Nachwuchs 10.07.2024 - 09:30 Uhr
Der Trainer als Schlüssel
Wie Nachwuchstrainer bei Mainz 05 wachsen können und gefördert werden / Die Besetzungen der Trainerteams im NLZ für die kommende Saison 2024/25
In der Geschichte von Mainz 05 hat man schon oft gesehen, welche Wirkung ein Trainer haben kann. Zuletzt wurde beim Einstieg von Bo Henriksen bei den Profis in der vergangenen Saison deutlich, was mit der richtigen Ansprache und Ausstrahlung, vor allem aber auch den richtigen Entscheidungen und einem auf die Mannschaft und den Verein passenden Plan bewirkt werden kann. Es ist am Bruchweg in der Vergangenheit häufiger als in anderen Klubs gelungen, Trainer, aber auch weitere Staff-Mitglieder und Funktionäre aus den eigenen Reihen zu entwickeln, die in der Lage sind, auf höchstem Level zu arbeiten und Akzente zu setzen.
"Das Nachwuchsleistungszentrum hat die vorrangige Aufgabe, Spieler auszubilden, die den Anforderungen des Profifußballs in Mainz gerecht werden. Dafür hat der Verein einen klaren Plan und eine gute Struktur. Aber der wichtigste Schlüssel ist und bleibt der Trainer", betont Meikel Schönweitz, Direktor Fußball Entwicklung (hier im Interview), die Wichtigkeit dieser Position im Klub generell und auch in den NLZ-Teams auf dem WOLFGANG FRANK CAMPUS am Bruchweg.
Trainerentwicklung im NLZ
Mainzer Weg
In Mainz gewachsen
Mainz 05 ist der einzige Verein, der mit Jürgen Klopp und Thomas Tuchel zwei Welttrainer aus den eigenen Reihen hervorgebracht hat. Die beiden stechen heraus, aber auch Bo Svensson, Martin Schmidt, Sandro Schwarz, Marco Rose und zuletzt Jan Siewert haben ihre Anfänge als Spieler und/oder Trainer im Nachwuchs in Mainz gemacht. Gleiches gilt auch für weitere wichtige Positionen im Trainer- und Funktionsteam. Jonas Grünewald (Athletik), Jannes Ehresmann (Videoanalyse), Sören Hartung (Co-Trainer), Stephan Kuhnert (TW-Trainer) oder Darius Salbert (Teammanagement), um nur einige zu nennen, sind ebenfalls im eigenen Verein gewachsen und haben mit der Zeit Aufgaben in der Bundesligamannschaft übernommen.
Wie wir Nachwuchstrainer für Mainz 05 suchen und finden
Verpflichtungsprozess und Weiterentwicklung als Teamarbeit
"Zum einen werden Trainerkandidaten über einen längeren Zeitpunkt beobachtet, gelegentlich gibt es auch schon Perspektivgespräche um Kandidaten kennenzulernen, ohne bereits eine konkrete Stelle im Hinterkopf zu haben. Auch Hospitationen vorab sind keine Seltenheit", erklärt Schönweitz die Vorgehensweise.
Wie bei einer Spielerverpflichtung gilt immer das Vier-Augen-Prinzip. Verpflichtungen werden nur umgesetzt, wenn zwei Verantwortliche aus der sportlichen Leitung sich für einen Kandidaten entscheiden. Neben den beiden Direktoren Meikel Schönweitz und Volker Kersting zählen im Bereich der Trainerverpflichtungen vor allem Stefan Hirschberg (Leiter Personal- und Prozessentwicklung) und die beiden sportlichen Leiter Mirko Schweikhard (Aufbaubereich U12-U16) und Marco Usai (U9-U11) zu den involvierten Personen.
Um möglichst viele Informationen im Vorfeld zu erhalten, werden auch immer wieder weitere Personen, beispielsweise aus dem Scouting, eingebunden. "Am Ende gibt es immer Verantwortliche die die Entscheidungen treffen, aber der Verpflichtungsprozess ist ebenso Teamarbeit wie die Einarbeitung und Weiterentwicklung von Trainern", so Schönweitz.
Weiterentwicklung
Die DNA von Mainz 05 in sich tragen
Ein Trainer muss seinen Stil und seine Trainerpersönlichkeit erst entwickeln. Dafür bekommt er am Bruchweg viel Freiraum, um zu testen, zu reifen und auch Fehler zu machen, aus denen man lernt. Er bekommt aber auch viele Unterstützungsangebote. "Wichtig ist, dass unsere NLZ-Trainer die DNA von Mainz 05 in sich tragen und leben, sich mit dem Verein und seinem Stil identifizieren und den Willen haben zu lernen, um besser zu werden. Das sind die Grundvoraussetzungen, um in Mainz konstant zu arbeiten und zu wachsen", sagt Schönweitz.
Je nach Altersstufe haben die Trainer mit Marco Usai (U9-U11), Mirko Schweikhard (U12-U16) und Meikel Schönweitz einen sportlichen Leiter, der sie eng begleitet, ihnen Feedback zu ihrer täglichen Arbeit und Hilfestellungen gibt, aber auch mal Widerstände aufbaut. Zudem stehen mit Stefan Hirschberg und dem NLZ-Psychologen Constantin Kuhlmann Ansprechpartner zur Verfügung, die neben der fachlichen Ausbildung auch tief im Thema Persönlichkeitsentwicklung stecken und so unterstützen können. Darüber hinaus gibt es viele Möglichkeiten und Plattformen für Weiterbildungen und internen Austausch. Neben regelmäßigen Fortbildungen, Trainersitzungen, aber auch Hospitationsmöglichkeiten wurde zur Saison 2024/25 ein Mentorenprogramm entwickelt, um den internen Austausch noch mehr zu forcieren, damit die Trainer ein möglichst breites Spektrum an Erfahrungen sammeln können.
Personelle Entwicklungen auf den Trainerpositionen im NLZ
In der vergangenen Saison gab es durch die Trainerwechsel bei den Profis auch im NLZ einige Verschiebungen. Zur neuen Spielzeit 2024/25 herrscht auf den den meisten Positionen Konstanz, bei einigen wurden interne Anpassungen vorgenommen.
Mit Christof Babatz ist ein langjähriger Wegbegleiter wieder als Co-Trainer an der Seite von Benjamin Hoffmann, nun in der U23. Yannick Dreyer übernimmt als letztjähriger U15-Chefcoach ab sofort das Kommando in der U16. Der bisherige U16-Co-Trainer, Maxi Junk, ehemaliger Oberligatrainer und Grundschullehrer, hat sich seit seinem Einstieg bei Mainz 05 bewährt und übernimmt die U15 als Cheftrainer zur neuen Saison.
Abgänge und Neuzugänge
"Durch die Abgänge von Andre Hainault (U23-Co-Trainer, nun Hallescher FC), Daniel Kiefer (U15-Cheftrainer, nun SC Freiburg), Dennis Kirn (U15-Co-Trainer, nun SV Gonsenheim U19), Luca Lomasto (U9-Trainer) und Milena Lude (U10-Trainerin, studienbedingte Pause), denen wir allesamt viel Erfolg auf ihrem weiteren Weg wünschen, sind drei Neuzugänge im Trainerteam dazugekommen", so Schönweitz.
Max Bergemann-Gorski ist neuer U19-Co-Trainer. Er hat bereits beim VFB Stuttgart mit Jan Kirchhoff zusammengearbeitet, ist zudem als Wormser ein Kind der Region. Neuer U16 Co-Trainer ist Alexander Schraut, der zuletzt die U19 unseres Ausbildungszentrums Sportfreunde Eisbachtal gecoacht hat. Der dritte Neuzugang ist Moritz Detrois, der beim Fußballverband Rheinland arbeitet und gemeinsam mit Lukas Behnke nun die U12 verantwortet. Kein wirklicher Neuzugang dagegen ist Malte Radoch, der bereits in der letzten Saison im Trainerstab des NLZ reingeschnuppert hat und nun gemeinsam mit Jan Frey die U10 betreut.