Vorberichte 01.12.2023 - 16:50 Uhr
05ER erwarten Freiburg: "Wir haben eine gute Idee"
Jan Siewert äußerte sich auf der Pressekonferenz zur Ausgangslage, dem "Luxusproblem" im Tor und über die schwierige Aufgabe gegen den SCF am Sonntag in der MEWA ARENA
Im vierten Spiel unter Jan Siewert als Chef-Trainer empfängt der 1. FSV Mainz 05 am Sonntag (15:30 Uhr, live auf DAZN & 05ER.fm) den SC Freiburg in der MEWA ARENA. Rund 30.000 Fans werden zum vorletzten Heimspiel in diesem Jahr erwartet. Ein paar Tickets für die Partie sind also noch im Online-Shop oder an den Tageskassen erhältlich. "Aus meiner Sicht wird es das schwierigste Spiel, das wir unter meiner Führung bisher hatten", sagte Siewert auf der Pressekonferenz am Freitag über das Duell mit dem Team von Christian Streich. "Sie spielen ganz anders als Leipzig oder Hoffenheim."
Das kommende Heimspiel steht außerdem im Zeichen der Schiedsrichter. Die Schiedsrichter-Vereinigung Mainz-Bingen und der Fußball-Bundesligist nutzen die an diesem Spieltag vom Deutschen Fußball-Bund durchgeführte Aktion "Danke ans Ehrenamt“, um die Bedeutung der Unparteiischen für die Sportart im "Jahr der Schiedsrichter“ hervorzuheben und werben gemeinsam für die Anmeldung neuer Schiedsrichter (Alle Infos zur Aktion). Das Youth League-Rückspiel der U19 gegen Minsk läuft ab 13 Uhr auf den TV-Bildschirmen in und vor der MEWA ARENA, beispielsweise im "Hasekaste", im Fanzelt "Schobbeschachtel" und im Hospitality-Bereich.
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Ausgangslage
Die 05ER sind seit vier Bundesliga-Spielen ungeschlagen. Aus den drei Partien mit Siewert holte der FSV fünf Punkte und kassierte nur ein Gegentor. Mit der wiedergewonnenen defensiven Stabilität im Rücken trauten sich die Rheinhessen in Hoffenheim auch mit dem Ball wieder mehr zu und zeigten spielerisch eine ihrer besten Saisonleistungen. Mehr als das 1:1-Unentschieden hätten die Mainzer absolut verdient - und auch nötig - gehabt. Denn mit acht Punkten nach zwölf Spieltagen befinden sich die 05ER auf dem Relegationsrang 16 weiterhin mitten im Abstiegskampf und benötigen dringend weitere Zähler bis zur Winterpause.
International läuft es in dieser Saison für die Gäste etwas besser als in der Bundesliga, wo sie derzeit mit 15 Punkten auf der Habenseite den neunten Platz belegen. Am Donnerstagabend feierten sie mit dem 5:0 gegen Olympiakos Piräus in der Europa League einen beeindruckenden Sieg und qualifizierten sich für die K.o.-Runde des europäischen Wettbewerbs.
Personal
Nicht glücklich ist Siewert verständlicherweise über das Fehlen seines Stammtorhüters Robin Zentner, den eine knöcherne Verletzung am Finger aus dem Hoffenheim-Spiel plagt. "Aber es ist ein Luxusproblem." Mit Lasse Rieß und Daniel Batz habe man zwei bundesligataugliche Torhüter. "Die Wahl wird auf einen der beiden fallen und der wird es gut machen. Wir schauen auf die Trainingswoche in der Gesamtheit und fällen dann eine Entscheidung."
Dominik Kohr und Sepp van den Berg kehren am Sonntag nach dem Absitzen ihren Sperren auf jeden Fall wieder in den Kader der 05ER zurück. Siewert kann also in der Abwehrkette und im defensiven Mittelfeld auf weitere Optionen zurückgreifen. "Ich bin froh, dass wir Alternativen und dadurch eine gute Konkurrenzsituation haben. Das belebt das Geschäft", betonte der Mainzer Cheftrainer. Kohr und van den Berg imponierten dem Trainer mit ihrem Trainingseifer bereits in der Länderspielpause. "Sie sind natürlich Kandidaten für die Startelf. Ich muss aber auch die Leistung der Jungs berücksichtigen, die gegen Hoffenheim gespielt haben", so Siewert. Daraus entstehe ein Gesamtbild. Definitiv fehlen werden weiterhin Karim Onisiwo, Nelson Weiper, Maxim Leitsch, Andreas Hanche-Olsen und Josuha Guilavogui.
Freude bereitete dem Mainzer Trainer das Comeback von Jonathan Burkardt am vergangenen Sonntag nach über einjähriger Leidenszeit. Der 05-Angreifer entwickele sich immer besser mit seiner physischen Präsenz und dem gesteigerten Vertrauen in seinen Körper. Siewert betont aber, dass man Geduld haben müsse nach der langen Zeit. Burkardt habe seine ersten Minuten nicht nur körperlich, sondern auch emotional erstmal verkraften müssen. "Er ist wichtig als Option von der Bank und mit Sicherheit irgendwann auch wieder in der Startelf."
System
In Hoffenheim wechselten die 05ER je nach Phase des Spiels flexibel zwischen einer Dreier- und Viererkette. "Ich würde nicht mit Viererkette spielen lassen, wenn ich nicht das Gefühl hätte, dass die Spieler es umsetzen können", sagte Siewert. Der Kader biete in dieser Hinsicht viel Flexibilität. Man werde schauen, was Freiburg am Sonntag anbiete und die Formation dementsprechend anpassen. Egal in welcher Anordnung das Team auftrete, sei es aber entscheidend, über andere Themen zu sprechen, die am Ende über Erfolg oder Misserfolg entscheiden: Das Verwerten von Torchancen. In dieser Hinsicht zeigten die 05ER in Hoffenheim, auch aufgrund fehlenden Spielglücks, noch Luft nach oben. "Da brauchen wir gegen Freiburg Präzision und Konsequenz."
Gegner
Denn der SCF biete seinen Gegnern nur wenig Raum an, um gefährlich zu werden. "Deshalb werden wir vielleicht auch nicht so viele Torchancen bekommen. Aber wenn du eine hast, musst du sie nutzen." Freiburg sei sehr flexibel in der Anordnung und könne die 05ER in jeder Phase vor Probleme stellen. Bedeutet für den FSV: Zunächst Fokus auf die Arbeit gegen den Ball, um den Gegner vom Tor wegzuhalten, um danach aus der Kompaktheit Tiefe und Überzahlsituationen im Ballbesitz zu erzeugen. "Freiburg hat gegen Piräus gezeigt, dass sie viele Tore schießen können. Aber wir haben eine gute Idee dagegen. Ich bin mir sicher, dass wir uns in den Phasen, in denen wir leiden müssen, auch wieder auf unsere Fans verlassen können, die uns auch in Hoffenheim super unterstützt haben. Das war sensationell und das brauchen wir am Sonntag auch", betonte Siewert.