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Profis 22.01.2018 - 13:00 Uhr

Neue Qualität und Optionen im Angriff

Konkurrenzsituation beflügelt die 05-Stürmer - Muto und Quaison stark

Robin Quaison erarbeite sich gegen den VfB genau wie Sturmpartner Yoshinori Muto gleich reihenweise Einschusschancen, blieb aber im Gegensatz zum Japaner torlos.

Das war ein perfektes Wochenende für den 1. FSV Mainz 05. Der Verein hat wieder einen Vorsitzenden. Die Mitglieder schenkten bekanntlich Stefan Hofmann am Sonntag das Vertrauen. Der ehemalige NLZ-Leiter tritt damit nun die Nachfolge von Johannes Kaluza an. Und auch der sportliche Erfolg am Tag zuvor trug dazu bei, dass sich die allgemeine Stimmung im Verein erheblich verbessert hat. Mit dem 3:2-Sieg gegen den VfB Stuttgart beendete die Mannschaft von Sandro Schwarz ihre Serie von sechs sieglosen Spielen, baute den Vorsprung auf den Relegationsplatz auf vier Zähler aus. Und ganz nebenbei feierten die 05er damit noch eine Art Jubiläum: Die Mainzer überschritten als 25. Klub der Bundesliga die 500-Punkte-Marke.

Die Mannschaft steht nun vor einer langen Trainingswoche. Erst am Sonntag (15.30 Uhr) folgt das Auswärtsspiel bei Bayer 04 Leverkusen. Noch ganz unter dem Eindruck des Erfolgserlebnisses gegen die Stuttgarter und voller Emotionen, formulierte Gerrit Holtmann große Ansprüche für die Partie beim Tabellenzweiten. "In Leverkusen, da wollen wir was holen. Egal, wie", sagte der Torschütze zum 3:1. Dass der Schütze bei seinem Treffer ebenso wie zuvor Yoshinori Muto beim 1:1-Ausgleichstreffer davon profitierte, dass VfB-Keeper Ron-Robert Zieler nicht die beste Figur machte, störte den Flügelspieler dabei wenig. "Weitschüsse waren ja auch ein Mittel auf diesem Acker. Ich habe einfach mal drauf gehalten wie Yoshi und gehofft, dass er reingeht. Ich glaube, Zieler hat den nicht gesehen, weil er durch die Beine von Baumgartl ging. Das ist mir aber auch völlig egal. Ich bin froh, mal wieder ein Tor geschossen zu haben, aber noch mehr freue ich mich darüber, dass wir als Team die drei Punkte einfahren konnten", sagte der 22-Jährige.

Holtmann: Gefühlt acht Tore möglich

Holtmann, der im Mainzer 3-5-2 wie zuletzt die linke Außenbahn einnahm, sprach von einem "überlebenswichtigen Sieg" in diesem Heimspiel. "Die Partie war wieder ein Beispiel dafür, was wir für eine schwere Saison haben. Wir hatten 20 Torschüsse und machen nur drei Tore, gefühlt hätten wir acht machen können." Dazu der unnötige Rückstand und das nicht gegebene Tor. "Der Sieg gibt uns nun viel Mut, da unten raus zu kommen." Die Hoffnung wird gestützt durch die Qualität und die neuen personellen Optionen im Angriff. Schwarz entschied sich erneut für die Doppelspitze mit Muto und Robin Quaison. Für Schnelligkeit, Wendigkeit im Zentrum und für Tiefenläufe nach gutem Aufbauspiel.

"Es ist doch gut, dass wir da einen großen Konkurrenzkampf haben", sagt der 05-Trainer. "Anthony Ujah und Emil Berggreen in so einem Spiel noch in der Hinterhand zu haben, ist prima." Berggreen kam noch in der Schlussphase, Neuzugang Ujah blieb diesmal draußen. "Momentan haben wir in der Offensive eine sehr gute Qualität. Das gibt uns die Möglichkeit darauf zu achten, was wir für das jeweilige Spiel an Profilen brauchen", sagt Schwarz, der mit den vier Stürmern alle Optionen und Kombinationsmöglichkeiten hat. "Die können alle zusammen spielen in den verschiedensten Konstellationen. Mit der Doppelspitze haben wir das Gefühl, dass wir eine sehr gute Torgefahr entwickeln", betont der 39-Jährige.

Quaison: Nur das Tor fehlte

Muto und Quaison scheint die neue Konkurrenzlage im Angriff besonders zu beflügeln. Der Japaner erzielte seinen dritten Treffer im zweiten Spiel. "Das war für mich sehr wichtig", sagt der Angreifer. Es sei ihm klar gewesen, dass er in diesen beiden Spielen Tore habe erzielen müssen, um seine Position zu festigen. Muto hätte die 05er schon nach vier Minuten in Führung bringen können, kam aber da noch nicht am VfB-Torhüter vorbei. "Ich freue mich für Yoshi, weil er ein äußerst fleißiger Spieler ist und immer extrem viel Aufwand im Anlaufverhalten betreibt. Dass er jetzt die Tore macht zum richtigen Zeitpunkt, ist gut", sagt der 05-Trainer. An Aufwand und Fleiß stand Quaison seinem Nebenmann in Nichts nach. Dem Schweden fehlte an diesem Tag nur das Abschlussglück.

In der 17. Minute sprintete der Stürmer nach langem Ball von Danny Latza alleine auf Zieler zu und scheiterte. Nach dem 3:1 vergab Quaison zwei weitere Torchancen, um das Ergebnis auszubauen. "Robin hat ein sehr gutes Spiel gemacht mit einer überragenden Laufleistung, war immer unterwegs mit sehr guter Qualität in den Tiefenläufen. Nur das Tor hat leider gefehlt", so Schwarz.