Profis 21.01.2020 - 15:00 Uhr
Zum Teambuilding ins Schloss
Trainerstab und Mannschaft heute Abend zu Gast bei der zweiten Auflage der 05ER Benefiz-Fastnachtsitzung: Willkommene Abwechslung in der Vorbereitung auf das Spiel in Mönchengladbach
Zum Start in die neue Trainings- und Wettkampfwoche gibt's beim 1. FSV Mainz 05 an diesem Dienstag ein volles Programm für Mannschaft und Trainer. Nach der Vormittagseinheit am Bruchweg stand die obligatorische Medienrunde auf dem Dienstplan von Achim Beierlorzer, am Nachmittag dann das intensive Studium des kommenden Gegners anhand von Videomaterial, gefolgt von einer Atlethikeinheit für die Mannschaft, ehe der gebürtige Franke am Abend mit seinem Trainerstab und allen 05-Profis närrisch unterwegs sein wird: Und zwar als Gäste bei der zweiten Auflage der 05ER Benefiz-Fastnachtsitzung, die um 19.05 Uhr im Kurfürstlichen Schloss "angepfiffen" wird.
Drei Tage nach der bitteren und unglücklichen 1:2-Heimniederlage in der OPEL ARENA gegen den SC Freiburg dürfte der Ausflug in die Meenzer Fassenacht eine willkommene Abwechslung für die Bundesliga-Profis darstellen. Andere Vereine haben im Rahmen ihrer Trainingslager spezielle Aktionen durchgeführt, um den Gemeinschaftsgedanken zu stärken. Beierlorzer nutzt die klubeigene Veranstaltung als Teambuilding-Maßnahme. Der Coach selbst betritt dabei Neuland. Denn im Gegensatz zu vielen seiner Spieler, die im vergangenen Jahr bereits lebhaft ihre närrischen Talente im Schloss demonstrierten, hat der Trainer noch nie eine solche Sitzung live erlebt. Beierlorzer freut sich auf ein paar Stunden humoristischer Entspannung als Gegenpart zur derzeit intensiven Aufarbeitung der Freiburg-Partie und den Vorbereitungen auf das schwere Auswärtsspiel am Samstag bei Borussia Mönchengladbach.
Beierlorzer: Wie beim Tennis
Denn der Alltag ist derzeit geprägt von Gesprächen, Videoanalysen, individuellen Analysen. "Im Endeffekt geht es darum, den Spieler an seine Stärken zu erinnern und nicht zu sagen, was er alles nicht kann", erklärte Beierlorzer am Mittag. Parallel dazu müsse natürlich an den Dingen, die nicht so gut gewesen seien, im Training gearbeitet werden. "Das ist wie beim Tennis", sagte der 05-Trainer. "Ich kann mich über den verschlagenen Ball ärgern, dann wird der nächste Schlag auch nicht der beste sein. Genauso ist es jetzt bei uns. Es nützt uns nix. Wir müssen analysieren, wollen nichts unter den Teppich kehren, aber wir können auch aufzeigen, was wirklich gut war."
Der Wochenstart am Bruchweg
Die Tatsache, dass die Mainzer gegen die starken und tief verteidigenden Freiburger, die den Gastgebern mit dieser disziplinierten und laufstarken Art zu verteidigen, kaum einmal Umschaltmöglichkeiten gaben, dennoch genügend Torchancen herausarbeiteten, gehört sicherlich zu den Pluspunkten. Mit einer ähnlichen Effizienz wie der Gegner, so der Coach, hätte sein Team diese Partie wahrscheinlich gewonnen. "Wir waren definitiv nicht schlechter als Freiburg, aber wir haben die Momente nicht genutzt."
Und die 05ER machten in den Schlüsselszenen die Fehler. "Wir müssen die entscheidenden Dinge richtig machen. Beide Tore waren zu verteidigen. Wenn wir darüber sprechen, dass solche Details Spiele entscheiden in der Bundesliga, dann müssen wir die auch richtig machen. Dann dürfen wir nicht damit zufrieden sein, dass wir vieles gut machen. Da waren wir auch schon mal einen Tick weiter", betonte der Trainer, der zudem die eigene Ballverlustquote als etwas zu hoch empfand. "Auf der anderen Seite ist es positiv, dass sich die Mannschaft traut, vorne reinzuspielen."
Optionen für Kunde-Ersatz
Am Samstag geht's dann nach Gladbach. Beierlorzer muss den gelbgesperrten Kunde Malong ersetzen. Der Ausfall des Stamm-Sechsers tue weh, "aber wir haben eine gute Konkurrenzsituation. Am Ende der Trainingswoche entscheidet man und wägt ab, was am besten passt." Der Coach kann mit Ridle Baku und Leandro Barreiro zwei echte Sechser stellen. "Wir haben Leo mit Ridle im Testspiel gegen Dortmund gesehen. Das war in der zweiten Halbzeit richtig gut", sagte der 05-Trainer, der auch Phillipp Mwene als mögliche Option nannte. Theoretisch könne auch einer der Innenverteidiger als Sechser auflaufen. Und schließlich gebe es die Möglichkeit, wie nach der Pause gegen Freiburg, im 4-3-3 mit einem Sechser und zwei Achtern aufzulaufen.
Unabhängig davon, wie die Startelf im Auswärtsspiel beim Tabellendritten aussehen wird, Beierlorzers Marschrichtung ist klar: "Herausforderung annehmen und diesmal die Momente nutzen!", forderte der 52-Jährige.