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Profis 12.02.2025 - 18:30 Uhr

Robin Zentner: "Das nimmt einem keiner mehr"

Gegen Augsburg absolvierte der 05-Torhüter sein 200. Pflichtspiel für den FSV. Eine besondere Marke, wie er im Gespräch betont und auch ein Ansporn für den 30-Jährigen

200 Pflichtspiele für einen Verein sind eine Marke, die heutzutage nur noch wenige Spieler erreichen. Robin Zentner hat sie am vergangenen Samstag im Heimspiel gegen den FC Augsburg geknackt. "Das ist etwas Besonderes und nimmt einem keiner mehr", betont der Torhüter, der bei den Fans schon längst einen Legendenstatus inne hat. "Dafür muss man ein paar Jahre bei einem Verein in der Stammformation gespielt haben." Nur Stefan Bell liegt als Urgestein noch weit vor ihm, allein 281 Mal hat der Innenverteidiger Bundesliga gespielt. "Ich hoffe, dass Bello die 300er-Marke zeitnah knackt und mir eine große Hürde hinterlässt. Mein Ziel ist es natürlich, noch so viele Spiele wie möglich zu machen."

Sein erstes Pflichtspiel für die 05-Profis absolvierte der heute 30-Jährige am 24. Oktober 2017 im DFB-Pokal beim 3:2-Sieg gegen Holstein Kiel. An die Kieler war er zuvor zwei Jahre ausgeliehen, um als junger Torwart Erfahrungen im Profibereich zu sammeln. Fast acht Jahre und 199 Partien in der Bundesliga und im Pokal später kann Zentner auf eine Zeit zurückblicken, in der er überwiegend als Stammtorhüter ein wichtiger Faktor im Spiel der 05ER war, weiterhin ist und auch bleibt. "Das macht es umso schöner", betont er. Im Dezember verlängerte er seinen Vertrag vorzeitig bis 2028. In der laufenden Saison ist der gebürtige Eltviller, der schon 2006 ins Nachwuchsleistungszentrum am Bruchweg gewechselt war, bislang einer der Garanten für den Erfolg.

Einer der besten in der Bundesliga

Statistisch gesehen, ist Zentner nach 21 Spieltagen einer der besten Torhüter der Fußball-Bundesliga. Gegen Augsburg hielt er seinen Kasten zum siebten Mal sauber. Doch es ist viel mehr als das. Zentner strahlt mit seiner Erfahrung Ruhe und Sicherheit aus. Jahrelang trug er auch die Kapitänsbinde und ist als Führungsspieler auf dem Platz und in der Kabine einer der Wortführer im Team von Bo Henriksen. Die zweitwenigsten Gegentore, 24, sind nach dem FC Bayern München mit 19 Gegentreffern der zweitbeste Wert der Liga, sind auch ein Verdienst des Mainzer Torhüters, der ein generelles Lob an seine Teamkollegen verteilt: "Die Qualität, aber auch wie wir die tägliche Arbeit angehen, zeichnet uns aus. Wir erwarten viel von uns selbst, wollen etwas erreichen und haben eine erfahrene Mannschaft, die weiß, worauf es ankommt. Jeder muss sich immer wieder beweisen und durchsetzen." 

Für was das am Ende der Saison reicht, mag Zentner nicht beziffern. "Alle geben Gas, wir sind eine gute Truppe, die gut zusammenpasst und Spaß zusammen hat. Man muss aber jedes Spiel einzeln angehen. Es ist nicht einfach, in der Bundesliga zu gewinnen, das hat man zuletzt gesehen. Aber wenn wir unsere Leistung bringen, haben wir eine gute Chance, auch Spiele am Stück zu gewinnen. Das muss das Ziel sein, denn die Qualität ist da."

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Robin Zentner bleibt bis 2028

Mehr Lösungen gegen tiefstehende Gegner

Gegen Augsburg kassierten die 05ER zwar kein Gegentor, weil sie aufmerksam verteidigten, in einer Szene retteten der Pfosten und Zentner den FSV vor einer Niederlage, die auch aus Sicht des Mainzer Torhüters unverdient gewesen wäre. "Ich glaube, dass wir aufgrund der Anzahl an Chancen und der Feldüberlegenheit den Sieg verdient gehabt hätten. Kurz vor Schluss hatten wir ein bisschen Dusel. Der Sieg lag in der ersten Halbzeit auf dem Fuß, im zweiten Durchgang hatten wir keine großen Chancen mehr."

Vor allem mit dem Ball tun sich die 05ER in diesem Jahr gegen meist tief stehende, sich auf das Spiel gegen den Ball konzentrierende Mannschaften noch schwer. Das war auswärts bei Union Berlin, in Bremen oder gegen den FCA sichtbar. Dass die Gegner oft tiefer agieren gegen die 05ER sei nicht ein "Fluch" der starken Leistungen in dieser Saison. "Die Gegner analysieren uns natürlich. Verteidigen und tief stehen können viele Mannschaften in der Bundesliga gut. Lösungen dagegen zu finden ist schwieriger, gerade, wenn man es nicht über 34 Spieltage macht wie Leverkusen oder die Bayern", so Zentner. Die 05ER haben sich fest vorgenommen, diesen Teil des Spiels weiter zu verbessern.

Die Konstante im Mainzer Tor: Robin Zentner hielt sein Tor gegen Augsburg sauber, es war schon die siebte "weiße Weste" in dieser Saison.

Wissen, was es braucht gegen einen Gegner im Abstiegskampf

Genau wie das gesamte Team will auch Zentner Jahr für Jahr besser werden, der 30-Jährige verlässt sich auch nach vielen Profijahren nicht nur auf die Erfahrung. Daran arbeitet er mit Torwarttrainer Stephan Kuhnert, selbst eine Legende beim FSV, Tag für Tag intensiv. "Das ist zu 100 Prozent mein Anspruch. Zunächst Konstanz zu entwickeln, das ist der erste Punkt. Dann geht es darum die Leistungsgrenze weiter nach oben zu schrauben. Das hat Priorität, denn das kann ich im ersten Schritt beeinflussen."

Das soll auch am kommenden Sonntag (19:30 Uhr, live auf DAZN & 05ER.fm) beim Auswärtsspiel in Heidenheim so sein, um erstmals in diesem Jahr wieder Punkte mit zurück nach Mainz nehmen zu können. Gegen die im Abstiegskampf befindlichen Heidenheimer "müssen wir Punkte einfahren". "Wir wissen, wie sich das anfühlt, um den Klassenerhalt zu kämpfen. Deshalb wissen wir auch, was es braucht, um dagegen zu halten." Dass das kein leichtes Unterfangen gegen einen gewohnt unangenehmen Gegner wird, ist Zentner bewusst. "Wir müssen bereit sein und die Gegebenheiten annehmen. Es kommt aber auch darauf an, die Dinge wieder besser zu machen, die wir in den letzten Spielen nicht gut gemacht haben. Das ist einerseits die spielerische Komponente, aber auch Effizienz vor dem gegnerischen Tor an den Tag zu legen."