Spielbericht 01.09.2018 - 00:00 Uhr
05er mit Remis in Nürnberg
Trotz einer 1:0-Pausenführung musste sich der 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag bei Aufsteiger 1. FC Nürnberg mit einem 1:1 (1:0) begnügen. Die nicht unverdiente Führung durch den Premerien-Treffer von Jean-Philippe Mateta (25.) egalisierte Mikael Ishak nur drei Minuten nach dem Seitenwechsel, als die Mainzer es nach einer Ecke an der nötigen Konzentration vermissen ließen.
05-Trainer Sandro Schwarz hatte drei Veränderungen vorgenommen gegenüber dem Auftaktsieg gegen den VfB Stuttgart. Für Jean-Philippe Gbamin und Gerrit Holtmann, die beide verletzt passen mussten, rückten Alexandru Maxim und Karim Onisiwo ins Team. Und für Pablo De Blasis, der die 05er unter der Woche verlassen hatte, spielte Kunde Malong. Zudem fehlte der Siegtorschütze der Vorwoche Anthony Ujah im Kader, er war in der Nacht von Freitag auf Samstag zum zweiten Mal Vater geworden. So agierten die Mainzer im ersten Auswärtsspiel der Saison in einer 4-2-3-1-Grundordnung mit Mateta als alleiniger Spitze.
Die erste Torannäherung sahen knapp 40.000 Zuschauer, darunter rund 1000 Mainzer, in einer verhaltenen Anfangsphase durch Enrico Valentini für die Gastgeber, der per Kopfball aus acht Metern das Außennetz anvisierte (6. Minute). Der FSV stand defensiv zwar weitestgehend stabil, dennoch gehörte auch die zweite Gelegenheit den Gastgebern. Tim Leibold kam aus halblinker Position zum Schuss, traf das Leder zwar nicht voll, dennoch verfehlte der Versuch den rechten Pfosten nur knapp (15.). Die 05er erwiesen sich dann aber mit der ersten wirklich gefährlichen Offensivaktion als das effizientere Team. Kunde bediente Aarón Matín mit einer schönen Spielverlagerung auf Höhe der Mittellinie. Der Spanier legte sich das Leder vor, flankte punktgenau in den Lauf des am Strafraum durchstartenden Matetas, der aus 14 Metern wuchtig einköpfte (25.). Die 05er hatten in diesem ersten Durchgang zwar nicht mehr vom Spiel, präsentierten sich aber als das routiniertere Team, das die Führung souverän verwaltete. Mehr als ein Versuch von Federico Palacios aus zwöf Metern (39.), der deutlich über dem Kasten landete, war so auch nicht mehr drin für den Aufsteiger bis zum Pausenpfiff von Schiedsrichter Guido Winkmann. Die Mainzer nahmen die knappe Führung mit in die Katakomben.
Rückschlag nach Wiederbeginn
Zu Beginn der zweiten Halbzeit ersetzte Kapitän Niko Bungert nach langer Leidenszeit den mit Gelb vorbelasteten Moussa Niakhaté. Nur wenige Minuten später musste er jedoch mit ansehen, wie sein Team eine sichere Führung leichtfertig aus der Hand gab. Nach einer flach getretenen Ecke von Valentini verlor die 05-Defensive Ishak aus den Augen, der aus elf Metern ins Tor traf (48.). Der Club war zurück im Spiel und drängte plötzlich auf den Führungstreffer, der neun Minuten später in der Luft lag. Leibold setzte sich auf links durch und bediente mit einer scharfen Hereingabe Torschütze Ishak, der aus zehn Metern an Florian Müller scheiterte (57.) – viel Glück für den FSV in dieser Szene. Kurz darauf meldeten sich die Gäste zurück. Nach einer starken Flanke von Mateta kam Onisiwo zehn Meter vor dem Tor jedoch nicht richtig an den Ball, so dass das Leder den Nürnberger Kasten verfehlte (59.). Der zweite Durchgang hielt deutlich mehr Szenen vor den beiden Toren bereit als Durchgang eins. Yuya Kubo prüfte Müller auf der gegenüberliegenden Seite wenig später aus 18 Metern mit der Pieke, doch der Schlussmann des FSV reagierte mit einem starken Reflex (62.). Wiederum nur zwei Minuten später zog Valentnini aus 20 Metern ab, fand aber ebenfalls in Müller seinen Meister (64.).
Die Schlussphase war dann von viel Spannung geprägt. Zunächst setzte Mateta einen Schuss aus 25 Metern deutlich zu hoch an (75.). Und im Gegenzug hatten die 05er dann ganz viel Glück. Zunächst scheiterte Eduard Löwen aus zwölf Metern an einer Grätsche von Daniel Brosinski und beim Nachschuss blockte Kunde in höchster Not gegen Ishak (76.). Der FSV hatte in der zweiten Hälfte insgesamt zu viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung und ließ es im Passspiel an der nötigen Präzision vermissen. Und hatte in der 88. Minute noch einmal Glück, dass ein weiterer Versuch von Löwen nur knapp am rechten Pfosten vorbeirauschte. Doch auch den Mainzern sollte sich in der Nachspielzeit noch einmal die Gelegenheit auf den Lucky Punch bieten. Einen Freistoß von Kunde verlängerte Stefan Bell auf den zweiten Pfosten, wo Robin Quaison nur einen Tick zu spät kam, um das Leder kontrolliert einschieben zu können (90.+1). So blieb es nach 90 Minuten beim 1:1-Unentschieden, das den Mainzern vor der nun anstehenden Länderspielpause vier Zählern aus zwei Partien beschert. In zwei Wochen empfangen die 05er am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) in der OPEL ARENA den FC Augsburg.