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Profis 13.07.2018 - 12:00 Uhr

Gute Phasen weiter verlängern

05-Trainer Sandro Schwarz nach dem 2:1-Testspielsieg gegen KFC Uerdingen: "Kein Gedaddel, sondern eine dynamische, aktive Leistung"

Guter Auftritt in Duisburg: Der im NLZ am Bruchweg ausgebildete Jonathan Burkardt überzeugte gegen Uerdingen.

Die Gegner werden schwerer, die Ergebnisse fallen deutlich niedriger aus als zu Beginn der Saison-Vorbereitung. Im PCC-Stadion in Duisburg-Homberg mussten sich die Profis des 1. FSV Mainz 05 ganz schön strecken, um die spielstarke und erfahrene Mannschaft des Drittliga-Aufsteigers KFC Uerdingen zu bezwingen. Der Bundesligist zeigte knapp eine Stunde lang eine ansprechende Leistung und gewann sein erstes Testspiel im Rahmen des Trainingslagers am Ende mit 2:1. Sandro Schwarz war insgesamt zufrieden mit der Vorstellung. "Ein gelungenes Testspiel", sagte der 05-Trainer nachher. "Mannschaftlich ein geschlossener Auftritt. Kein Gedaddel gegen einen Gegner, der schon weiter ist in seiner Vorbereitung und in zwei Wochen in die Saison startet, sondern eine dynamische, aktive Leistung."

Schwarz zog eine Parallele zur Testspielphase im vergangenen Jahr. Damals hatten die 05er im dritten Spiel gegen den ersten stärkeren Gegner eine Niederlage kassiert: 0:2 beim SV Wehen Wiesbaden. "Zwischen dem, wie wir heute gespielt haben und wie wir zum selben Zeitpunkt der Vorbereitung seinerzeit in Wiesbaden aufgetreten sind, lagen Welten", erklärte der 39-Jährige. "Das war heute definitiv anders in allen Bereichen. Wie wir die Dinge jetzt versuchen, fußballerisch zu lösen, wie sich unser Freilaufverhalten verändert hat oder das Spiel gegen den Ball."

Starker Jonathan Burkhardt

Das Fazit des Trainers: "Die erste Halbzeit fand ich sehr gut von der Aktivität her. Wir hatten viele Balleroberungen, haben wenig zugelassen, hatte eine gute Dominanz und viele Umschaltmomente." Das 1:0 war ein Beispiel dafür. Balleroberung in der Uerdinger Hälfte, schnelles Umschalten mit Pass auf den gestarteten Giulio Donati, der in den Strafraum kreuzte und von den Beinen geholt wurde. Levin Öztunali verwandelte den fälligen Elfmeter sicher mit einem Flachschuss. Kurz darauf das 2:0, dem eine von vielen guten Aktionen des auffälligen Jonathan Burkhardt vorausging. Der 18-Jährige setzte sich mit einem blitzschnellen Haken und fließender Bewegung über rechts durch, wurde vor dem Strafraum gefoult. Alexandru Maxim brachte den Freistoß aus 25 Metern aufs Tor, Pablo De Blasis hämmerte die vom Keeper abgewehrte Kugel aus kurzer Distanz unter die Latte.

"Zwei Tore haben wir erzielt und hätten das dritte machen können durch Johnny Burkhardt mit der Großchance vor der Pause", sagte Schwarz. Burkhardt zog nach einem Pass von De Blasis im Strafraum gegen zwei Verteidiger auf, stand frei, verfehlte jedoch knapp das Tor. Der Nachwuchsstürmer war eindeutig der auffälligste 05-Angreifer. "Johnny macht das sehr gut", lobte Schwarz. "Er nimmt eine wirklich gute Entwicklung, bringt neue Reize, die er sehr gut umsetzt. Er hat außergewöhnliche Bewegungen, auch im Strafraum noch mal einen Haken zu machen. Ich finde auch, dass er extrem fleißig ist. Dass sind die Dinge, die wir brauchen. Wir werden ihm aber keinen Rucksack aufsetzen und sagen, er muss dann und dann da sein. Er soll Schritt für Schritt nach vorne gehen und geduldig sein."

Heute Abend gegen Charleroi

Das gilt auch für die beiden anderen Youngster im Team. Ahmet Gürleyen hatte es als Innenverteidiger erstmals mit Profi-Stürmern zu tun, löste die Aufgabe gut und überzeugte vor allem mit viel Ruhe am Ball. Leandro Barreiro bestätigte seine Form der bisherigen Vorbereitung im zentralen Mittelfeld mit viel Dynamik, Laufarbeit und guten Pässen. Auch Rückkehrer Gaetan Bussmann empfahl sich mit einer engagierten Leistung. Ridle Baku und Gerrit Holtmann gelang nicht alles, ihre Bereitschaft, Lauffreudigkeit und Spielfreude kündeten jedoch vom unbedingten Willen, sich dem Trainer aufzudrängen.

Schwarz stellte in Duisburg zwei Mannschaften, die 60 und 30 Minuten lang spielten. Heute Abend in Venlo, im Testspiel gegen den belgischen Erstligisten RSC Charleroi (18:30 Uhr, live auf 05er.tv), wird's genau umgekehrt sein. "Bei denen, die erstmals über 60 Minuten gingen, hat man schon gemerkt, dass die Konzentration und Körperspannung nachher gefehlt hat. Das hat zum Konter geführt. Ärgerlich war, dass kurz vor der Auswechslung des ersten Blocks das Gegentor gefallen ist", sagte Schwarz. "Der 30er Block hat es dann eine Viertelstunde recht ordentlich gemacht, hat Angriffe gefahren, das Spiel beruhigt, das in dieser Phase hektisch war. Die letzten zehn Minuten waren aber zu wild. Da hatten wir zu viele einfache Ballverluste." Im Großen und Ganzen habe das Team lange Zeit einen guten, dynamischen Eindruck hinterlassen. "Jetzt gilt es weiter dranzubleiben und als Mannschaft den Laden zu organisieren. Die Aufgabe ist, die guten Phasen immer weiter zu verlängern", so der Trainer.

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