Drei Trainingseinheiten gleich eine Belastungseinheit: Nach dem bereits starken Impuls am Samstag nach der Ankunft im Trainingslager in Saint-Vincent hat Trainer Martin Schmidt in den beiden Einheiten am Sonntag die Schraube der Belastung für die Mannschaft noch einmal angezogen. Am Vormittag jagte der Schweizer seine Spieler durch eine Zweikampfmühle, direkte Duelle im Eins-gegen-eins bis hin zu einem komplexeren Fünf-gegen-fünf, jeweils auf enge Spielfelder mit Torabschluss.
Diese Zweikampf- und Willensschulung kennen die 05er bereits von Jürgen Klopp, bei Thomas Tuchel gehörte sie zum festen Bestandteil der Vorbereitung. Der heutige Dortmunder Trainer liebte diese Trainingsmomente der totalen Verausgabung, feierte seine Spieler sogar frenetisch, wenn die Jagdszenen der mit Adrenalin vollgepumpten Athleten in bedingungslose Abnutzungskämpfe mündeten, insbesondere zwischen physisch ähnlich disponierten Konkurrenten.
Derart feixend und jubilierend durchlebt Martin Schmidt diese Trainingsform nicht, dafür aber nicht minder leidenschaftlich. „Das ist das maximale, intensivste Training, das es gibt“, sagt der Schweizer. „Wenn man im Vorfeld darüber spricht, macht niemand diese Übung gerne. Aber hinterher fühlt es sich für die Spieler umso besser an.“ Dass es in den Zweikämpfen auch einmal mächtig rumpelt, blaue Flecken inklusive, den Trainer stört es nicht. „Das gehört in einem solchen Training einfach auch dazu.“
Und dass die Spieler sich motivierter in ein Training werfen, wenn es um den Ball geht, um gewonnene Zweikämpfe und Torabschlüsse, liegt schlichtweg in der DNA der Profifußballer. Die Arbeit ohne Ball ist dennoch nicht auszuschließen. Am Nachmittag kämpften sich die 05er durch einen Kraftzirkel mit anschließender Laufeinheit. Nach diesem Pensum dürften die Profis am Abend freiwillig für eine frühe Nachtruhe plädieren. Es winken ab Montag ja auch wieder eher fußballerisch-taktisch geprägte Übungsstunden.