Sano: Bestens integriert & torhungrig

Ein halbes Jahr ist vergangen, seit Mainz 05 Kaishu Sano verpflichtet hat. Mittlerweile findet sich der 24-jährige Japaner – trotz so mancher Unterschiede im Vergleich zu seinem Heimatland – gut zurecht, wie er selbst sagt. “Es gibt natürlich Dinge, die in Deutschland anders sind als in Japan. Trotzdem fühle ich mich sehr wohl und es ist mir nicht schwergefallen, mich hier einzuleben," so Sano. Einen großen Anteil daran hätten auch seine Teamkollegen, die den defensiven Mittelfeldspieler mit offenen Armen empfangen haben. “Die Mannschaft hat mich gut aufgenommen und ich konnte mich schnell integrieren“, berichtet der 24-Jährige und hebt dabei einige Kollegen hervor. “Nadiem hat mir sehr dabei geholfen – wir haben eine gute Vertrauensbasis und spielen auch gemeinsam auf der Sechserposition. Robin Zentner, Jonny Burkardt, Jae-sung Lee und Hyunseok Hong zähle ich auch besonders dazu. Wir versuchen immer, viel miteinander zu kommunizieren.“ 

"Haben uns einen guten Lauf erarbeitet"

Damit der Austausch mit den Kollegen funktioniert, lernt Sano derzeit Englisch – obwohl seiner Meinung nach diesbezüglich noch Verbesserungsbedarf vorhanden sei, macht der Japaner stetig Fortschritte. “Bei den Videobesprechungen mit dem Trainerteam verstehe ich heute schon mehr als zu Beginn meiner Zeit in Mainz. Trotzdem möchte ich weiter dranbleiben, um die Sprache noch besser zu beherrschen“, berichtet der viermalige Nationalspieler von seinen Englischkenntnissen.

So schnell es mit dem Einleben in Mainz funktioniert hatte, musste sich Sano doch ein wenig gedulden, um sein fußballerisches Potenzial vollständen entfalten zu können. Seinen Wert für das neue Team unterstreicht allein die Tatsache, dass er in allen Pflichtspielen mit dem FSV in der Startelf auftauchte und in 15 von 17 Begegnungen über die volle Distanz gehen durfte.  “Am Anfang konnte ich meine Stärken noch nicht so gut auf dem Platz zeigen. Meine Mitspieler und das Trainerteam haben mir aber sehr dabei geholfen, mich zurechtzufinden – daraufhin haben sich meine Leistungen verbessert“, bilanziert der 24-Jährige nach sechs Monaten in Mainz. Seine guten Leistungen spiegeln sich derweil ebenfalls in der Formkurve der 05ER wider: “Auch als Mannschaft haben wir es zuletzt geschafft, uns einen guten Lauf zu erarbeiten und positive Ergebnisse zu erzielen. Daran wollen wir anknüpfen und dafür sorgen, dass es so weitergeht.“

"Versuche, meinen Mitspielern den Rücken freizuhalten"

Als defensiver Mittelfeldspieler agiert Sano auf dem Platz meist im Verbund mit Nadiem Amiri. Die Rollenverteilung zwischen den beiden ist klar kommuniziert: “Ich denke, Nadiem ist ein Spieler, der viele Freiheiten braucht. Daher sehe ich meine Aufgabe darin, das Gleichgewicht auf unserer Position zu wahren und ihm durch meine Positionierung bei seiner Spielweise zu unterstützen. Natürlich möchte ich auch selbst offensiv Akzente setzen – dennoch liegt mein Fokus eher darauf, Nadiem oder auch Dominik Kohr den Rücken freizuhalten“, berichtet Sano, der sich allerdings auch selbst zeitnah in die Torschützenliste eintragen möchte. “Es war zuletzt in jedem Spiel mein Ziel, ein Tor zu schießen – das ist auch meine eigene Erwartungshaltung, die ich habe, um der Mannschaft helfen zu können. Ich hoffe, dass es bald so weit ist und ich zum ersten Mal treffe.“

An vergangene Leistungen anknüpfen

Bestenfalls könnte die Torpremiere gegen Bochum gelingen – die Mainzer starten am kommenden Samstag (15.30 Uhr, live bei SKY und 05ER.fm) nach dreiwöchiger Pause mit einem Heimspiel in das neue Jahr. Für Sano genau richtig, um die Batterien wieder aufladen zu können, ohne nach den zuletzt starken Leistungen den Anschluss zu verlieren: “Ich denke, dass die Pause eine passende Länge hatte, da wir uns trotzdem erholen und Kraft tanken konnten. Die ersten Trainingseinheiten waren gut, der Sieg im Testspiel gegen Eintracht Frankfurt hat unsere aktuelle Form bestätigt. Wir wollen mit unseren Fans im Rücken auf jeden Fall gegen Bochum gewinnen und erfolgreich in das neue Jahr starten“, so der Japaner über das klare Ziel, nach Siegen gegen Bayern München und in Frankfurt zum dritten Mal in Folge dreifach zu punkten. 

Dass das aufgrund der unangenehmen Spielweise der Bochumer kein Selbstläufer wird, ist dem 24-Jährigen bewusst. “Wir stellen uns auf ein sehr intensives und körperbetontes Spiel ein. Ich denke, die Bochumer werden sich darauf fokussieren, gut in der Defensive zu stehen, um Gegentore zu vermeiden.“ Demnach gilt es für die Mainzer, gegen den VfL Bochum im ersten Spiel des Jahres 2025 alles in die Waagschale zu werfen, um an den positiven Trend der vergangenen Wochen anknüpfen zu können.