Spielbericht 22.05.2021 - 00:00 Uhr
Bell krönt beste Rückrunde der Vereinsgeschichte
Beim VfL Wolfsburg haben die 05ER - eine Woche nach dem bereits geglückten Klassenerhalt - am Samstagnachmittag den perfekten Saisonabschluss feiern können und durch das 3:2 (1:0) beim Champions-League-Teilnehmer den zehnten Sieg eingefahren - einer war es nach 17 Spieltagen gewesen! Die Mainzer Treffer zum nicht unverdienten Erfolg gelangen Jean-Paul Boëtius, Robin Quaison und Stefan Bell (erstes Tor seit fast vier Jahren), während Maximlian Philipp und Joao Victor für die Gastgeber zwei Mal ausgeglichen hatten.
Drei Veränderungen hatte Bo Svensson gegenüber der Partie gegen den BVB vorgenommen und Bell, Dominik Kohr sowie Robin Quaison für Alexander Hack, Kapitän Danny Latza und Robert Glatzel zurück in die Startelf beordert. Bei den Gastgebern begann das 05-Eigengewächs Ridle Baku, der kurz nach Saisonbeginn vom FSV zum VfL gewechselt war.
Für beide Teams ging es zwar in Sachen Erreichen des Saisonziels (Wolfsburg in der Champions League, die 05ER sicher zum Klassenerhalt) um nichts mehr, dennoch waren die Kontrahenten bemüht, gut in die letzten 90 Minuten der Saison zu starten: Nach nur fünf Minuten verpasste Boëtius eine Hereingabe Karim Onisiwos nur knapp. Die Gastgeber kamen sechs Minuten später zu ihrer ersten Torannäherung, als Wout Weghorst nach einer Flanke von Kevin Mbabu per Kopf an den Ball kam und Finn Dahmen erstmals zum Eingreifen zwang - die Nummer zwei des FSV reagierte glänzend (11. Minute). Im Anschluss übernahmen die Wolfsburger immer mehr die Kontrolle und erneut war es Dahmen, der gegen einen Kopfball, diesmal von Mbabu selbst, einen möglichen Rückstand vereitelte.
Doch auch die Gäste blieben im Spiel und hätten nach einer knappen halben Stunde durchaus in Führung gehen können. Boëtius hatte Quaison perfekt in Szene gesetzt, der aus 15 Metern noch entscheidend von Linksverteidiger Paulo Otavio gestört wurde - die folgende Ecke brachte nichts ein (28.).Wenig später waren die 05ER das erste Mal zum Wechseln gezwungen, weil Leandro Barreiro nach einem Zweikampf unglücklich aufgekommen und sich am Oberschenkel verletzt hatte - ihn ersetzte Latza, der in seinem letzten Auftritt im 05-Trikot somit nochmal auf eine knappe Stunde Einsatzzeit kommen sollte (32.). Kurz vor der Pause in einer für einen letzten Spieltag durchaus intensiven Begegnung hatte Boëtius dann noch einmal die Gäste-Führung auf dem Fuß, doch nach der überlegten Rückgabe von Onisiwo parierte Pavao Pervan den von Quaison leicht abgefälschten Schuss per Fußabwehr (42.). Torlos sollte es dennoch nicht in die Katakomben gehen: Denn keine Chance hatte der österreichische Schlussmann zwei Minuten später nach einem feinen Mainzer Angriff: Über Danny da Costa landete der Ball im Strafraum bei Quaison, dessen Querpass Boëtius nur noch im leeren Tor unterbringen musste - 1:0 für den FSV (44.). Mit der knappen Führung ging es auch in die Pause.
Wilder Wiederbeginn - Bell macht den Deckel drauf
Unverändert kamen beide Teams zurück aufs Feld, und es dauerte keine 120 Sekunden, bis die Wölfe jubeln durften: Nach einer Flanke von Otavio war Philipp vor Bell am Ball und ließ Dahmen mit einem sehenswerten Abschluss keine Chance (47.). Einen Knacks verpasste dieser Gegentreffer den Gästen aber keinesfalls, die ihrerseits nur sieben Minuten später zurückschlugen. Boëtius hatte Onisiwo auf die Reise geschickt, der zunächst an Pervan scheiterte, der dann aber gegen den feinen Abschluss von Quaison in die kurze Ecke chancenlos war - 1:2 (54.). Nachdem die Gastgeber in der 61. Minute die schnelle Antwort bei einem Baku-Schlenzer noch verpassten, packte Joao Victor kurz darauf die ganz feine Klinge aus und überwand Dahmen aus 25 Metern unhaltbar in den Torwinkel - der Ausgleich (64.).
Mit dem Remis ging es auch in die Schlussphase. Und, abgesehen vom Versuch Maximilian Arnolds, den Dahmen sicher parierte, tat sich zunächst nicht viel. Bis der eingewechselte Edimilson Fernandes eine Ecke vor das Tor brachte, Bell am höchsten stieg und zur erneuten Mainzer Führung einköpfte (77.). Wieder waren die Gastgeber um eine schnelle Anwort bemüht, doch gleich zwei Mal fehlte Xaver Schlager die Fortune: Zunächst setzte der Schweizer einen Kopfball über das Gehäuse (80.), bevor sein Versuch aus der zweiten Reihe nur am Aluminium landete (82.). Der FSV war auf bestem Weg zum perfekten Abschluss dieser schier unglaublichen Rückrunde und hätte bei einer Doppelchance von Fernandes alles klar machen können, doch der Schweizer scheiterte zunächst an Pervan und setzte den Rebound anschließen etwas zu hoch an (86.). Trotz der verpassten Entscheidung war wenig später Schluss. Die Mainzer machten die beste Rückrunde der Vereinsgeschichte (29 Punkte aus der Saison 2013/14 zuvor Bestwert) - 32 Zähler in 17 Partien - perfekt, beenden die Saison auf Platz zwölf und gehen mit einem weiteren Erfolgserlebnis in die wohlverdiente Sommerpause vor der dann 13. 05-Bundesliga-Saison in Serie!