeitet, mittlerweile kennt jeder die 05er. Aber Schalke hat dasselbe auch international geschafft, ist ja auch klar, sie spielen ja auch jedes Jahr international. Auch am Trainingsplatz macht sich das bemerkbar: Hier in Gelsenkirchen stehen mindestens 200, 300 Fans am Platz und schauen uns zu. Mainz ist vom Umfeld her eher ein kleiner, ruhiger Verein, in dem Talente reifen können. Hier muss man sich jetzt ganz anders beweisen.“

Für dich persönlich läuft es in dieser Saison super, Coach André Breitenreiter hat dich in allen Spielen direkt in die Startaufstellung berufen. Wie würdest du deinen neuen Trainer und den Fußball, den er spielen lassen will, beschreiben?

Johannes Geis: „Die Art von Fußball, die er spielen will, ist sehr modern. Er legt großen Wert auf aggressiven Offensivfußball. Auf der zwischenmenschlichen Ebene passt es auch. Er ist eher der Kumpeltyp und geht sehr positiv und nett mit uns um, aber gleichzeitig weiß auch jeder genau, dass er der Coach ist und er schnell einen anderen Ton anschlagen kann, wenn die Leistung nicht stimmt.“

Nach einem Auftaktsieg gab es gegen Aufsteiger Darmstadt nur ein Unentschieden und gegen Wolfsburg eine herbe 3:0-Niederlage – woran liegt’s, dass es bei den Königsblauen aktuell noch etwas hakt?

Johannes Geis: „Wir sind noch ein bisschen in der Findungsphase, was ja auch klar ist nach der vergangenen Saison und dem kompletten Umbruch in dieser Spielzeit. Neuer Trainer, auf vielen Positionen eine neue Mannschaft, das muss sich eben vom Gefüge, von der Taktik und auch vom Spielverständnis her noch entwickeln. Jeder sieht ja, dass hier eine neue, andere Art von Fußball gespielt wird als noch im Jahr zuvor.  Aber der Weg den wir gehen ist gut und die Qualität in der Mannschaft stark – ich bin davon überzeugt, dass wir damit Erfolg haben werden.“

Mit deinem neuen Club spielst du in der Europa League – was ging dir durch den Kopf, als nach der Auslosung „Asteras Tripolis“ als einer der Gegner feststand?

Johannes Geis: (lacht) „Mein erster Gedanke war ‚Jetzt ist es an der Zeit für eine Revanche!‘ Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es angenehmere Gegner gibt. Aber wir werden alles in die Waagschale werfen, um zu gewinnen. Und ich will auch ein bisschen was für Mainz dort wettmachen.“ 

Sonntag geht es aber erstmal gegen deine alten Kollegen von Mainz 05 - was habt ihr euch vorgenommen und auf welche Mainzer Stärken müsst ihr besonders aufpassen?

Johannes Geis: „Wir wissen, dass Mainz gern die großen Gegner ärgert. Das hat man auch gegen Borussia Mönchengladbach wieder gesehen. Die 05er spielen laufintensiv und aggressiv gegen den Ball. Und mit meinen alten Teamkollegen Bello, Bungert, Yunus, Baumi und jetzt auch dem neuen Yoshinori Muto ist auch einiges an individueller Qualität vorhanden, vorne wie hinten. Aber so sehr ich Mainz auch mag – die drei Punkte bleiben am Sonntag auf Schalke. Danach dürft ihr wenn es nach mir geht gern alles gewinnen!“