Profis 13.07.2018 - 21:30 Uhr
Besuch aus der Heimat
Der gebürtige Mainzer Adolf Pauli lebt seit 50 Jahren in den Niederlanden
Fernweh, vielmehr Heimweh dürfte Adolf Pauli des Öfteren beschlichen haben in den vergangenen 50 Jahren. Seit 1968 lebt der 79-Jährige in Tegelen bei Venlo, nachdem er seiner Geburtsstadt Mainz den Rücken gekehrt hatte. An der deutsch-niederländische Grenze hatte er einst als Bundeswehr-Soldat seine spätere Frau kennengelernt. Umso emotionaler reagierte Pauli nun, als er am Freitagmittag von seinem Sohn erfuhr, dass die Bundesliga-Mannschaft aus seiner Heimatstadt bereits seit fünf Tagen quasi vor seiner Haustür residiert. Zufällig hatte der Sohn es mitbekommen und dem Vormittagstraining einen Besuch abgestattet. Die Nachricht, dass die Mainzer am Abend ein Testspiel austragen würde, rührte den Vater zu Tränen, wie der Sohn am Rande der Partie gegen RSC Charleroi berichtete. Natürlich war Pauli dann während der 90 Minuten vor Ort und sah den FSV, den er ansonsten nur im Fernsehen verfolgt, live und in Farbe, in Begleitung von Sohn und Enkeltochter. Tränen flossen keine weiteren.
Leicht gehandicapt nach einem Fahradunfall war Pauli zwar auf Krücken angewiesen. Zum Genesungsprozess beitragen dürfte nun aber hoffentlich das Erlebnis am Freitagabend. Nicht nur wegen der zwei Tore seines Vereins, sondern auch, weil er im Anschluss von Cheftrainer Sandro Schwarz und Sportvorstand Rouven Schröder das zu seinem Geburtsjahrgang 1938 passende Trikot überreicht bekam - Matchworn von Gerrit Holtmann versteht sich. Im Plausch mit Schwarz, Schröder sowie Torwarttrainer Stephan Kuhnert wurden im Anschluss noch Erinnerungen an Mainz ausgetauscht und das sportliche Geschehen rund um den FSV analysiert. In der OPEL ARENA ist Pauli übrigens noch nicht gewesen. Was nicht ist, kann aber ja bald werden!