Ein ganz anderes Spiel

Am Dienstag sind die Profis des 1. FSV Mainz 05 mit einer öffentlichen Einheit (zu allen Trainingsterminen) in die Trainingswoche vor dem Bundesligaauftakt am Samstag (15:30 Uhr, live auf SKY und 05ER.fm, Rest-Tickets im Online-Shop ) gegen den 1. FC Union Berlin in der MEWA ARENA gestartet. 

Die 120 Minuten des erfolgreichen Erstrundenspiels vom Freitag beim SV Wehen-Wiesbaden haben die Spieler aus den Beinen, jetzt richtet sich der Fokus auf die Partie gegen Union, die auch ein Wiedersehen mit Bo Svensson und Babak Keyhanfar ist. Die beiden sind seit dieser Saison in Berlin-Köpenick beschäftigt. "Dänemark ist ein kleines Land, aber ich kenne ihn nicht persönlich", sagte Bo Henriksen nach dem Training in einer Medienrunde. "Ich habe vor 25 Jahren mal gegen ihn gespielt. Am Samstag werden wir uns begrüßen, aber dann ist das Spiel wichtiger", machte der Mainzer Cheftrainer klar, dass die volle Konzentration auf den 90 Minuten auf dem Platz liegt.

Rückblick auf das Pokalduell

"Wir müssen klug sein"

Der 3:1-Sieg in Wiesbaden sei ein normales Erstrundenspiel im Pokal gewesen. Dem Dänen und seinem Team war schon vorher bewusst, dass es schwierig werden könnte. "Die Teams in der zweiten und dritten Liga haben alle Qualität, sind körperlich gut", so Henriksen. Die 120 Minuten lieferten Henriksen Erkenntnisse, wo die 05ER vor dem Start in die Bundesliga leistungsmäßig und körperlich stehen. So machte der überzeugende Neuzugang Kaishu Sano für seinen Trainer den Anschein, "als könne er vielleicht 150 Minuten laufen". Vor allem die Anfangsviertelstunde vor dem Wiesbadener Führungstreffer zeigte, wo die 05ER spielerisch hinwollen. "Wir haben viel in den Halbräumen gespielt, das war sehr gut. Aber wir müssen die Intensität immer hochhalten. Das ist eines der Dinge, die wir besser machen müssen. Es war ein guter letzter Test für Samstag."

In der MEWA ARENA dürfte es freilich ein ganz anderes Spiel werden gegen einen Gegner, der, anders als der Drittligist, die meiste Zeit ein sehr hohes Angriffspressing spielen dürfte. "Jedes Spiel hat seine eigene Geschichte", betont Henriksen, der den eigenen Ansatz im Spiel mit dem Ball sehr gerne möglichst spielerisch halten möchte. Aber nur, wenn der Gegner das auch zulässt. "Wenn das nicht möglich ist, haben wir einen anderen Plan. Wir müssen klug sein und das Spiel lesen."

"Wir haben Selbstvertrauen"

Personell, auch das hat das Spiel gegen Wiesbaden gezeigt, haben die 05ER auch nach dem Abgang von Brajan Gruda viele Möglichkeiten. Sano lief erstmals in einem Pflichtspiel für die 05ER auf, die Innenverteidiger Stefan Bell und Maxim Leitsch sind für Henriksen gefühlte Neuzugänge, Paul Nebel und Nikolas Veratschnig sammelten erste Minuten und Armindo Sieb beackerte die rechte Offensivposition. Dass die 05ER noch Ausschau nach potentiellen Neuzugängen, beispielsweise in der Innenverteidigung, halten, ist kein Geheimnis. "Wichtig ist, dass wir viele Möglichkeiten auf jeder Position haben. Ich bin zufrieden, dass wir eine gute Mannschaft haben", sieht Henriksen seinen Kader insgesamt schon sehr gut aufgestellt. "Wir holen niemanden nur für Kaderplatz 24 oder 25." 

Mit dem Vertrauen in die eigene Qualität und dem Wissen, in der heimischen Arena seit Anfang Februar kein Spiel mehr verloren zu haben, wollen die 05ER es gegen Union angehen. "Wir haben Selbstvertrauen", blickt Henriksen optimistisch auf Samstag.