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U23 09.11.2015 - 10:56 Uhr

Debütant vor großen Fußstapfen

Tim Müller hat mit seinem Startelfdebüt in der 3. Liga die Tür zum Herrenfußball aufgestoßen.

Seit sieben Jahren spielt Tim Müller am Bruchweg, doch seine Verbindung zu den Nullfünfern reicht  noch viel weiter zurück. „Schon als Vierjähriger habe ich Mainz 05 besucht und später den Umzug in die Coface Arena von der Tribüne miterlebt“, erinnert sich der Mittelfeldspieler. „Das liegt ja irgendwie in der Familie“. Nicht nur irgendwie, werden die etwas erfahreneren Fans korrigieren: Tims Vater Michael Müller, besser bekannt als „Schorsch“, machte zwischen 1985 und 2000 insgesamt 340 Spiele für die erste Mannschaft von Mainz 05. „Die Verbindung ist mittlerweile aber nicht mehr so vordergründig – das hat ja nicht mehr jeder direkt präsent“, sagt Tim nach seinem Startelfdebüt im Profifußball mit der U23. „Da war mein Vater natürlich sehr stolz“, berichtet nicht nur der Sohn, sondern auch die Nachbarn des früheren Rekordspielers auf der Haupttribüne des Bruchwegstadions.

Mit 12 Jahren kam Tim zu Mainz 05, nachdem er auf eigenen Wunsch noch ein Jahr in der U13 von Fontana Finthen spielte – schon damals mit dem Wunsch „Profi zu werden“. Die ersten richtig großen Schritte auf diesem Weg machte Müller nun in der 3. Liga. „Die ersten Minuten gegen Großaspach waren schon ein echtes Highlight bis jetzt. Und dass es am Wochenende auch schon zum Startelfeinsatz kam, freut mich natürlich total.“ Von der Nominierung erfahren hat er erst bei der Mannschaftsbesprechung vor dem Spiel, „aber ich habe schon ein bisschen damit gerechnet, weil Bene (Saller, Anm. d. Red.) gesperrt war“. Auch die Mannschaftskameraden haben dem U19-Aufrücker Mut gemacht und „gesagt, dass ich es verdient hätte, zu spielen“. An Aufregung mangelte es trotzdem nicht, „das hat sich erst nach rund zehn Minuten gelegt – wobei mich die Mannschaft auch gut dabei unterstützt hat, ins Spiel zu kommen.“

An der Seitenlinie war von Müllers Nervosität jedenfalls wenig zu sehen, der Sechser glänzte mit starken Balleroberungen und klugen Pässen im Spielaufbau – und bekam auch vom Trainer anschließend ein sauberes Premierenzeugnis ausgestellt: „Dass Tim ein starker Fußballer ist, wusste ich. Er hat das heute richtig gut gemacht“, lobte Sandro Schwarz. Doch auch nach 34 Spielen in der A-Junioren Bundesliga musste sich der gebürtige Mainzer Müller erstmal „an das Tempo und die Athletik in der Liga gewöhnen. Das fing mit dem ersten Training bei der U23 im Sommer an, da ging schon einiges schneller als in der U19. Und in der Liga merkt man natürlich den Erfahrungsvorsprung  gestandener Profis, die vieles mit gutem Auge regeln.“

An Erfahrung will der 19-Jährige in diesem Jahr ordentlich aufholen, „und in der nächsten Saison auch um die Stammplätze konkurrieren. Der Einstieg in den Herrenbereich ist hier in Mainz mit der 3. Liga natürlich perfekt für uns.“ Als perfekte Basis für die Entwicklung empfindet er auch den „starken Zusammenhalt in der Mannschaft. Das ist schon wirklich familiär bei uns, auch mit dem Trainer kann man immer sprechen.“ Und richtig familiär kann er auch noch auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen: „Klar, von meinem Vater gibt es immer ehrliches Feedback, auch wenn ich mal nicht so gut gespielt habe. Das ist natürlich nicht so schlecht, wenn der Vater auch ein bisschen Ahnung von Fußball hat“, lacht Müller.