Profis 16.07.2016 - 05:39 Uhr
„Das hat richtig Bock gemacht“
Colorado 2016: Positive Bilanz von Martin Schmidt/Botschafter der Bundesliga
Für Mainz 05 hat alles gepasst in Colorado. Sportlich hat die Mannschaft von Martin Schmidt ein heftiges Pensum mit knackigen Trainingseinheiten und zwei Testspielen hinter sich gebracht, als Vertreter der Bundesliga bei den öffentlichen Auftritten zudem eine sympathische Visitenkarte abgegeben. Kein Wunder also, dass die Bilanz des Trainers uneingeschränkt positiv ausfällt.
Das betrifft natürlich zuallererst das Kerngeschäft, die sportlichen Darbietungen des Teams. „Die Mannschaft hat im Training toll mitgezogen, vor allem auch, wenn man die nicht ganz einfachen Bedingungen mit der weiten Reise, der Zeitverschiebung und der dünnen Höhenluft berücksichtigt“, bilanziert Schmidt. „Und die beiden Testspiele haben mir sehr gut gefallen, da haben wir uns ausgezeichnet präsentiert. Im ersten konnten wir unsere Abläufe, einige spielerische Elemente zeigen, im zweiten haben wir gebissen, Mentalität bewiesen und uns gegen die Müdigkeit und den stärkeren Gegner gewehrt.“ Für das 6:0 gegen Switchbacks FC und den Sieg nach 1:1 und Elfmeterschießen gegen Leones Negros gab es ganz amerikanisch zwei Pokale.
Nahtlos eingefügt haben sich die Nachwuchsspieler Daniel Bohl, Charmaine Häusl und Jayson Breitenbach. Lediglich für Aaron Seydel verlief die Tour ärgerlich, der Angreifer war aufgrund von Rückenproblemen ausschließlich mit Behandlung und individuellem Training beschäftigt. Über seinen Ausfall hinaus blieben die Mainzer von größeren Verletzungssorgen verschont. „Die aufkommenden muskulären Beschwerden bei ein paar Spielern sind als Folge des intensiven Trainings eigentlich normal“, sagt Schmidt, der sich diese Vielzahl personeller Optionen bewusst fördert. „Wir werden im Herbst durch die Mehrfachbelastung die gesamte Breite des Kaders brauchen, da bin ich mir sicher.“
Und so hatten die Mainzer noch genügend Luft für den Blick über den Tellerrand hinaus, schließlich lautete der Auftrag in diesem Trainingscamp auch, Verein und Bundesliga angemessen zu repräsentieren. „Diese USA-Reise war für die gesamte Gruppe ein besonderes Erlebnis. Es war toll, wie offen uns die Menschen hier begegnet sind, insbesondere die Trainer der Air Force Academy, mit denen wir einen tollen Austausch hatten“, sagt Schmidt. „Und das Feedback der Menschen, die wir getroffen haben, war sehr positiv. Man merkt natürlich, wenn Mainz 05 kommt, dass wir nicht Bayern München sind und um unsere Termine herum kein Verkehrschaos entsteht. Aber das war jetzt mal ein Anfang für uns, auf dem wir aufbauen können.“
Eine Neuauflage kann sich der Coach daher gut vorstellen. „Eine solche Reise ersetzt nicht das klassische Trainingslager, in das wir in zwei Wochen gehen. Aber zu diesem frühen Zeitpunkt der Vorbereitung war das optimal, eine zusätzliche Motivation für uns alle. Ich würde das jederzeit wiederholen, das hat richtig Bock gemacht.“ Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.