Profis 01.07.2021 - 16:30 Uhr
Lucoqui: "Das wird man an meiner Körpersprache sehen"
Der Sommerneuzugang sprach nach den ersten Trainingstagen in einer Medienrunde über den Wechsel zum FSV, seine Ziele, die Mainzer Fünferkette & seine Liebe zur Musik
Drei Trainingseinheiten auf den Rasenplätzen rund um den Bruchweg hat Anderson Lucoqui mittlerweile absolviert und ist dabei anzukommen am Rhein. Die Kollegen kennenlernen, die Abläufe, die Stadt, das Übliche eben. Nach dem Klassenerhalt mit Arminia Bielefeld in der vergangenen Saison möchte der 23-jährige Außenverteidiger beim FSV den nächsten Entwicklungsschritt nehmen. Mit den Tugenden, die er laut Selbstbeschreibung mitbringt, dürfte er sowohl die Teamkameraden als auch die 05-Fans, die zur neuen Saison auf eine Rückkehr in die MEWA ARENA hoffen dürfen, schnell für sich begeistern.
Wer sich an den Schriftzug auf den diesjährigen Klassenerhalts-T-Shirts der 05ER zurückerinnert, dürfte nach den folgenden Worten des ersten 05-Neuzugangs dieses Sommers schnell den Eindruck gewinnen, dass hier in diesen Wochen zusammenfinden könnte, was zusammengehört: "Ich werde nie aufgeben", erklärte Lucoqui im Rahmen einer Medienrunde am Donnerstagmittag sein Credo. "Das wird man auch an meiner Körpersprache sehen", versprach der ehemalige U-Nationalspieler des DFB, der mittlerweile für die A-Nationalmannschaft Angolas, der Heimat seiner Eltern, aufläuft. Getreu dem Motto des bei Bayer 04 Leverkusen ausgebildeten Linksverteidigers waren in der Rückrunde bekanntlich auch die 05ER um Cheftrainer Bo Svensson zum Klassenerhalt marschiert und hatten nebenbei noch die beste Rückserie der Vereinsgeschichte absolviert.
Der Mann an der Seitenlinie war es im Übrigen auch, der Lucoqui in seiner Wechselabsicht final bestärkte, wie er sagt: "Im ersten Gespräch mit dem Trainer habe ich gespürt, wie menschlich er ist, das war auf einer Wellenlänge, einfach eine angenehme Stimmung. Es ist wichtig, einen Trainer zu haben, der mit dir spricht und seine Sicht der Dinge erklärt."
Die ersten Arbeitstage
In beide Richtungen denken
Von der von Svensson derzeit präferierten Fünferkette mit Außenbahnspielern, die sich immer wieder in die Offensive einschalten sollen, verspricht sich der 23-Jährige indes auch persönlich eine sportliche Weiterentwicklung: "Die Viererkette war für mich persönlich zuletzt etwas einseitig. Hier wird jetzt verlangt, die Wege in beide Richtungen zu gehen. So ändert sich mein Denken, weil man offensiv mehr Aktionen erzwingen und als Spieler vielseitiger werden kann. Es war immer mein Traum, Fußballprofi zu werden. Ich bin immer bereit, an meine Leistungsgrenze zu gehen. Auch wenn es mal nicht so läuft, will ich die Mannschaft pushen und mitreißen, bin mir für nichts zu schade", so das Versprechen des neuen Manns für die linke Außenbahn.
Nach seinem "turbulenten ersten Bundesliga-Jahr", in dem er für die Arminia 21 Bundesliga-Einsätze absolviert hatte, möchte er beim FSV daran arbeiten, sich im Oberhaus zu etablieren und mit dem neuen Arbeitgeber eine möglichst sorgenfreie Saison zu absolvieren.
Dafür lässt er eine andere Leidenschaft aktuell hintenanstehen, wie der begeisterte Musiker, der in der Vergangeneheit bereits die eine oder andere Kostprobe seines Könnens veröffentlicht hat und derzeit auch Klavier spielen lernt, zu Protokoll gibt. So wichtig die Musik für ihn zum Abschalten und "Runterkommen" auch sei, so sehr ordnet er dem Fußball für den Moment alles unter. Was freilich nicht bedeuten soll, dass er auf die beruhigende Wirkung rhythmischer Klänge seiner Wahl verzichten wird. "Musik ist sehr wichtig in meinem Leben, sie hilft mir vor Spielen in der Kabine, um mich zu fokussieren, und ich liebe es einfach, kreativ zu sein. Es ist für mich ein Ruhepol, bringt mich runter." Zudem tue es ihm gut, "mich nicht sieben Tage in der Woche 24 Stunden ausschließlich mit Fußball zu beschäftigen".
Einen Großteil seiner Zeit wird er aber gerade jetzt - im Rahmen einer intensiven sechswöchigen Sommervorbereitung - zwangsläufig mit den Teamkollegen auf und abseits des Rasens verbringen. Die am Bruchweg vorgefundenen Bedingungen jedenfalls schätzt der neue Mann schon jetzt, wie er begeistert erklärt. Ich möchte an meinen Defiziten arbeiten und meine Stärken ausspielen, mich stetig verbessern“, sagt Lucoqui. Und – natürlich - niemals aufgeben!