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Nachwuchs 25.04.2020 - 12:30 Uhr

Hirschberg: "Die Freude wird wahnsinnig groß sein"

Teil 2: Der sportliche Leiter U12-U16 über die aktuellen Maßnahmen im NLZ, das Feedback der Spieler und die Freude am Spiel

Seit mittlerweile sechs Wochen ist das Nachwuchsleistungszentrum am Bruchweg geschlossen, Trainer, Spieler und Mitarbeiter befinden sich weiterhin im Homeoffice. Stefan Hirschberg, sportlicher Leiter U12-U16, über die Maßnahmen in der aktuellen Phase, wie die Spieler die Programme annehmen und warum er denkt, dass der Nachwuchs der 05ER mental gestärkt aus dieser Phase herauskommen kann.

Nach und nach haben die Trainer der Teams neue Maßnahmen für das Programm der Spieler hinzugefügt. "Es soll nicht langweilig werden und wir wollten sie nicht von Anfang an überfrachten mit Aufgaben und Ideen", erklärt Hirschberg die Vorgehensweise. "Wir haben die Leitlinien festgelegt und den Trainern Ideen an die Hand gegeben. Die Ausführungen sind dann individuell und altersspezifisch."

Auch das Athletiktraining wird gerne live und virtuell zusammen absolviert, gerade in den jüngeren Teams. In allen Mannschaften gibt es außerdem regelmäßige Teamsitzungen, in denen die Spieler informiert werden und wo sie die Gelegenheit bekommen Fragen zu stellen. Auch Hirschberg nimmt regelmäßig daran teil.

Einhellig positiv sind die Rückmeldungen der Spieler. "Sie machen die Pläne gerne und die eindeutigste Rückmeldung für uns ist, dass die Spieler alles konsequent, mit Eifer und Freude durchziehen." Die Wettkampfstruktur, die in den aktuellen Maßnahmen geschaffen wurde, ist ebenfalls ein Grund dafür. "Das ist eines der zentralen Elemente, warum die Jungs angefangen haben Fußball zu spielen. Das zu integrieren, ist etwas völlig Natürliches und unabdingbar. Das zweite Element ist, dass Fußball ein Teamsport ist. Das wollen wir ebenfalls abbilden mit unseren Maßnahmen", merkt Hirschberg an.

Alles, was über die Maßnahmen in Zwei-Wochen-Blöcken hinausgehe, sei momentan nur schwer planbar. "Die Trainingspläne, Inhalte und Kommunikation sind grundsätzlich festgelegt. Wenn zum Beispiel das Training in Kleingruppen kommen würde, stellen sich allerdings weitere Fragen. Ist das logistisch realisierbar für uns? Ich denke da an unsere Buslinien, an die Kabinensituation. Wann und in welcher Weise es wieder losgehen kann, kann man nur orakeln und liegt nicht in unserer Macht. Die Gesundheit aller Spieler, Trainer und Mitarbeiter steht im Vordergrund und bestimmt das Handeln."

Doch ohne zu wissen, wie lange die Situation noch anhält, stellt sich die Frage, ob das alles die Entwicklung der Spieler – sowohl im sportlichen als auch mentalen Bereich – negativ beeinflussen könnte. Hirschberg sieht diese Gefahr, allerdings auch Potenziale, die darin verborgen liegen: "Ich glaube, dass die Jungs mit einer großen Portion Motivation und Ehrgeiz für den Fußball zurückkommen werden." Neben dem Ziel Profi zu werden, stehe über allem die Freude am Spiel selbst. "Das findet nicht in der Zukunft statt, sondern genau in dem Moment, wenn du auf dem Platz stehst. Und ich glaube, dass diese Freude wahnsinnig groß sein wird, wenn die Jungs wieder auf dem Platz stehen und dass das einen Einfluss auf ihre Entwicklung haben kann." Die Pause könne auch etwas Lohnenswertes sein, denn die "Jungs kommen auch mal etwas aus dem Alltag raus".

Ständig hinterfragt und optimiert wird die Arbeit im Nachwuchsbereich auch in Zeiten von Corona. "Einer der nächsten Entwicklungsschritte für die jetzige Phase wird sein, aus den Erfahrungen der letzten Wochen weiter zu lernen. Zum Beispiel, ob wir den Spielern mehr Freiraum und Pausen geben, damit sie machen können, worauf sie Lust haben oder um Zeit zu haben, Dinge zu reflektieren", sagt Hirschberg.