Profis 28.04.2020 - 15:30 Uhr
Zwischenfazit nach "sieben Wochen Krisenmanagement"
Live aus der OPEL ARENA: Vorstand & Aufsichtsrat beantworteten Fan-Fragen
"Hinter uns liegen sieben Wochen Krisenmanagement auf allen Ebenen" eröffnete der Vereins- und Vorstandsvorsitzender des FSV, Stefan Hofmann, die digitale Infoveranstaltung in der OPEL ARENA am Dienstagmittag. Die Entwicklung habe auch die 05ER überrollt. In der MEWA Lounge gewährte er nun, gemeinsam mit seinen Vorstandsmitgliedern sowie dem Aufsichtsratsvorsitzenden Detlev Höhne, Einblicke ins Innenleben des Klubs. Fans hatten vorab und live Fragen einreichen können.
Die wohl wichtigste Botschaft der vergangenen Wochen wiederholte Dr. Jan Lehmann zu Beginn der digitalen Infoveranstaltung des FSV am Dienstagmittag. Alle denkbaren Krisenszenarien kämen zum selben Ergebnis, betonte der kaufmännische Vorstand der 05ER erneut: So schmerzhaft die Situation in wirtschaftlicher Hinsicht auch sei, so sicher könne man sein, dass das identifzierte Einsparpotenzial von rund 10 Millionen Euro eines garantiere. Es "sichert das Überleben von Mainz 05 über den Sommer hinaus". Dies gelte unabhängig von Spielen mit oder ohne Zuschauern, einem Saisonabbruch oder der Ligazugehörigkeit. Dies war aber nur eines diverser Themen rund um den FSV, die in der rund 70-minütigen Veranstaltung in der OPEL ARENA auf den Tisch kamen.
Die Infoveranstaltung in voller Länge bei 05ER.tv
Stolz auf "meinen Verein"
Unisono unterstrichen Sportvorstand Rouven Schröder, Lehmann, Hofmann und Höhne die gelebte Solidarität innerhalb und außerhalb des Vereins. Gehaltsverzicht im Lizenzspielerbereich wie auch auf Vorstands- und Verwaltungsebene seien ebenso hervorzuheben wie beispielsweise die Beteiligung an der nach wie vor laufenden Aktion Helden Tickets oder aber das Engagement der aktiven Fanszene. Die Krise führe ihm erneut vor Augen, weshalb er stolz sei auf "meinen Verein", sagte Höhne. Zwar würden die Folgen auch beim FSV noch länger spürbar sein. Dass man sich mit Gedanken an einen Insolvenzantrag gar nicht erst beschäftigen müssen, sei aber eine große Leistung und der professionellen Arbeit des Vorstands zu verdanken, so der Aufsichtsratsvorsitzende.
Gebot der Stunde: Sicherheitsabstand in der OPEL ARENA
Zufrieden mit der Zusammenarbeit zeigte sich auch der Sportvorstand. Ein Wort sei in der andauernden Krise "elementar wichtig", sagte Schröder: "Vertrauen!" Jeder müsse das Gefühl haben, dass Entscheidungen einzig und allein im Sinne von Mainz 05 getroffen werden, war dem 44-Jährigen wichtig zu betonen.
Ihm selbst seien derzeit in Sachen Kaderplanung zwar die Hände gebunden, weil noch nicht absehbar sei, mit welchem Budget er für die kommende Saison planen könne. Beruhigen konnte er die Fans aber dennoch mit einer klaren Aussage: "Wir sind so aufgestellt, dass wir keinen Spieler verkaufen müssen, um Löcher zu stopfen", schloss er nicht aus, alle Leistungsträger auch über den Sommer hinaus am Rhein zu halten. Mit Aussagen zur möglichen Fortführung der laufenden Saison hielt sich Schröder am Dienstag hingegen zurück und betonte erneut, dass hier die Politik das letzte Wort haben müsse und man als Verein zunächst die Aufgabe habe, die Voraussetzungen zu schaffen und behördliche Vorgaben umzusetzen. Eine klare Meinung vertritt Schröder hinsichtlich der vieldiskutierten regelmäßigen Testung von Bundesliga-Profis: "Gäbe es Engpässe bei Testkapazitäten zulasten der Gesamtbevölkerung, würden wir sofort zurücktreten und unser Veto einlegen."