FSV nimmt verdienten Punkt aus Freiburg mit

Der 1. FSV Mainz 05 wartet in dieser Saison weiter auf den ersten Auswärtssieg, bleibt aber im fünften Spiel in Folge ungeschlagen. Mit einem verdienten 1:1-Unentschieden zieht der FSV nach 30 Spieltagen in der Tabelle der Fußball-Bundesliga aufgrund des besseren Torverhältnisses am VfL Bochum vorbei auf Platz 15. Jonathan Burkardt hatte im Europa-Park-Stadion für im ersten Durchgang überlegene 05ER die frühe Freiburger Führung durch Michael Gregoritsch ausgeglichen. In der zweiten Hälfte einer stets intensiven Partie passierte auf beiden Seiten deutlich weniger, ein Mainzer Auswärtssieg wäre aber nicht unverdient und durchaus im Bereich des Möglichen gewesen.

Zum dritten Mal in Folge schenkte Bo Henriksen der Startelf das Vertrauen, die auch in den erfolgreichen Heimspielen gegen Darmstadt und Hoffenheim begonnen hatte und nahm erneut keine Veränderungen vor.

Vor dem Spiel im Europa-Park-Stadion

05ER dominieren und gleichen frühe SCF-Führung aus

Rund fünf Minuten tasteten sich beide Mannschaften ab, dann lag der FSV nach dem ersten zwingenden Freiburger Angriff bereits hinten. Nach einem Umschaltangriff war die linke Mainzer Abwehrseite offen. Ritsu Doan nutzte den Platz für eine maßgeschneiderte Flanke auf Gregoritsch, der vor 05-Keeper Robin Zentner mit dem Kopf am Ball war - das frühe 0:1 aus Mainzer Sicht (6.). Gegen das disziplinierte, kompakte Freiburger Spiel gegen den Ball taten sich die 05ER in der Anfangsviertelstunde schwer, die nötige Dynamik in ihre Angriffsversuche zu bringen. Es benötigte zwei Standardsituationen von Nadiem Amiri, um erstmals Gefahr vor dem Tor der Gastgeber zu erzeugen. Die Kopfballversuche von Jae-sung Lee und Andreas Hanche-Olsen wurden in letzter Sekunde von der SCF-Defensive geklärt. Die Rheinhessen waren nun deutlich besser drin in der Partie und hätten den Ausgleich nun verdient gehabt. Doch der Heber von Dominik Kohr, ein Schuss von Anthony Caci und der Freistoß von Amiri aus 18 Metern gingen um Zentimeter am Tor der Gastgeber vorbei.

Das Chancenplus lag auf Seiten der 05ER, effizienter präsentierte sich allerdings in den ersten 25 Minuten die Elf von Christian Streich, die aber nun sichtbar wankte und Probleme mit dem Mainzer Angriffspressing hatte. Bis auf den Führungstreffer hatte der SCF bis dahin wenig zu bieten, doch quasi aus dem Nichts hatten die Breisgauer zweimal die Chance, zu erhöhen. Erst packte Zentner, nachdem Kohr ein Pass durchgerutscht war, im Eins-gegen-Eins gegen Gregoritsch eine starke Fußparade aus, bei der anschließenden Ecke bugsierten die 05ER den Ball vor der Linie gerade so aus der Gefahrenzone (31.). Im Gegenzug waren es wieder die Mainzer in Person von Jonathan Burkardt, der mit seinem Schuss aus rund 14 Metern an Noah Atubolu scheiterte. Immer wieder schaffte es der FSV über die Außenbahnen durchzubrechen und für Unruhe im Freiburger Strafraum zu sorgen, so auch Gruda, der nach innen zog und den Ball knapp neben den rechten Pfosten setzte. Statt Chancenwucher zu betreiben, belohnten sich die auf den Ausgleich drängenden 05ER noch vor der Pause mit dem hochverdienten Ausgleich. Caci servierte Burkardt den Ball von der rechten Seite flach in den Fünfmeterraum, der torgefährlichste FSV-Angreifer grätschte die Kugel sehenswert über die Linie. Es blieb bis zum Pausenpfiff beim 1:1-Unentschieden.

Bilder des Spiels

Intensiv und ausgeglichener im zweiten Durchgang

Tom Krauß ersetzte zu Beginn der zweiten Hälfte den angeschlagenen Barreiro im zentralen defensiven Mittelfeld. Vom Anpfiff weg nahmen die 05ER wieder das Heft des Handelns. Es war zu spüren, dass im Europa-Park-Stadion noch mehr als nur ein Punkt drin war. Wie im ersten Durchgang dauerte es aber einen Moment, bis beide Teams Torgefahr versprühten und wieder war es Gregoritsch, der fast erneut zugeschlagen hätte. Der Schuss des Torschützen zum 1:0 nach einem Umschaltangriff über den eingewechselten Merlin Röhl strich jedoch knapp am FSV-Tor vorbei (57.). Auch Lukas Küblers Kopfball nach 62 Minuten flog über die Latte. Das Spiel war nun wieder ausgeglichener als in weiten Teilen der ersten Halbzeit, weil auch der SCF sich nun mal in der Mainzer Hälfte festsetzen konnte und mehr in das Spiel investierte. Erst nach 68 Minuten kamen die 05ER mal wieder vor das Freiburger Tor, doch Sepp van den Berg setzte seinen Kopfball aber zu hoch an. 

Für die letzten rund zwanzig Minuten brachte 05-Chefcoach Henriksen mit Karim Onisiwo für Gruda einen frischen Offensivmann in die Partie, die nun deutlich zerfahrener war als noch im ersten Abschnitt. Viele Zweikämpfe im Mittelfeld und Unterbrechungen prägten diese Phase, in der beide Teams gewillt waren, das Spiel noch auf die eigene Seite zu ziehen. Intensiv und leidenschaftlich, packend und spannend blieb das Duell mit den Breisgauern jederzeit, gelungene Offensivszenen blieben in der zweiten Halbzeit allerdings Mangelware. Nur Onisiwo verpasste die Kugel vor Atubolu nochmal knapp. In der dreiminütigen Nachspielzeit passierte nichts zwingendes mehr, es blieb beim 1:1-Endstand.

SC Freiburg - 1. FSV Mainz 05 1:1 (1:1)

SCF: Atubolu - Keitel, Gulde, Kübler, Günter (56. Makengo), Höfler (85. Adamu), Eggestein, Grifo (56. Röhl), Doan, Höler, Gregoritsch

FSV: Zentner - Kohr, van den Berg, Hanche Olsen - Caci (85. Widmer), Barreiro (46. Krauß), Amiri, Mwene - Lee, Burkardt, Gruda (73. Onisiwo)

Tore: 1:0 Gregoritsch (6.), 1:1 Burkardt (40.)

Zuschauer: 34.300

Schiedsrichter: Marco Fritz (Assistenten: Dominik Schaal & Marcel Pelgrim / 4. Offizieller: Florian Badstübner)