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Vorberichte 28.03.2019 - 15:00 Uhr

Schwarz fordert Intensität vor Qualität

05er wollen in Bremen ein altbekanntes, zuletzt zu selten gezeigtes, Gesicht präsentieren - Cheftrainer will von Erkenntnissen der Länderspielpause und Selbstvertrauen der Nationalspieler profitieren

Jean-Philippe Gbamin gelang im Hinspiel das vorentscheidende 2:0 gegen Werder.

Mehr als 1.600 Anhänger des FSV werden im Weserstadion dabei sein, wenn es im Anschluss an die zweiwöchige Länderspielpause am Samstagnachmittag ab 15.30 Uhr wieder um Bundesligapunkte beim Gastspiel der 05er beim SV Werder. Mit den Fans im Rücken wollen die 05-Profis dafür sorgen, dass das Duell mit den Norddeutschen, analog zur Hinrunde, zum Wendepunkt wird. Dabei sicherlich nicht von Nachteil: Die Mainzer Nationalspieler haben zuletzt fernab der sportlichen Heimat Selbstvertrauen tanken können und sollen am Wochenende gemeinsam mit den Teamkollegen wieder das "Mainz-05-Gesicht" zur Schau tragen, wenn es nach dem Trainer geht.

Dass Zufriedenheit in der Regel mit Stillstand einhergeht ist landläufig bekannt. Dass die in ehrlich-kritischer Selbstreflektion in der Länderspielpause in Teilen identifizierte und von Sandro Schwarz in der Pressekonferenz vor der Partie in Bremen thematisierte Selbstzufriedenheit der Weiterentwicklung seines Teams kaum dienlich sein kann, ist logisch nachvollziehbar. Einzelgespräche, Gruppengespräche, Videoanalysen und klare Ansprachen sollen nun zum Turnaround führen, und dazu, dass die Mannschaft das in der Trainingsarbeit regelmäßig an den Tag gelegte Engagement auch wieder in den wichtigsten 90 Minuten der Woche abrufen kann. "Wir hatten zuletzt keine gute Phase", so Schwarz. "Die Jungs bringen aber alle die Fähigkeit zur Selbstreflexion mit. Selbstzufriedenheit und Spannungsabfall waren in den Gesprächen da ein Thema. Sechs Niederlagen aus sieben Spielen frustrieren uns alle. Die gute Nachricht ist: Wir wissen, wie es funktioniert."

"...sobald der Schiedsrichter anpfeift"

Raus aus der Komfortzone heißt es nun also. Wohlfühlen sollen sich schließlich auch die Gegner nicht, denen es in den vergangenen Wochen häufig zu einfach gemacht worden war, Torchancen zu kreieren. Zurück zum vom Cheftrainer geforderten "Mainz-05-Gesicht", dass keinesfalls neu erfunden werden müsse, sondern vielmehr in diversen Phasen der laufenden Saison eindrucksvoll gezeigt worden sei. "Unser Anspruch in jedem Spiel muss ganz klar sein, die Intensität hochzuschrauben, hochzuhalten. Wir können uns nicht nur auf unsere Qualität verlassen, brauchen Mentalität und die entsprechende Physis", formulierte Schwarz seine Forderung für die Partie in Bremen. "Wir wissen genau, dass wir all das bereits gezeigt haben. Diesen Glauben an unsere Fähigkeiten wollen und müssen wir aufrecht erhalten. Das muss zu sehen sein, sobald der Schiedsrichter anpfeift."

Eine ähnliche Talsohle wie zuletzt hatten die Mainzer in der gleichen Saisonphase der Hinrunde durchlaufen und sechsmal in Serie nicht gewinnen können. Gegen Werder trumpften die 05-Profis dann mit einem begeisternden Auftritt auf, gewannen verdient mit 2:1 und ließen dem Heimsieg eine Woche später drei Zähler in Freiburg folgen. Die Frage nach dem Wie (des Auftretens) müssen sich die 05er folglich nicht stellen, wissen vielmehr wie sie starken Bremern ein Bein stellen können. Eine hohe, aber überwindbare Hürde gegen eine "fußballerisch sehr gute Mannschaft mit guter Struktur und Max Kruse als herausragendem Spieler", wie Schwarz analysiert hat. Zum großen Wurf an der Weser beitragen sollen am Wochenende nicht zuletzt die mit reichlich Selbstvertrauen an den Bruchweg zurückgekehrten Nationalspieler, allen voran Robin Quaison (zwei Tore für Schweden) oder auch Levin Öztunali (ein Tor bei zwei Startelf-Einsätzen für die deutsche U21). "Natürlich bringen die Nationalspieler ein gutes Gefühl mit. Sie haben die Pause genutzt, andere Eindrücke gewonnen, Torgefahr ausgestrahlt und Spiele gewonnen." Erlebnisse also, von denen auch der FSV am Samstag profitieren und den mitgereisten Anhang gleichfalls begeistern möchte.