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Profis 19.01.2022 - 15:30 Uhr

In entscheidenden Momenten zu naiv

Eigene Fehler in der zweiten Halbzeit kosten den FSV ein mögliches Weiterkommen im DFB-Pokal

Konnte mit dem Auftritt seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit nicht zufrieden sein: Bo Svensson.

Nach dem Abpfiff waren sich alle Beteiligten beim 1. FSV Mainz 05 einig: Der 3:1-Sieg und der damit verbundene Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals für den gastgebenden VfL Bochum war verdient. Gleichzeitig wussten die 05ER aber auch, dass sie in der zweiten Hälfte bei mindestens zwei der drei Gegentreffer entscheidenden Anteil daran hatten, dass der VfL die Partie drehen und für sich entscheiden konnte.

Beim ersten Aufeinandertreffen in der Bundesliga am Samstag hatte der FSV das Spiel im zweiten Durchgang noch erfolgreich in seine Richtung ziehen können, am Dienstagabend im Bochumer Ruhrstadion lief es in die entgegengesetzte Richtung. Dabei hatte die Partie im Verlauf der ersten 45 Minuten einen Weg eingeschlagen, der dem Plan der Mainzer entgegenkam.

Fehlerhafte zweite Halbzeit

Erwartbar körperlich und engagiert hatten beide Mannschaften die Partie begonnen, wirklich gefährliche Torabschlüsse waren auf beiden Seiten aufgrund stabil stehender Defensivreihen aber nicht zu verzeichnen. "Die einzige Chance, die es gab, haben wir genutzt und ich finde, dass wir das Spiel eigentlich gut im Griff hatten", sagte Svensson auf der anschließenden Pressekonferenz. Beim einzigen Bochumer Fehler waren die 05ER in Person von Karim Onisiwo dazu hellwach. Der Österreicher schaltete nach einem Schuss von Anton Stach, den VfL-Torhüter Manuel Riemann nach vorne abprallen ließ, am schnellsten und schoss zur Führung für den FSV ein. Zur Pause hatten sich die Rheinhessen damit in eine gute Ausgangslage für den zweiten Durchgang gebracht. "Wir haben in der ersten Halbzeit das gespielt, was wir uns vorgenommen hatten, sind meines Erachtens auch verdient in Führung gegangen und wollten das in die zweite Halbzeit mitnehmen", sagte Torschütze Onisiwo und schob hinterher: "Man muss aber ganz ehrlich sagen, dass uns das überhaupt nicht gelungen ist."

Zwar hatten die 05ER in den ersten acht Minuten bis zum Ausgleich der Gastgeber noch guten Zugriff auf das Spiel, doch mit dem Elfmeterpfiff und dem Ausgleich durch Milos Pantovic nahm eine zu fehlerhafte zweite Halbzeit ihren Lauf. Das "gute Gefühl", das auch Torhüter Robin Zentner mitgenommen hatte, war dahin und die Gastgeber auf einmal obenauf. Leandro Barreiro hatte Elvis Rexhbecaj am Trikot gezogen, der VfL ließ sich die Chance beim Strafstoß nicht entgehen. Nur drei Minuten später ließen sich die Gäste nach einem eigenen Eckball auskontern, Pantovic drehte die Partie mit seinem zweiten Treffer. "Wir haben uns in ein paar Szenen sehr naiv verhalten. Deswegen haben wir das Spiel aus der Hand gegeben. Danach war es dann schwer und Bochum klar besser", sagte Svensson.

Mit dem Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Dr. Felix Brych nahm eine zu fehlerhafte zweite Hälfte ihren Lauf.

"Das ist entscheidend aus meiner Sicht"

"Wir haben nicht mehr den Fußball gespielt, den wir hätten spielen sollen, hatten viele Ballverluste, viele individuelle Fehlentscheidungen – dann verliert man so ein Spiel", gab Onisiwo zu. Die 05ER schafften es in der verbleibenden halben Stunde überhaupt nicht mehr, offensiv nachzulegen, auf dem Platz und aufgrund der dünnen Personaldecke im Angriff, auch nicht von der Bank. Eduard Löwen machte mit seinem Tor in der 80. Minute den Deckel auf einen frustrierenden Abend aus Mainzer Sicht. "Wir haben uns in der zweiten Halbzeit niederringen lassen", sagte Sportdirektor Martin Schmidt angesichts einer deutlich aggressiveren Bochumer Mannschaft und Svensson befand: "Tore entscheiden Fußballspiele. Ich fand nicht, dass sie in der Luft lagen, wir haben viel dabei mitgeholfen. Das ist entscheidend aus meiner Sicht."

Nun gilt es, den Fokus wieder auf die Bundesliga zu legen. Am Samstag (15:30 Uhr, live auf SKY und 05ER.fm) wollen sich die 05ER auswärts bei der Spielvereinigung Greuther Fürth wieder ein Erfolgserlebnis holen.