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Verein 18.09.2013 - 15:22 Uhr

25 Jahre und ein bisschen mehr

Auch Doetz, Elsäßer und Arens werden geehrt

Peter Arens, Harald Strutz, Karl-Heinz Elsäßer und Jürgen Doetz

Der 1. FSV Mainz 05 ehrt im Rahmen seiner Mitgliederversammlung neben Jubilar Harald Strutz auch drei seiner Präsidiumskollegen. Jürgen Doetz und Karl-Heinz Elsäßer rückten ebenfalls am 19. September 1988 ins Präsidium des 1. FSV Mainz 05 auf. Peter Arens ist sogar noch sechs Jahre länger im Amt. Hier sind die drei Vizepräsidenten der Nullfünfer im Kurzporträt:

Karl-Heinz Elsäßer:

Mister Handball

Karl-Heinz Elsäßer kennen die meisten Nullfünfer als den Mister Handball von Mainz 05. Der Handballsparte im Verein widmet sich der 61-Jährige seit 1993, doch er hat eine viel längere Vergangenheit als Nullfünfer. 1972 begann er als Platzordner im Bruchwegstadion. Als Zentraleinkäufer für Lebensmittel der Firma Massa nahm in der ehemalige Präsident Bodo Hertlein Anfang 1987 kommissarisch in den Vorstand auf. Aufgabengebiet: Akquise von Sponsoren. „Als Hertlein dann in der Mitgliederversammlung 1988 abgewählt wurde, hat mich Harald gefragt, ob ich den Job auch unter ihm machen würde“, erinnert sich Elsäßer. Unter Strutz als Präsident gründete der Vorstand 1989 die Media Sportservice Mainz 05 GmbH (MSM) als selbständige Vermarktungsagentur, deren Anteile aber 1991 bereits wieder komplett zum Verein wanderten. Elsäßers vorrangige Aufgaben: Akquise und Betreuung von Sponsoren, Marketingaktionen. „Beinahe wie heute unser Marketing, alles halt nur ein paar Nummern kleiner“, sagt Elsäßer, der seit 2011 übrigens Geschäftsführer der immer noch bestehenden MSM ist. Wenn er nun sein 25-jähriges Jubiläum als Vorstandsmitglied feiert, dann ist dies für ihn auch ein Moment der Erinnerung. „Und davon habe ich viele“, sagt er. „Manche sind mir so präsent, als wären sie erst gestern passiert.“

Jürgen Doetz:

Der Netzwerker

Man kann behaupten, dass Jürgen Doetz an der Wahl von Harald Strutz zum Präsidenten des 1. FSV Mainz 05 entscheidenden Anteil hatte. Denn der Zuspruch des damaligen Geschäftsführers des Privatsenders SAT.1 gab Strutz in der Generalversammlung am 19. September 1988 die nötige Rückendeckung überhaupt anzutreten. Doetz rückte damals ebenfalls in den Vorstand auf und vermittelte später den Einstieg von SAT.1 als Hauptsponsor beim Zweitligisten. Der heute 68-Jährige bezeichnet seine Tätigkeit als „Feuerwehrmann für wichtige Fragen in Bezug auf die internen Strukturen und für wirtschaftliche Belange“. Das war auch bitter nötig, kämpfte der Verein doch zunächst auch gegen den wirtschaftlichen Kollaps und den Lizenzentzug.

Doetz halfen dabei auch seine vielfältigen beruflichen Kontakte, er war schon immer ein Mann des Netzwerks. In den 1970er Jahren fungierte er als Pressesprecher des damaligen rheinland-pfälzischen Kultusministers Bernard Vogel, später, nach dessen Wahl zum Ministerpräsidenten des Landes, bis 1982 auch als stellvertretender Sprecher der CDU-Landesregierung. Anschließend war er als Funktionär in verschiedenen Funktionen der privaten Fernsehwirtschaft tätig, unter anderem wirkte er von 1996 bis 2012 als Präsident im Verband Privater Rundfunk und Telemedien, für den er seitdem als Bevollmächtigter des Vorstands aktiv ist. Die dabei entstandenen Kontakte – ein Türöffner. „Beim Aufbau des Senders SAT.1 unter wirtschaftlich schwierigsten Bedingungen habe ich viele Erfahrungen gesammelt. Und über die vielen Kontakte in die Medien und die Wirtschaft hatte ich relativ einfachen Zugang zu vielen Persönlichkeiten“, sagt Doetz.

Peter Arens:

Die Mehrzweckwaffe

Peter Arens tanzt in der Ehrungsriege der Vierteljahrhunderter ein aus der Reihe, denn der 76-Jährige steckt seine Kollegen in Bezug auf Vorstandszugehörigkeit noch in die Tasche. 31 Jahre währt nun schon seine Mitarbeit im höchsten Vereinsgremium. Damit sind seine vielfältigen Funktionen für Mainz 05 aber nicht annähernd beschrieben. Arens startete 1979 als Sprecher des VIP-Clubs, der damals 35 Mitglieder umfasste. 1979 rückte er in den Vorstand auf. Als Transferchef verpflichtete er 1990 einen gewissen Jürgen Klopp von Rot-Weiß Frankfurt, reiste einmal mit Bündeln aus Geldscheinen am Körper nach Bulgarien, um Angreifer Petar Kurdov zu verpflichten und übergab mit dem Wechsel von Sven Demandt nach Mainz das Transfergeschäft endgültig in die Hände eines gewissen Christian Heidel. Und so ganz nebenbei leitete er über Jahre die Pressekonferenzen und half sogar als Stadionsprecher aus. „Im Prinzip war ich eine Mehrzweckwaffe. Wenn irgendetwas war, bin ich eingesprungen“, sagt Peter Arens heute.

Am besten charakterisiert ihn wohl jene Mitgliederversammlung, die Mainz 05 vor 25 Jahren in neue Bahnen lenkte. Denn aus dem Kreis der Generalversammlung wurden Rufe nach ihm als Kandidat für das Präsidentenamt laut. Doch Arens verzichtete auf eine Kandidatur. „Ich hatte Bodo Hertlein die Hand darauf gegeben, nicht gegen ihn anzutreten. Außerdem war ich mit meinem Geschäft und meiner Funktion als Vizepräsident der Intercoiffure Paris beruflich sehr eingespannt.“ Die Frage „Was wäre gewesen, wenn?“ stellt sich ihm nicht. Arens: „Ich habe einen übergroßen Stolz auf diesen Zusammenhalt des Vorstands. Und wenn ich auf viele Konkurrenten aus der damaligen Zeit schaue, dann stellte ich fest: Wir müssen ja was richtig gemacht haben.“