Vorberichte 08.08.2019 - 15:30 Uhr
Boëtius: "Mit einem Sieg ein gutes Gefühl holen"
05er sind sich der Favoritenrolle im Erstrundenderby des DFB-Pokals am Samstag beim FCK auf dem Betzenberg bewusst und wollen eine Runde weiter kommen
Sieben Jahre ist es mittlerweile her, dass sich die Profi-Mannschaften der beiden rheinland-pfälzischen Top-Vereine zuletzt in einem Pflichtspiel gegenüberstanden. Nun hat das Los entschieden, dass der 1. FSV Mainz 05 eine Woche vor dem Bundesligastart in der ersten Runde des DFB Pokals beim 1. FC Kaiserslautern antreten muss. "Wir freuen uns seit der Auslosung auf diese Aufgabe", sagte Sandro Schwarz am Donnerstag in der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Anpfiff auf dem Betzenberg am Samstag (15.30 Uhr).
Rund 6000 Fans begleiten die Mainzer in die Pfalz. Der Drittligist erwartet etwa 40.000 Zuschauer zum selten gewordenen, aber dennoch immer spannenden und prestigeträchtigen Landes-Derby. "Wir sind jetzt heiß auf dieses Duell", sagt Jean-Paul Boëtius. Der Mainzer Offensivmann hat als Profi mit Feyenoord Rotterdam brisante Derbys gegen Ajax Amsterdam erlebt und hat eine Vorstellung davon, was die Mannschaft nun zum Pokalauftakt erwartet. "Ich habe in etlichen Gesprächen erfahren, dass da viel los sein wird. Wir müssen das Drumherum so weit wie möglich ausblenden und uns auf unser Spiel fokussieren. Ein solches Derby zum Auftakt ist aber super. Mit einem Sieg können wir uns sofort ein gutes Gefühl holen für die Bundesliga", betonte der 25-jährige Holländer.
Mit Besonnenheit gewinnen
Rouven Schröder verwies noch einmal auf das stimmungsvolle Treffen mit den 05-Fans im Trainingslager in Grassau. Dort sei in jedem Gespräch deutlich geworden, was diese Partie für die Anhänger des Klubs bedeute. "Das haben auch unsere Spieler schnell gemerkt", sagte der Sportvorstand, der eine einfache und pragmatische Vorstellung davon hat, wie die Begegnung laufen sollte: "Wir wissen, was wir können, müssen besonnen ins Spiel gehen und die Partie gewinnen."
var vp_youtubeid = "WYYQJBCB6IA"; var vp_filename = "";Der 05-Trainer hat ohnehin ehrgeizige Ziele im Pokal, den Schwarz als einen für den Verein lukrativen und wichtigen Wettbewerb ansieht, in dem man viel erreichen könne mit wenigen Spielen. "Du kannst eine besondere Atmosphäre schaffen. Wenn wir in diesem Wettbewerb antreten, geht es darum möglichst bis zum Ende durchzuhalten. Wir sagen nicht, wir haben das Ziel DFB-Pokalsieger zu werden, sondern wir nehmen den Pokal ernst und wollen erfolgreiche Spiele absolvieren."
Der Chefcoach empfindet es zudem als eine glückliche Fügung, vor dem Ligastart eine solche Prüfung vor der Brust zu haben, um gleich richtig drin zu sein nach den Vorbereitungswochen. "Kaiserslautern hat im Drittligabetrieb einen ordentlichen Start hingelegt. Wir erwarten ein Team, das zielstrebig nach vorne spielt mit viel Emotionalität", sagte Schwarz. "Wir müssen darauf vorbereitet sein und mit Mentalität, mit Klarheit und Konsequenz auftreten. Wir sind uns der Favoritenrolle bewusst. Das wollen wir natürlich auf dem Platz dokumentieren."
Neuzugänge wohl im Aufgebot
Wichtig wird sein, dass die 05er ihre größere fußballerische Qualität auf den Platz bringen. "Gewohnte Prinzipien durchsetzen. Darum geht es. Das ist elementar. Mit Intensität und Energie. Dann haben wir die Qualität, um erfolgreich zu sein und in die nächste Runde einzuziehen. Es wird wichtig sein, dass wir zielgerichtet auftreten in den Phasen, in denen wir den Ball haben, was sicher oft der Fall sein wird." Schwarz erwartet zudem von seinem Kollektiv, dass es nach Ballverlust sofort Aktivität im Gegenpressing zeigt. "Immer wieder Zug zum Tor entwickeln, sauber und konsequent verteidigen von Beginn an", so der 40-Jährige. "Wir wissen alle, dass es Pokalspiele geben kann, in denen sich eine eigene Dynamik entwickelt. Dem wollen wir entgegensteuern und die Partie erfolgreich gestalten."
Rechtzeitig zum Pokal-Auftritt hat der Klub mit der Verpflichtung von Jeremiah St. Juste (Feyenoord Rotterdam) und von Taiwo Awoniyi (FC Liverpool) die Kaderlücken in der Innenverteidigung und im Angriff geschlossen. "Der Vorteil ist, dass beide Spieler die Vorbereitung in ihren jeweiligen Vereinen absolviert haben, sie stehen also voll im Saft", erklärte Schwarz, der die Trainingseindrücke des Duos abwarten will, aber nicht über einen Startelfeinsatz der Neuzugänge nachdenkt. „Die Wahrscheinlichkeit ist aber gegeben, dass sie im Aufgebot stehen." Die in der vergangenen Woche noch angespannte Personallage hat sich unterdessen verbessert: Die gegen Metz fehlenden Stürmer Robin Quaison und Jonathan Burkardt sind wieder fit und einsetzbar.