Spielbericht 18.12.2021 - 00:00 Uhr
Knappe Niederlage im Rhein-Main-Duell
Im letzten Pflichtspiel eines beeindruckenden Fußballjahrs 2021 haben die 05ER es am Samstagnachmittag knapp verpasst, ein weiteres Ausrufezeichen zu setzen. Im Rhein-Main-Duell im Frankfurter Deutsche Bank Park unterlag der FSV der Eintracht nach 90 umkämpften Minuten mit 0:1 (0:1). Das Tor des Tages hatte dabei Jesper Lindström in Durchgang eins erzielt. In den zweiten 45 Minuten, in denen der FSV sich stark verbessert gezeigt hatte, blieben Großchancen für die Rheinhessen weitestgehend aus, so dass der Heimsieg der Eintracht unter dem Strich nicht unverdient war.
Zum vierten Mal in Folge hatte sich Bo Svensson für dieselbe Startelf entschieden - eine 05-Premiere in der Bundesliga und seine gegen Hertha BSC siegreiche Elf unverändert gelassen.
Beide Teams beschnupperten und neutralisierten sich in der Anfangsphase zunächst, wohlwissend jeweils um die Formstärke des Gegners. Dann aber fanden die Gastgeber besser ins Spiel und setzten auch die ersten Akzente in der Offensive: Zunächst verfehlte Evan Ndicka das Tor bei einem Kopfball aus sieben Metern (9.). Drei Minuten später blockte Jonny Burkardt einen Versuch von Eintracht-Kapitän Sebastian Rode (12.) und wiederum nur wenige Sekunden darauf parierte Robin Zentner gegen Timothy Chandler (13.). Der FSV befand sich zu diesem Zeitpunkt noch in der Findungsphase und war in der Folge bemüht, Ruhe ins Spiel zu bringen. Den ersten Abschluss gab dann in der 20. Minute Leandro Barreiro ab, dessen Direktabnahme nach einer Hereingabe von Aarón aber deutlich über dem Gehäuse landete.
Nach einer guten halben Stunde - die 05ER hatten gerade besser in die nun offene Partie gefunden - gingen die Gastgeber dann nach einer schnellen Umschaltaktion in Führung: Makoto Hasebe fing einen Pass von Burkardt in der Frankfurter Hälfte ab und spielte schnell auf Rode. Der Kapitän bediente Rafael Borré, der von einer schlecht getimten Grätsche Moussa Niakhatés profitierte, vor dem Tor Jesper Lindström bedienten, der nur noch einschieben musste (35.). Mit der knappen, aber zu diesem Zeitpunkt verdienten 1:0-Führung der Eintracht ging es auch in die Katakomben. Der FSV hatte über weite Phasen keinen Zugriff gefunden und in einigen Szenen unkonzentriert gewirkt.
05ER finden besser ins Spiel, bleiben aber glücklos
Mit Wiederbeginn ersetzte Jean-Paul Boëtius Barreiro, für den das Fußballjahr 2021 damit beendet war. Die bis dato beste Mainzer Chance hatte in der 47. Minute Burkardt nach Zuspiel seines Sturmpartners Karim Onisiwo, doch Kevin Trapp hatte keine Mühe zu parieren. Die 05ER zeigten sich nun klar verbessert, pressten höher wie auch erfolgreicher und erkämpften sich so auch die zweite Gelegenheit der zweiten 45 Minuten: Aarón hatte den Frankfurter Spielaufbau gestochen, doch Trapp klärte gegen Onisiwo zur Ecke (51.). Die Eintracht stand nun tiefer, setzte aber weiter Nadelstiche. In der 61. Minute setzte der kurz zuvor für Rode gekommene Ajdin Hrustic einen Schlenzer aus 20 Metern gegen den Querbalken. Wenig später reagierte Svensson erneut - Kevin Stöger und Niklas Tauer ersetzten Alexander Hack und Jae-sung Lee.
In einer unterhaltsamen Begegnung, in der bis hierhin die Hessen die klareren Abschlüsse für sich hatten verbuchen können, bewahrte Zentner den FSV dann vor einem 0:2, als Borré frei vor der Mainzer Nummer eins auftauchte, die sich aber breit machte und den Einschlag verhindern konnte (68.). Die Rheinhessen wiederum kamen fünf Minuten später zu einer Doppelchance, als zunächst Burkardt an Trapp scheiterte und keine Minute später Stöger einen Heber aufs Tornetz legte (73.). Als vierten Joker zog Svensson dann Marcus Ingvartsen, der Stefan Bell ersetzte (77.). Die Mainzer setzten damit alles auf eine Karte und lösten die defensive Fünferkette in der Schlussphase auf. In der 80. Minute prüfte Anton Stach nach Querpass von Boëtius den Frankfuerter Torhüter, der den Ball mit den Fingerspitzen über das Gehäuse lenken konnte. Die Zeit lief dem FSV nun langsam davon. Als letzter Joker kam danach Daniel Brosinski für Silvan Widmer, um das Flügelspiel in den Schlussminuten zu beleben. Zunächst jedoch verhinderte Tauer nach einem Ballverlust im Spielaufbau die Frankfurter Vorentscheidung, als das Eigengewächs gegen Borré mit einem beherzeten Zwischensprint klären konnte (84.). Die Mainzer hatten in diesem zweiten Durchgang zwar eine klare Leistungssteigerung gezeigt, wobei die ganz klaren Chancen aber ausgeblieben waren. Eine solche bot sich Außenverteidiger Aarón dann in Minute 90 nach einem feinen Pass von Stöger in die Gasse, doch Trapp war erneut zur Stelle war. Es sollte die letzte nennenswerte Szene der Partie gewesen sein, die die Eintracht somit knapp für sich entscheiden konnte.
Trotz der Niederlage im letzten Spiel des Jahres überwintern die Mainzer mit 24 Zählern aus 17 Partien in der oberen Tabellenhälfte und sind nach dem Trainingsauftakt am 02. Januar sechs Tage später in Leipzig gefordert.