U19 08.10.2023 - 14:00 Uhr
Mit Derby-Sieg ins DFB-Pokal-Viertelfinale
05ER bezwingen Kaiserslautern deutlich - Hoffmann: "Ich bin extrem zufrieden"
Dank eines 3:0 (1:0)-Erfolgs über den 1. FC Kaiserslautern hat die U19 des FSV auch das dritte Highlight-Spiel der Woche für sich entschieden und ist dank der beiden Treffer von Melvin Wiesnet und dem Schlusspunkt durch Daniel Gleiber verdient ins Viertelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Die umkämpfte Partie, in der sich die 05ER ein klares Chancenplus erarbeitet hatten, blieb bis in die Schlussphase hochspannend, bis Wiesnet mit seinem zweiten Treffer 16 Minuten vor dem Ende die Vorentscheidung besorgt hatte.
"Ich bin extrem zufrieden, weil wir es heute anders als sonst angegangen sind, es war nicht unser 'Rock’n Roll-Fußball‘. Wir haben es sehr taktisch gemacht, versucht die Räume zuzustellen und wollten aus dem Mittelfeld-Pressing heraus agieren. Das hat zu Beginn noch nicht ganz so gut geklappt, aber die Jungs haben den Matchplan, in dem sie sich gar nicht so wohl gefühlt haben, umgesetzt. Wir mussten letztlich schauen, dass wir Kräfte sparen können. Die frühe Führung hat uns ein wenig Sicherheit gegeben, dennoch waren die Jungs in der Pause nicht ganz zufrieden. Hinten raus haben wir gewonnen, weil wir die klareren Aktionen und besseren Chancen hatten. Das einzige Manko ist, dass wir das Spiel nicht früher entschieden haben. Die Tore, gerade das zweite, waren sensationell herausgespielt", so das Fazit von Cheftrainer Benjamin Hoffmann.
Mit knapper Führung in die Pause
Vier Tage nach dem Hinspiel-Sieg in Maribor in der Youth League verzeichnete der FSV den ersten nennenswerten Abschluss in einer ausgeglichenen Anfangsphase, als Wiesnet sich das Leder vor dem Gäste-Strafraum erkämpfte, aus rund 20 Metern sofort abzog, das Gehäuse aber verfehlte (15.). Die 05ER übernahmen im Anschluss zunehmend die Spielkontrolle gegen kämpferische Pfälzer und verdienten sich so den Führungstreffer, der in der 21. Minute fallen sollte. Dabei ging es schnell über die linke Seite nach vorne, wo Sean Horozovic im Strafraum Wiesnet bediente, der sich um seinen Gegenspieler drehte und aus acht Metern eiskalt vollendete. Nur zwei Minuten später hätten die Gastgeber bereits nachlegen können, doch Marcel Kalemba belohnte sich für sein Solo über das halbe Feld letztlich nicht, weil ein Lauterer Verteidiger ihm das Leder im Fünfmeterraum noch von den Füßen spitzelte (23.). Die Gäste probierten es gegen spielerisch überlegene Mainzer zumeist mit langen Bällen, ohne dabei wirklich zwingend zu werden. Die erste Gelegenheit für den FCK bot sich nach einer halben Stunde Muhammad Zor, dessen Kopfball knapp am Tor vorbeistrich (30.), nach einer Flanke aus dem Halbfeld. Das Hoffmann-Team blieb aber tonangebend und drückte auf Treffer Nummer zwei. In der 35. Minute ging Aiman Dardari auf links ins Dribbling und brachte das Leder scharf vors Tor, wo er aber keinen Abnehmer fand. Der Offensivmann hatte den nächsten Treffer kurz darauf selbst auf dem Fuß, als er es nach einem Kalemba-Zuspiel mit einem Schlenzer aus zwölf Metern versuchte, bei dem sich Fabian Heck im Lauterer Tor allerdings glänzend aufgelegt zeigte und zur Ecke abwehren konnte (37.). Es war gleichzeitig die letzte sich in Durchgang eins bietende Chance, der FSV nahm die - eigentlich zu knappe - Führung mit in die Pause.
Impressionen aus dem Bruchwegstadion
Wiesnet mit der Vorentscheidung
Unverändert kamen die 05ER aus den Katakomben und hatten sechs Minuten nach Wiederanpfiff die große Chance, auf 2:0 zu stellen. Nach einer Verlagerung von Hozorovic brachte der soeben erst eingewechselte Lauterer Sebastian Zieker Dennis Azakir im Strafraum zu Fall - Elfmeter für die Gastgeber. Kalemba übernahm die Verantwortung vom Punkt, scheiterte aber an Heck (52.). Nur zwei Minuten später hätte der Offensivmann seinen Fehlschuss wieder gutmachen können, fand im Lauterer Keeper aber erneut seinen Meister (54.). Der FSV wollte die Vorentscheidung und kam auch in der Folge zu Chancen, allein Heck hielt sein Team in dieser Phase im Spiel. So auch, als Hozorovic nach Ablage Wiesnets nach einer Stunde von der Strafraumgrenze abzog, aber am Torhüter scheiterte, der mit den Fingerspitzen klären konnte (60.). Obwohl die Rot-Weißen es verpasst hatten, frühzeitig den Deckel drauf zu machen, blieben die Pfälzer ungefährlich und kamen kaum zu eigenen Abschlüssen. Wurde es doch einmal brenzlig rund um den 05-Strafraum, klärten die 05ER dank ihrer durch Jason Amann glänzend organisierten Defensive.
Während dennoch vieles auf eine heiße Schlussphase in diesem K.o.-Spiel hindeutete, war es nach 74. Minuten wieder Wiesnet, der den in der Luft liegenden Treffer markieren sollte. Azakir hatte sich nach einer feinen Passtaffette auf links entschlossen bis zur Grundlinie durchgetankt und gefühlvoll geflankt, so dass der Kopfballtreffer aus acht Metern nur noch Formsache war - 2:0 (74.). Wiesnets Dreierpack verhinderte vier Minuten später erneut Heck, als er einen Freistoß aus gut 20 Metern entschärfen konnte. Spannend hätte es so doch noch einmal werden können, wenn der Kopfball von Matteo Heinz nach einem Eckball ein paar Zentimeter tiefer angesetzt gewesen wäre. So landete das Leder am Querbalken, womit die beste Lauterer Gelegenheit der Partie verpufft war (81.). Letzte Zweifel am Derbysieg beseitigte schließlich in der Nachspielzeit Gleiber, gegen dessen Geschoss aus 25 Metern auch Heck machtlos war (90.+1). Es sollte der auch in dieser Höhe verdiente Endstand sein.
Mainz 05 - Kaiserslautern 3:0 (1:0)
Mainz 05: Mitrovic - Azakir, Amann, Marincau, Ugljanin (72. Görtler) - Gleiber, Horozovic (85. Desurmont), Dardari, Wiesnet, Kalemba (85. Frenzel) - Kljajic (60. Toure)
Tore: 1:0 & 2:0 Wiesnet (21. & 74.), 3:0 Gleiber (90.+1)
Zuschauer: 400
Schiedsrichter: Maximilian Prölss