Verdient und glücklich

Die Nullfünfer starteten offensiv in die Begegnung, doch auch die Gäste aus Elversberg machten von Beginn an Druck. Benedikt Saller und Jared Jeffrey setzten die ersten Akzente mit Torschüssen aus der zweiten Reihe, die jedoch knapp neben dem Elversberger Tor die Linie passierten. Auch Petar Sliskovic fehlte per Kopf die nötige Präzision, während Keeper Christian Mathenia eine beschäftigungslose Anfangsphase verlebte. Mit dem ersten Vorstoß in den Mainzer Strafraum kamen die Gäste aber gleich zum Torerfolg, Marcel Schug konnte den herausgeeilten Mathenia überwinden und erzielte den überraschenden Führungstreffer.

Im Anschluss kamen die Gäste immer besser in die Partie und über Konter immer wieder in die Hälfte der Hausherren, die weiter tonangebend waren. Jeffrey scheiterte kurz vor der Pause mit einem schönen Schlenzer am Aluminium, Sliskovic gelang es dann mit seiner dritten guten Möglichkeit, den Spielstand zu egalisieren (45. Minute).

Nach der Pause änderte sich insgesamt wenig; Mainz blieb spielbestimmend, aber in der Gefahrenzone zu ungefährlich. Felix Müller hatte die erste richtig gute Gelegenheit nach dem Seitenwechsel, als er frei auf dem Weg in den Strafraum angespielt wurde, das Tor aber deutlich verfehlte. Lange Zeit lag nicht unbedingt ein Treffer in der Luft, bis Nejmeddin Daghfous zum Freistoß antrat. Aus mehr als 30 Metern Torentfernung verwandelte der Mainzer Spielmacher mit einem beeindruckenden Schuss direkt und ließ Keeper Kenneth Kronholm keine Chance (73. Minute).

Der eingewechselte Lucas Röser hatte die Entscheidung in der Schlussphase auf dem Fuß, scheiterte jedoch im Zweikampf an Kronholm und beim Nachschuss an der Latte (84. Minute). So blieb die Partie angesichts der zwei zusätzlichen Offensivkräfte, die Jens Kiefer auf Seiten der Elversberger auf den Platz brachte, bis zur letzten Minute offen. Mathenia rettete mit einer glänzenden Reaktion auf der Linie gegen den Schuss von Marc Groß, auch Alexander Schmieden konnte im zweiten Versuch nicht verwandeln (88. Minute). Lucas Röser fand auch in der Nachspielzeit seinen Meister in Kenneth Kronholm. Insgesamt verdient, am Ende aber auch etwas glücklich blieben die wichtigen drei Punkte in Mainz, die kleinen Nullfünfer damit "über dem Strich" auf Rang 13.

Jens Kiefer: "Ich finde, wir haben hier gut begonnen und  ganz ordentlich gekickt. Eigentlich ist das Spiel so gelaufen, wie es laufen sollte. Wir haben hoch verteidigt und Konter gefahren. Nach dem Tor haben wir uns dann aber zu tief fallen lassen und ärgerlich den Ausgleich gefangen. Nach der Pause hatten wir deutlich zu wenig Durchschlagskraft. Nach dem 2:1 sind wir dann mehr ins Risiko gegangen, aber im Endeffekt war das ein verdienter Sieg für Mainz."

Martin Schmidt: "Meinem Team muss ich ein Lob für die Moral aussprechen. Noch vor ein paar Wochen waren wir ganz tief drin im Abstiegssumpf. Die Serie, die wir jetzt gestartet haben, ist sicher nicht selbstverständlich. Mit einem Freistoß aus über 30 Metern ist heute natürlich auch ein bisschen Glück dabei gewesen. Mit den 40 Punkten haben wir jetzt schon etwas geschafft und wollen da in den letzten Wochen der Saison natürlich natürlich weiter machen."

1. FSV Mainz 05 II - SV Elversberg 2:1 (1:1)