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Profis 19.11.2019 - 17:00 Uhr

Beierlorzer: Qualität der Mannschaft unbestritten

Neuer Cheftrainer erstmals auf dem Platz: Spieler kennenlernen, Einblicke gewinnen, Köpfe aufrichten, aktive und mutige Herangehensweise fortsetzen

Ansprache ans Team: Beierlorzer vor seiner Trainingspremiere am Bruchweg.

Um 15.30 Uhr am Dienstagnachmittag stand für die 05-Profis auf dem Trainingsplatz zwei am Bruchweg die erste öffentliche Einheit mit ihrem neuen Cheftrainer auf dem Dienstplan. Achim Beierlorzer, seit Montag Nachfolger von Sandro Schwarz, muss zunächst noch mit dem reduzierten Kader die Vorbereitungen für das Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim aufnehmen, spätestens am Donnerstag werden dann alle Nationalspieler zurück sein. "Dass wir erst am Sonntag um 18 Uhr dort antreten müssen, ist schon mal günstig. Die Zeit zum Kennenlernen wird reichen. Es muss halt alles etwas schneller gehen", sagt der 51-Jährige.

Der 05-Trainer geht die Sache offensiv an, spricht von einer Restwoche, die dazu führen soll, in Hoffenheim drei Punkte zu holen. "Ich habe mich in den vergangenen Tagen sehr intensiv mit der Mannschaft beschäftigt. Das Erste ist jetzt, die einzelnen Spieler kennenzulernen. Einblick zu gewinnen, mit welcher Elf wir in Hoffenheim einen Sieg anstreben können." Die Gegner-Analyse ist noch frisch und abgespeichert, denn Beierlorzers letzter Bundesligaauftritt mit dem 1. FC Köln war die Partie gegen die TSG, die das Team nach einem ordentlichen Auftritt in der achten Minute der Nachspielzeit durch ein Elfmetergegentor 1:2 verlor. "Es ist keine neue Baustelle, weil Gegner und Aufgaben dieselben bleiben. Da gilt es entsprechend dagegenzuhalten und die Aspekte reinzubringen, die Mainz 05 ausmachen."

Kein kompletter Umbruch

Beierlorzer betont, dass er versuchen möchte, einen kleinen Neustart für die 05-Spieler zu setzen vom Kopf her, "denn die Qualität, die in der Mannschaft steckt, die ist unbestritten", wie er nicht zuletzt selbst habe erleben müssen beim 1:3 mit dem Effzeh in der OPEL ARENA. Die Köpfe aufrichten, eine breite Brust und eine Art Aufbruchsstimmung zu erzeugen, sei ja etwas, was ein neuer Trainer auf jeden Fall mal mit sich bringe, weil sich natürlich alle Spieler zeigen und für sich selbst im Trainerwechsel einen kleinen Neuanfang sehen wollten. „Das wollen wir mitnehmen. Es wird aber jetzt keinen kompletten Umbruch geben. Ich glaube, dass Mainz 05 in seinem Spiel ohnehin dafür steht, aktiv und mutig zu spielen. Genau daran möchte ich anknüpfen, das fortsetzen, meine Art der Kommunikation und Vermittlung mit einfließen lassen“, erklärt der Neu-05ER. Auch Rouven Schröder betont, er glaube daran, dass der neutrale Blick des neu Hinzukommenden, der den Kader nochmal durchleuchte und den Konkurrenzkampf neu eröffne, der seine eigenen Ideen mitbringe, dem Team gut tue.

Erster Arbeitstag am Bruchweg

Er habe schon damals als Jugend-Coach und später bei RB Leipzig einen Fußball spielen lassen, der davon geprägt gewesen sei, aktiv nach vorne verteidigen zu wollen, mit einer hohen Laufbereitschaft unterwegs zu sein. "Das ist der Fußball, den ich möchte und für den Mainz 05 jahrelang stand und immer noch steht", sagt der 51-Jährige. "Mit dieser Art und Weise Fußball zu spielen, kann man die Fans mitnehmen, die das honorieren, weil sofort sichtbar wird, dass man mit 100 Prozent Leidenschaft und Einsatz unterwegs ist."

In Köln versuchte Beierlorzer, einen "aktiven Fußball in allen Phasen einer Partie" zu kultivieren in einer 4-4-2-Grundordnung. Die vier Mittelfeldpositionen sollten dabei je nach Gegner und Situation variabel besetzt sein. Entweder mit Doppelsechs und zwei offensiven Halbpositionen oder mit einer Raute. Zumindest der taktische Eingewöhnungsprozess sollte den 05-Profis, die in all diesen Grundordnungen geschult sind, leicht fallen.

Beierlorzer beschreibt sich selbst als kommunikativen Trainer, der mit seinen Spielern reden möchte, um rauszufiltern, was letztlich auf dem Platz passieren muss, welche Positionen die geeignetsten sind, der seine Spieler mitnehmen will auf diesem Weg. "Ich weiß welche Stärken ich habe. Ich weiß, was ich kann. Und das, wofür ich stehe, passt sehr gut zu Mainz 05", sagt der neue Cheftrainer. "Man kann Ergebnisse nicht vorherbestimmen. Das habe ich in den letzten vier Monaten auch mitgekriegt, dass Ergebnisse nicht immer trainierbar sind. Man kann jedoch hart arbeiten und damit die Wahrscheinlichkeit erhöhen, erfolgreich zu sein."