Schmerzhafte Niederlage

In der Hamburger Imtech-Arena entwickelte sich von der ersten Minute an das erwartet schwere Spiel. Der Hamburger SV investierte viel und war in der ersten Halbzeit die eindeutig gefährlichere Mannschaft, vor allem wegen eines ehemaligen Nullfünfers. Nicolai Müller war an einigen gefährlichen Situationen maßgeblich beteiligt. Unser 1. FSV Mainz 05 zeigte sich nicht minder engagiert, hatte aber Probleme beim Herausspielen von Torchancen. Die Gastgeber hingegen nutzten Fehler unser Nullfünfer, um immer wieder gefährlich zu kontern.

Als die Hamburger in der 14. Minute einen Freistoß an der Strafraumgrenze zugesprochen bekamen, ergab sich die erste nennenswerte Torchance des Spiels. Pierre-Michel Lasogga schoss diesen jedoch in die Mauer. Bei einem Angriff über den emsigen Ja-Cheol Koo wollte Sami Allagui Sturmpartner Shinji Okazaki mit der Hacke einsetzen, das Zuspiel misslang dem Tunesier aber leider (18.).

Bei einem Angriff über Rafael Van der Vaart war die 05-Abwehr aufmerksam und hinderte den Niederländer mit vereinten Kräften am Torabschluss (24.). Auf der anderen Seite versuchte es dann Daniel Brosinski aus der Distanz, als Jaroslav Drobny weit aus dem eigenen Tor gekommen war. Der Schuss des Rechtsverteidigers ging jedoch drüber (27.).

In der Viertelstunde vor der Halbzeitpause hatte Nicolai Müller dann drei Torchancen nach Hamburger Kontern. Zunächst scheiterte er an Brosinski (31.), dann zielte er daneben (40.) und schließlich parierte Loris Karius ohne Probleme (41.). Das Tor der Hamburger entsprang hingegen keinem Konter und ging auf das Konto von Cléber, der eine kurze Orientierungslosigkeit von Nikolce Noveski ausnutzte und mit seinem strammen Schuss Karius keine Abwehrchance ließ (32.).

Unsere Nullfünfer kamen dann mit neuem Schwung aus der Kabine, Allagui hatte die erste Strafraumszene (52.), ehe der Ball wenige Augenblicke im anderen Sechzehner an Noveski Hand sprang. Den fälligen Strafstoß verwandelte Van der Vaart sicher zum 2:0 (54.) und dämpfte damit die Mainzer Hoffnungen aufs Neue.

Gefahr für das Hamburger Tor verbreiteten unsere Nullfünfer weiter nur selten. Nach einem Zuspiel von Okazaki probierte es Allagui aus der Drehung, bereitete Drobny damit aber keine Probleme (62.). Mehr Probleme hatte der tschechische Keeper dann schon bei einem Fernschuss von Brosinski, den er nicht festhalten konnte – aber leider war kein Mainzer da, um im zweiten Versuch zu verwerten (64.). Mehr Pässe, mehr Ballbesitz, aber weniger Torgefahr lautete das Mainzer Hauptproblem bei diesem Auswärtsspiel. Mit dem Doppelwechsel, Kasper Hjulmand brachte Jairo und Yunus Malli, wollte der 05-Coach diese Formel durchbrechen. Parallel galt es auch, ein drittes Hamburger Tor zu verhindern. Mit einem Kopfball von Johan Djourou hatte Karius dabei wenig Probleme (71.). Auch den Schuss des völlig freistehenden Van der Vaart hielt er sicher fest (80.). Die Freistoßflanke von Van der Vaart pflückte er – bedrängt von Djourou – sicher runter (83.).

Nach einer Balleroberung in Strafraumnähe flankte Okazaki vors Tor, wo Allagui lauerte, aber Drobny war zur Stelle (85.). Dem Tor am nächsten kam dann Stefan Bell, der nach Geis-Ecke knapp am Tor vorbei köpfte (87.). Mit seinem achten Saisontor besorgte Shinji Okazaki dann doch noch den späten Mainzer Anschluss (89.). Malli ließ noch einen Torschuss ab, der knapp übers Tor ging (90.+1). Nach Flanke von Brosinski köpfte Okazaki knapp am hinteren Pfosten vorbei (90.+3). Doch dieser Anflug von Torgefährlichkeit kam leider viel zu spät, an der Mainzer Auswärtsniederlage änderte das nichts mehr.

Hamburger SV – 1. FSV Mainz 05 2:1 (1:0)