Profis 26.04.2018 - 16:30 Uhr
Schwarz: Den Druck kanalisieren
Ergebnisse der Konkurrenz am Samstag ohne Einfluss auf die Herangehensweise der 05er im Heimspiel gegen RB Leipzig
Genau wie in den vergangenen zwei Wochen kennen die Fußballer des 1. FSV Mainz 05 beim Anpfiff ihrer eigenen Bundesliga-Partie die Ergebnisse der Anderen. Das Besondere an diesem 31. Spieltag: Die vier Kontrahenten der 05er im Abstiegskampf treffen am Samstag aufeinander. Der VfL Wolfsburg empfängt den Hamburger SV, der SC Freiburg erwartet den 1. FC Köln. "Wir haben in dieser Zeit unser Abschlusstraining. Wir registrieren die Ergebnisse, sie haben aber keinen Einfluss darauf, wie wir unser Spiel gestalten wollen. Wir können die Dinge selbst regeln, nur darum geht es", sagt Sandro Schwarz vor dem Heimspiel am Sonntag (15:30 Uhr) gegen RB Leipzig.
Natürlich wird im Umfeld bereits ausgiebig darüber diskutiert, welcher Ausgang der beiden brisanten Abstiegskampf-Duelle für die 05er am günstigsten sein könnte. Der 05-Trainer allerdings lehnt jegliche Prognose ab. "Was wir uns wünschen, ist total irrelevant. Es geht nur darum, dass wir selbst unser Ergebnis ziehen", so der 39-Jährige. "Wir tun gut daran, diesen Weg zu bestreiten, beim Anpfiff alle zusammen scharf zu sein, bis zum Schluss alles rauszufeuern und die bestmögliche Leistung auf den Platz zu bringen."
Druckspiele gut gemeistert
Drei Begegnungen stehen noch auf dem Terminplan. Zwei davon zu Hause. Am Sonntag gegen Leipzig und am 12. Mai gegen Werder Bremen, dazu nächste Woche in Dortmund. Keine Frage, die Anspannung und der Druck nehmen zu, die Gelegenheiten, etwas zu korrigieren, nehmen ab. "Wir hatten ja jetzt schon mehrere solcher Druckspiele", sagt Schwarz. "Nach der Frankfurt-Niederlage die Partie gegen Gladbach, dann in Köln und auch das schwierige Heimspiel gegen Freiburg, das wegen der Protestaktion gegen die Montagsspiele unter besonderen Umständen ablief. Ich finde, dass wir das sehr gut gemeistert haben. Klar, jetzt geht's langsam an die finale Entscheidung. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass die Nervosität im Team größer wird."
Anspannung und Druck gehörten einfach dazu in der aktuellen Lage. "Wir können ja nicht wegdiskutieren, dass bei uns Druck herrscht. Das muss man aber kanalisieren in eine Energie, die wir auf den Platz bringen wollen. Das wird unsere Aufgabe sein: Mit dem Publikum im Rücken, aus der Außenseiterrolle heraus gegen einen sehr starken Gegner die Dinge anzunehmen und das Bestmögliche daraus zu machen", betont der 05-Coach.
Den Gegner vor Aufgaben stellen
Dazu gehört auch, das 0:2 von Augsburg abzuhaken, sich von diesem Ergebnis nicht verleiten zu lassen. Die Partie, so Schwarz, sei nicht vergleichbar gewesen mit den Auswärtsauftritten in Frankfurt oder Hamburg. "Unser großes Problem war nicht die Einstellung oder die Mentalität, sondern es waren inhaltliche Merkmale." Vor allen Dingen in der zweiten Hälfte schafften es die Mainzer bei klarer Spielkontrolle nicht, gegen einen tiefstehenden Gegner die nötigen Torchancen herauszuarbeiten, die anhand der Spielanteile möglich gewesen wären. "Diese Dinge müssen wir besser machen. Es hat ja jeder gemerkt, dass es von uns auf den letzten 30 Metern nicht gut war. Das Timing und die richtigen Entscheidungen zu treffen, sind Themen, die uns schon länger begleiten. In Augsburg sind wir vorne zu oft entgegengekommen, wollten den Ball in den Fuß gespielt haben. Der Zug zum Tor war nicht da. Wir haben uns zu fehlerhaft bewegt. Es war einfach offensiv keine gute Leistung", so Schwarz.
Im Training in dieser Woche liegen die Schwerpunkte eindeutig darauf, diese Mängel zu verbessern, der offensiven Auflösung mehr Zielstrebigkeit und Durchsetzungsvermögen zu verleihen. "Das ist nichts Grundsätzliches und kein Hexenwerk", sagt der 05-Trainer. Und dass dies auch gegen einen Gegner wie Leipzig möglich ist, zeigten die 05er in der Vorrunde, als das Team dort ein 2:2 erkämpfte. "Das Spiel hat gezeigt, dass wir auch gegen eine solche Spitzenmannschaft eine gute Leistung abrufen können. Wir haben gesehen, dass wir durchaus in der Lage sind, dem Gegner die eine oder andere Aufgabe zu stellen."