Profis 20.08.2020 - 12:10 Uhr
Gute Angriffe, schöne Tore
Beim 3:3 im zweiten internen Testspiel der Vorbereitung setzten die 05-Profis die aktuellen Trainingsinhalte um
Dass die momentane Kaderkonstellation des 1. FSV Mainz 05 auch beim Saisonstart noch Bestand hat, ist nicht zu erwarten. Die umfangreiche Trainingsgruppe hat Achim Beierlorzer aktuell jedoch die Möglichkeit geboten, den wegen des aufgetretenen Corona-Falls abgesagten Test gegen den VfB Stuttgart intern zu simulieren. Auch das nunmehr zweite Match dieser Vorbereitungsphase, bei dem die 05-Profis unter sich waren, bot dem Trainer wichtige Erkenntnisse.
"Der Punkt, der mir nicht so gefallen hat, war die Intensität insgesamt. In den ersten Minuten war das noch ganz gut, dann hat es etwas nachgelassen", schickte Beierlorzer seinem ansonsten positiven Fazit nach den zweimal 30 Minuten voraus. Das 3:3 zwischen dem im weißen Heimtrikot und dem im goldenen Ausweich-Outfit angetretenen 05-Team stellte den Coach auch deshalb zufrieden, weil die beiden Mannschaften sehr schöne Tore erzielten und weitere gute Angriffe mit Torchancen herausarbeiteten.
Zwei Issah-Treffer
Das begann mit dem Eigentor von Stefan Bell nach zehn Minuten. Der Innenverteidiger hatte bei Ridle Bakus scharfer Hereingabe von rechts kaum eine Chance, den Ball beim Abwehrversuch nicht im eigenen Tor unterzubringen. Nur zwei Minuten später schickte Ádám Szalai Robin Quaison mit einem Top-Pass durch die Schnittstelle auf die Reise, der Stürmer verzog jedoch rechts am Tor vorbei. Kurz darauf erhöhte Quaison dann aber doch auf 2:0 für Gold. Levin Öztunali kam nach an einem Solo an Robin Zentner vorbei. Weil der Winkel zu spitz wurde, passte er vors Tor, wo Quaison keine Probleme hatte einzuschieben. Wieder nur zwei Minuten später vollstreckte Abass Issah nach guter Vorarbeit von Jean-Philippe Mateta aus halbrechter Position zum 1:2 und zeichnete nur wenig später auch für den Ausgleich verantwortlich. Dem Treffer für das weiße Team ging eine sehenswerte Aktion von Aaròn auf links voraus, Issah versetzte dann mit einer überragenden Bewegung Moussa Niakhaté im Strafraum und wuchtete den Ball ins Netz.
"Mit seinen schnellen und kleinen Bewegungen in der Box ist er unheimlich schwierig zu kontrollieren", lobte der 05-Trainer nachher den Rückkehrer, der in der Vorsaison an den FC Utrecht ausgeliehen war. Issah kam diesmal von der rechten Offensivseite. Beim 6:0 gegen Würzburg hatte der Stürmer noch links agiert. "Ich habe ihn diesmal stärker als zuletzt gesehen, weil er wenig unnötige Ballverluste hatte. Er ist vielseitig einsetzbar. Wenn er so klar spielt, dann bringt er eine ganz individuelle Qualität auf den Platz", sagte Beierlorzer. "Mit seiner Frequenz und seinem Antritt erzeugt er Wirkung. Es ist gut, dass er sich zeigt."
Mateta mit der Hacke
Der 05-Trainer sah darüber hinaus weitere gute Leistungen in seinen beiden Formationen und nannte explizit Öztunali, der das Thema der aktuellen Trainingsinhalte sehr gut auf den Platz gebracht habe. "In den Bereich zwischen Kette und Sechsern reinschwimmen, aufdrehen, Gefahr erzeugen. Da waren bei beiden Teams immer wieder gute Sachen dabei", betonte der 05-Coach, der in diesem Zusammenhang auch erneut den Jüngsten im Kader hätte nennen können.
Paul Nebel überzeugte nicht nur wegen seines Treffers zur 3:2-Führung für die Goldenen. Der 17-Jährige initiierte immer wieder gelungene Aktionen von der Zehnerposition aus, und sein erstes Tor im Profikader entsprang einer starken Kombination mit Baku und Danny Latza. Mateta war es schließlich, der kurz vor dem Ende eine Hereingabe von Karim Onisiwo sehenswert mit der Hacke zum 3:3-Endstand ins Tor verlängerte. Das nächste 05-Testspiel soll am Samstag (14 Uhr) in der OPEL ARENA gegen den SV Sandhausen stattfinden.