Zum Abschied ausgekontert

Beim letzten Saison-Heimspiel des 1. FSV Mainz 05 gegen Borussia Mönchengladbach ging es gleich flott los. Die Gäste vom Niederrhein verzeichneten die erste Chance der Begegnung, Rechtsverteidiger Tony Jantschke schloss aus spitzem Winkel aber schwach ab (3.). Für die Nullfünfer war das das Signal, die Partie in die Hand zu nehmen. Nicolai Müller wurde bei seinem ersten Torschuss jedoch abgeblockt (5.). Dann ging es auf einmal ganz schnell, Zdenek Pospech schickte Shawn Parker auf die Reise. Der Youngster fackelte nicht lange und brachte die Nullfünfer per Direktschuss in Führung, Gäste-Keeper Marc-André ter Stegen hatte keine Abwehrchance. 1:0 für Mainz 05 (12.)!

Die Mannschaft von Thomas Tuchel hatte dann noch zwei Möglichkeiten, doch Andreas Ivanschitz und Julian Baumgartlinger wählten eine zu umständliche Lösung, ließen die Möglichkeit zum 2:0 liegen (18./19.). Fast zwanzig Minuten sahen die 34.000 Zuschauer in der ausverkauften Coface Arena ein Spiel, das sich zwischen den Strafräumen abspielte, aber wenig Spannung bereithielt. Mit einem Freistoß auf die Latte läutete Gladbachs Kunstschütze Juan Arango die temporeiche Schlussphase der ersten Halbzeit ein (37.). Als Mike Hanke im Strafraum zu Fall kam, ertönte – zum Unverständnis der Mainzer Fans – der Elfmeterpfiff des Schiedsrichters. Branimir Hrgota behielt die Nerven und erzielte vom Punkt den Ausgleich für die Gäste (39.).

Die Tuchel-Elf war auf eine schnelle Antwort auf diesen Rückschlag aus, doch Nicolai Müller verpasste eine Hereingabe von Marco Caligiuri (41.). In der Nachspielzeit stiebitzte Parker Granit Xhaka den Ball, auf dem Weg zu seinem zweiten Treffer wurde er dann von Gladbachs Kapitän Martin Stranzl gestoppt.

Die zweite Hälfte begannen die Nullfünfer sogleich mit einem feinen Spielzug: Yunus Malli, heute auf der Doppelsechs neben Baumgartlinger, bewies Auge für seinen Mitspieler und bediente Pospech, der seinerseits präzise in den Strafraum flankte. Leider konnte Caligiuri, der in die Flanke reinrutschte, das Leder nicht kontrolliert aufs das Gästetor bringen (48.). Statt 2:1 hätte es dann beinahe 1:2 gestanden, doch Nikolce Noveski und Heinz Müller stoppten Patrick Herrmann bei einem gefährlichen Konter mit vereinten Kräften (53.). Einen Fernschuss von Hanke hielt Müller im Nachfassen (56.).

Einen vielversprechenden Konter über Nicolai Müller spielten die Nullfünfer dann nicht sauber zu Ende (58.) und bekamen dann vom Gegner Anschauungsunterricht, wie man es besser macht. Zunächst köpfte Hanke den Ball unter die Latte und Hrgota drückte den Ball zur Gladbacher Führung über die Linie (59.). Glück hatte die Tuchel-Elf dann, als Hrgota die große Chance zu seinem dritten Treffer ausließ (61.).

Unterkante Latte, Nachschuss, Tor. Nach diesem Schema erzielten die Gäste vom Niederrhein dann auch ihr drittes Tor. Herrmann war diesmal der Lattenschütze, Hanke per Kopf zur Stelle (65.). Tuchel reagierte auf diesen Nackenschlag mit der Einwechslung von Petar Sliskovic und Marcel Risse (66.). Unsere Nullfünfer taten sich jedoch schwer, gegen konterstarke Gladbacher Druck aufzubauen. Zu feiern gab es bei Mainz nur das Bundesliga-Debüt von Nejmeddin Daghfous, der für Malli aufs Feld kam (78.). Im Spiel kam es dann nämlich noch dicker: einen schnellen Konter vollendete Hrgota mit einem Lupfer über Müller – 1:4 (80.).

Bei einer schönen Kombination von Nicolai Müller und Zdenek Pospech war eine Gladbacher Hand im Spiel, der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. Andreas Ivanschitz verwandelte zum Abschied von der Coface Arena sicher zum Endstand von 2:4.

1. FSV Mainz 05 – Borussia Mönchengladbach 2:4 (1:1)