Spielbericht 24.11.2018 - 00:00 Uhr
Piszczek kontert Quaison - unglückliche Niederlage gegen BVB
Trotz einer sowohl in taktischer wie auch in spielerischer und kämpferischer Hinsicht überzeugenden Leistung musste sich der 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag Tabellenführer Borussia Dortmund unglücklich mit 1:2 (0:0) geschlagen geben. Zwar konnte Robin Quaison (70.) die BVB-Führung durch Paco Alcacer (66.) postwendend ausgleichen. Ein Sonntagsschuß von Lukasz Piszcek (76.) entschied dann aber eine ausgeglichene Partie in der ausverkauften OPEL ARENA.
Sandro Schwarz hatte an seiner siegreichen Elf aus der Partie in Freiburg eine Veränderung vorgenommen. Alexander Hack ersetzte Jean-Paul Boetius aus taktischen Gründen, weil die 05er sich gegen den Tabellenführer für eine 3-5-2-Grundordnung entschieden hatten, in der Hack die zentrale Position in der Defensive übernahm.
Erwartungsgemäß hatten die Gäste zunächst mehr Ballbesitz, und konnten gleichzeitig auch die erste Torannäherung verzeichnen. Bei einem Kopfball von Dan-Axel Zagadou nach einem Eckball reagierte Robin Zentner aber stark (4.). Beim Kopfball von Reus sechs Minuten später musste der Torhüter dann gar nicht erst eingreifen, das Leder landete am Außennetz (10.). Danach fanden die Gastgeber ihrerseits zunehmend besser in die Partie und erzeugten nach elf Minuten erstmals einen Hauch von Torgefahr. Jean-Philippe Mateta setzte sich gegen Zagadou stark durch, doch bei der scharfen Hereingabe war BVB-Schlussmann Roman Bürki knapp vor dem durchstartenden Quaison am Ball (11.). Rund neun Minuten später brannte es vor dem Gehäuse der Borussen dann gleich dreifach. Zunächst spitzelte Quaison eine Hereingabe von Mateta Richtung Tor, Zagadou spritzte dazwischen. Nur Sekunden später spielte Danny Latza den Franzosen mit einem feinen Ball in die Gasse frei, nur der spitze Winkel verhinderte, dass Mateta Bürki per Heber überwinden konnte. Unmittelbar danach war Bürki auch bei einem Schuss von Kunde Malong aus 25 Metern zur Stelle (alles 20.).
Die Gelb-Schwarzen hatten in einer nun ausgeglichenen Begegnung zwar weiter mehr Ballbesitz, kamen aber nur noch sporadisch zu Torgelegenheiten. So auch, als Axel Witsel Zentner aus 18 Metern zu einer Glanztat zwang (21.). Ein Spiegelbild dieser Aktion sahen die 33.305 Zuschauer in der OPEL ARENA sechs Minuten später vor dem anderen Tor. Aarón Martín schlug einen Haken und hielt aus zwanzig Metern drauf, der Schweizer Schlussmann des BVB lenkte den Ball mit den Fingerspitzen über den Querbalken (27.). Es sollte in einem packenden ersten Durchgang die letzte nennenswerte Torgelegenheit gewesen sein – mit einem torlosen wie auch leistungsgerechten Unentschieden ging es in die Katakomben.
05er verpassen Führung mehrfach
Den besseren Start nach Wiederbeginn erwischte der FSV. In der 47. Minute wurde ein Mateta-Schuss abgefälscht, der ansonsten wohl den Weg ins Tor gefunden hätte. Und fünf Minuten später steckte Gbamin durch auf Latza, dessen Direktabnahme das Außennetz touchierte (52.). Doch auch die Gäste blieben gefährlich und hatten wenig später durch Jacob Bruun Larsen, dessen Versuch knapp neben dem Gehäuse des FSV landete, eine Einschusschance. In der 66. Minute dann eine der spielentscheidenden Szenen: Zunächst landete ein Kopfball von Hack nach Flanke von Kunde in den Armen von Bürki. Im direkten Gegenzug hatte dann Jadon Sancho einen Geistesblitz, steckte durch auf Reus, der nur noch querlegen musste auf den mitgelaufenen Paco Alcacer, der aus kurzer Distanz zur Gäste-Führung einschob.
Weil die 05er sich aber keinesfalls geschockt zeigten, währte der gelb-schwarze Jubel nur kurz. Vier Minuten später nahm sich Hack ein Herz, spielte Reus und Alacer aus, hatte Glück, dass sein Pass in die Gasse abgefälscht wurde und Quaison so Bürki durch die Beine zum umjubelten und gleichzeitig verdienten Ausgleichstreffer überwinden konnte. Kurz darauf lag sogar die Führung der Mainzer in der Luft, als ein 20-Meter-Kracher von Mateta das Tordreieck nur knapp verfehlte (74.). Das Glück, dass die 05er in dieser Szene nicht auf ihrer Seite gehabt hatten, hatte Piszczek dann in der nächsten Szene. Das Leder landete an der Strafraumgrenze eher zufällig vor den Füßen des Polen, der den Ball mit Hilfe der Unterkante der Latte zum 2:1 im Kasten des FSV unterbrachte. Die Mainzer warfen im Anschluss noch einmal alles nach vorne. Doch auch eine Direktabnahme von Aarón nach Flanke von Brosinski konnte Bürki in der 81. Minute entschärfen. Nachdem Zentner noch einmal stark gegen Reus reagiert hatte (89.), hatten die Gastgeber die letzte Großchance der Partie. In der vierten Minute der Nachspielzeit flankte Joker Alexandru Maxim scharf vor der Kasten der Gäste, wo Karim Onisiwo nur um Zentimeter zu spät kam, um das Leder aus kurzer Distanz über die Linie zu drücken. So müssen die Mainzer am 12. Spieltag die zweite Heimniederlage der Saison hinnehmen, hatten gegen einen starken Tabellenführer aber mindestens einen Punkt verdient gehabt. Am kommenden Freitag geht es für den FSV bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf um die nächsten Zähler.