Spannung bis zum Schluss

Beim Spiel Hannover 96 gegen den 1. FSV Mainz 05 gab es noch zwei kurzfristige Änderungen in den Mannschaftsaufstellungen. Bei den Niedersachsen musste Didier Ya Konan verletzungsbedingt passen, für ihn begann Jan Schlaudraff, bei den Nullfünfern meldete sich Andreas Ivanschitz mit Adduktorenproblemen ab, Nikita Rukavytsya rückte für den Österreicher in die Startelf. Im 4-4-2 mit Raute schickte Thomas Tuchel seine Mannschaft aufs Feld, wobei Niki Zimling als alleiniger Sechser, Yunus Malli auf der Zehn agierte und Julian Baumgartlinger sowie Marco Caligiuri die Halbpositionen besetzten. Im Sturm war der quirlige Nicolai Müller ein ständiger Unruheherd.

Die beiden Teams begannen abwartend, wollten dem Gegner nicht ins offene Messer laufen. Mainz 05 gelang es, die 96er vom eigenen Tor fernzuhalten. Bis zur 9. Spielminute als der Ball den plötzlich im Mainzer Tor zappelte. Diese erste Torchance hatte Mame Diouf per Kopfball eingeleitet, aufgrund eines Fouls an Bo Svensson pfiff Schiedsrichter Wolfgang Stark die Aktion jedoch ab.

Auf der anderen Seite hatten unsere Nullfünfer dann die große Chance zur Führung. Malli sah, dass Zdenek Pospech auf rechts in den freien Raum gestartet war. Der Abschluss des Tschechen war dann aber nichts Halbes und nichts Ganzes (12.). Als 96-Kapitän Karim Haggui Rukavytsya an der Strafraumgrenze unsanft stoppte blieb Starks Pfeife stumm und das Spiel lief weiter mit einem Konter der Gastgeber. Dieser endete jedoch bei Christian Wetklo, der keine Probleme hatte, den Schuss von Mohammed Abdellaoue zu entschärfen (21.).

Müller setzte sich dann stark durch und lief plötzlich völlig frei auf Ron-Robert Zieler zu. Eiskalt krönte er seine tolle Einzelleistung mit dem Führungstreffer für unsere Nullfünfer (25.). Bei einem Fernschuss von Sergio da Silva Pinto kam Hannover dem Ausgleich bereits nah (29.), die Führung hielt dann noch weitere sieben Minuten. Der eingewechselte Artur Sobiech köpfte eine Schlaudraff-Flanke zum 1:1-Ausgleich ein (36.). Einmal trafen auch die Nullfünfer noch in Zielers Tor, doch statt der erneuten Führung gab es die gelbe Karte für Müller, der nach Vorlage von Radoslav Zabavnik die Hand zu Hilfe genommen hatte (40.).

Die Tuchel-Elf war mit Wiederanpfiff gleich wieder voll da. Nach einer Ecke von Caligiuri köpfte Müller knapp am Tor vorbei (50.), Rukavytsya scheiterte im direkten Duell mit Zieler (51.) und Malli prüfte den 96-Keeper aus der Distanz (52.). Auch Wetklo war zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. So zum Beispiel bei einem Freistoß von Sébastien Pocognoli (54.) und einem Kopfball von Diouf (57.).

In der 66. Minute stoppte Christian Schulz Müller regelwidrig, sah vom Schiedsrichter folgerichtig die „Ampelkarte“, da er bereits verwarnt gewesen war. In Unterzahl hatten die Hausherren dann aber prompt zwei gute Chancen: erst zielte Joker Didier Ya Konan daneben (67.), dann köpfte Diouf knapp vorbei (69.). Der Senegalese schloss dann aber einen Konter zum 2:1 ab. Die Revanche fürs Hinspiel? Noch waren 20 Minuten Zeit, das Ergebnis zu korrigieren. Tuchel brachte für dieses Vorhaben Marcel Risse für Malli.

Nationalkeeper Zieler verhinderte mit einem starken Reflex den Ausgleich durch Shawn Parker, der nach einer Flanke von Pospech aus kurzer Entfernung auf das Tor geköpft hatte (78.). Machtlos war der Schlussmann der Niedersachsen dann gegen Müller, der von Parker bedient worden war – 2:2 (79.). In der umkämpften Schlussphase wollte dann keinem Team der entscheidende Schlag gelingen, so  blieb es bei einem 2:2-Unentschieden.

Hannover 96 – 1. FSV Mainz 05 2:2 (1:1)