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Spielberichte 03.02.2024 - 17:40 Uhr

Werder reicht eine Chance - FSV kassiert bittere Heimniederlage

Mainzer laufen über 90 Minuten einem frühen Rückstand hinterher, verpassen dabei aber mehrfach den Ausgleich.

Eine weitere bittere Pille im Abstiegskampf musste der 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag im Duell mit Werder Bremen schlucken. Den Gästen reichte dabei eine durchschnittliche Leistung für einen 1:0-Erfolg. Den Weg hatte Marvin Ducksch bereits früh geebnet, im Anschluss bissen sich die Gastgeber die Zähne an der Defensive der Norddeutschen aus und warten somit weiter auf den zweiten Saisonsieg.

Jan Siewert hatte gegenüber der Niederlage in der Vorwoche in Frankfurt zwei Veränderungen vorgenommen und seine beiden Neuzugänge in die Startelf beordert. Nadiem Amiri begann für Dominik Kohr, während Jessic Ngankam anstelle Marco Richters für offensive Impulse sorgen sollte. Die Vorzeichen waren schließlich klar. Mutig wollten die 05ER in diese wegweisende Partie gehen und hatten einen Heimsieg als Ziel ausgerufen, wozu auch der Schulterschluss mit den Fans unter der Woche seinen Beitrag leisten sollte.

Unglückliche Slapstick-Einlage bringt Werder auf die Siegerstraße

Die Begegnung sollte allerdings mit einem heftigen Nackenschlag beginnen, denn die Gäste gingen bereits nach weniger als 120 Sekunden in Führung: Bitter, und in der Entstehung äußerst unglücklich. Eine harmlose Hereingabe Olivier Demans landete bei Anthony Caci, der Tom Krauß anschoss, von dem das Leder genau vor die Füße von Ducksch sprang, der aus acht Metern keine Mühe hatte, den Treffer des Tages zu markieren (2.). Der Stimmung auf den Rängen tat dies keinen Abbruch, und auch die 05-Profis ließen sich nicht beirren, legten die entsprechende Körpersprache an den Tag und kamen nach zwölf Minuten durch Amiri zum ersten Abschluss, der Werder-Keeper Michael Zetterer allerdings vor keine Probleme stellte. Vier Minuten später strich ein abgefälschter Freistoß des Neuzugangs, der gleich viel Verantwortung übernahm, einen halben Meter am Tor vorbei. Es war nun Feuer drin in dieser Begegnung und der FSV dem Ausgleichstreffer nah. Nur eine Minute später landete ein Rückspiel Barreiros bei Krauß, der aus rund 22 Metern am rechten Pfosten scheiterte (17.). Bitter, aber spätestens jetzt ein Ausrufezeichen, das auch die Fans honorierten. 

Den Gästen hatte die frühe Führung in die Karten gespielt. Sie agierten abwartend und versuchten, Nadelstiche nach Umschaltsituationen zu setzen. Die Mainzer aber, die sich bis hierhin nur einmal unsortiert präsentiert hatten, ließen defensiv kaum was zu, agierten vielmehr zielstrebiger als zuletzt und kamen nach 24 Minuten erneut durch Amiri zum Abschluss, der Zetterer mit einer Direktabnahme von der Strafraumgrenze prüfte. In Teil zwei dieses zweiten Durchgangs blieben Chancen dann allerdings lange Mangelware. Der FSV war optisch überlegen und mit mehr Ballbesitz, Standards und Abschlüssen ausgestattet. Werder jedoch blieb nach Ballgewinnen immer wieder gefährlich. So auch in der 42. Minute, als Zetterer Njinmah nach einem abgefangenen Amiri-Eckball auf die Reise schickte und der Angreifer das 05-Gehäuse aus 18 Metern nur haarscharf verpasste. In der Nachspielzeit bot sich Amiri schließlich eine weitere Gelegenheit aus 18 Metern - Ngankam hatte abgelegt -, der Ball wurde jedoch zur Ecke geklärt. Und im Anschluss an diese landete eine Flanke Amiris bei Burkardt, der jedoch zu wenig Druck hinter seinen Kopfball brachte (45.+1). Nach intensiv geführten ersten 45 Minuten nahmen die Gäste wenig später die glückliche Führung mit in die Katakomben.

Impressionen aus der MEWA ARENA

FSV überlegen, aber nicht zwingend genug

Beide Teams kehrten unverändert zurück auf den Rasen, erneut begannen die Mainzer engagiert, aber in Strafraumnähe auch zu kompliziert. Erst in der 61. Minute wurde es mal wieder gefährlich, dafür aber so richtig: Burkardt flankte von rechts, Ngankam legte sich den Ball zentral zehn Meter vor dem Tor zurecht, scheiterte aber einer Glanztat Zetterers, der die Fingerspitzen rechtzeitig hochgerissen hatte. Kurz darauf reagierte Siewert erstmals und brachte Ludovic Ajorque für Burkardt. Und der Joker sollte auch gleich seine Chance bekommen, als Amiri drei Minuten später die bereits zehnte Ecke scharf vors Tor brachte, wo der Franzose den Kopf an den Ball bekam, der allerdings Zentimeter am zweiten Pfosten vorbeirauschen sollte (66.). Die Gäste taten in dieser Phase wenig bis nichts für das Spiel, verwalteten die Führung und beschränkten sich auf vereinzelte Vorstöße, die kaum zwingend wurden. 

Mit Beginn der Schlussphase warf der 05-Trainer seinen letzten verbliebenen Offensivtrumpf von der Bank rein und brachte Richter für Krauß (73.). Größer wurden die Räume für die Mainzer in der Folge nicht gegen tief stehende Bremer, die fast nur nach Standardsituation etwas zuließen. In der 75. Minute landete ein abgewehrter Eckstoß bei Caci, dessen Dropick aus 17 Metern aber über dem Querbalken strich. Es war eine zähe Angelegenheit, und wieder sollte es acht Minuten vor dem Ende ein ruhender Ball sein, nach dem es gefährlich wurde. Amiri brachte das Leder aus dem Zentrum zu Ajorque, dessen Ablage Onisiwo aus sechs Metern aus Tornetz legte (82.). Den nie aufsteckenden Mainzern lief die Zeit davon. Erst mit Beginn der fünfminütigen Nachspielzeit drangen sie noch einmal in den Strafraum der Bremer ein, doch Onisiwo, der es aus spitzem Winkel mit einer Mischung aus Schuss und Flanke versuchte, fand im Zentrum keinen Abnehmer (90.+1). Am Ende sollten auch zwanzig zu sechs Abschlüsse und fast 60 Prozent Ballbesitz nicht reichen, denn wenig später war Schluss, und erneut stand die Null aus 05-Sicht auf der falschen Seite.

Durch die Niederlage gegen Bremen verschärft sich die Situation für die Rheinhessen im Abstiegskampf. Nach 18 Partien stehen nach wie vor elf Zähler zu Buche. Bereits am Mittwochabend (18.30 Uhr, zum Online-Ticketshop) empfangen die Mainzer Union Berlin zum Nachholspiel des 17. Spieltags in der MEWA ARENA.

FSV - Werder 0:1 (0:1)

Mainz 05: Zentner - Widmer, van den Berg, Caci, Mwene (84. Mamutovic) - Barreiro, Krauß (73. Richter), Amiri (84. Fernandes) - Ngankam (84. Kohr), Burkardt (63. Ajorque), Onisiwo
Werder: Zetterer - Deman, Stark, Friedl, Jung, Agu - Lynen, Stage, Schmid (69. Bittencourt) - Njinmah (69. Borré), Ducksch (69. Woltemade)

Tore: 0:1 Ducksch (2.)

Zuschauer: 31.800
Schiedsrichter: Benjamin Brand (Guido Kleve, Arne Aarnink, Benedik Kempkes, Katrin Rafalski)