Spielberichte 08.12.2024 - 17:46 Uhr
Dreifache Führung reicht nicht: Niederlage in Wolfsburg
05ER machen vieles richtig, verlieren aber erstmals in dieser Saison ein Auswärtsspiel
Bundesliga 2024/2025
13. Spieltag
0:1 Paul Nebel (11.)
1:1 Mohamed El Amine Amoura (19.)
1:2 Jonathan Michael Burkardt (39.)
2:2 Tiago Barreiros de Melo Tomás (57.)
2:3 Paul Nebel (66.)
3:3 Jonas Older Wind (84.)
4:3 Jonas Older Wind (90.+4)
Anstoss:
08.12.2024 | 15:30 Uhr
Stadion:
Volkswagen Arena
Zuschauer:
20036
Aufstellung
VfL Wolfsburg
Aufstellung:
Kamil Mieczysław Grabara (1), Kilian Fischer (2), Konstantinos Koulierakis (4), Mohamed El Amine Amoura (9), Tiago Barreiros de Melo Tomás (11), Denis Vavro (18), Bote Ridle Nzuzi Baku (20), Joakim Mæhle Pedersen (21), Bence Dardai (24), Maximilian Arnold (27), Patrick Wimmer (39)
Einwechslungen:
46. Jonas Older Wind für Patrick Wimmer, 69. Lukas Okechukwu Nmecha für Mohamed El Amine Amoura, 69. Yannick Gerhardt für Bence Dardai, 81. Kevin Behrens für Tiago Barreiros de Melo Tomás, 81. Jakub Piotr Kamiński für Kilian Fischer
Bank:
Cédric Adrian Zesiger (5), Salih Özcan (8), Lukas Okechukwu Nmecha (10), Jakub Piotr Kamiński (16), Kevin Behrens (17), Jonas Older Wind (23), Marius Müller (29), Yannick Gerhardt (31), Mattias Olof Svanberg (32)
Trainer:
Ralph Hasenhüttl
1. FSV Mainz 05
Aufstellung:
Robin Zentner (27), Phillipp Mwene (2), Kaishu Sano (6), Jae-sung Lee (7), Paul Nebel (8), Stefan Bell (16), Nadiem Amiri (18), Anthony Caci (19), Danny Vieira da Costa (21), Jonathan Michael Burkardt (29), Dominik Kohr (31)
Einwechslungen:
5. Andreas Schjölberg Hanche-Olsen für Danny Vieira da Costa, 84. Silvan Dominic Widmer für Anthony Caci, 84. Hyunseok Hong für Paul Nebel, 89. Maxim Leitsch für Andreas Schjölberg Hanche-Olsen
Bank:
Lasse Finn Rieß (1), Moritz Jenz (3), Aymane Barkok (4), Maxim Leitsch (5), Armindo Sieb (11), Hyunseok Hong (14), Nikolas Konrad Veratschnig (22), Andreas Schjölberg Hanche-Olsen (25), Silvan Dominic Widmer (30)
Trainer:
Bo Henriksen
- VfL Wolfsburg
- Kamil Mieczysław Grabara
- Kilian Fischer
- Konstantinos Koulierakis
- Mohamed El Amine Amoura
- Tiago Barreiros de Melo Tomás
- Denis Vavro
- Bote Ridle Nzuzi Baku
- Joakim Mæhle Pedersen
- Bence Dardai
- Maximilian Arnold
- Patrick Wimmer
- Lukas Okechukwu Nmecha
- Jakub Piotr Kamiński
- Kevin Behrens
- Jonas Older Wind
- Yannick Gerhardt
- 1. FSV Mainz 05
- Robin Zentner
- Phillipp Mwene
- Kaishu Sano
- Jae-sung Lee
- Paul Nebel
- Stefan Bell
- Nadiem Amiri
- Anthony Caci
- Danny Vieira da Costa
- Jonathan Michael Burkardt
- Dominik Kohr
- Maxim Leitsch
- Hyunseok Hong
- Andreas Schjölberg Hanche-Olsen
- Silvan Dominic Widmer
Der 1. FSV Mainz 05 verliert zum ersten Mal seit März ein Auswärtsspiel in der Fußball-Bundesliga. Das 3:4 beim VfL Wolfsburg war zudem eine Niederlage der besonders bitteren Sorte. Dreimal ging der FSV in einer unterhaltsamen, temporeichen Begegnung in Führung und brachte über weite Strecken eine starke Leistung auf den Platz. Doppelpacker Paul Nebel und Jonny Burkardt mit seinem 33. Treffer für Mainz 05 in der Bundesliga - er zieht damit mit Rekordtorschütze Karim Onisiwo gleich - legten in der ersten und zweiten Halbzeit die Tore vor. Der VfL hatte jedes Mal eine Antwort parat und in der Nachspielzeit sogar noch das bessere Ende für sich. Die 05ER, die nach 13 Partien mit 19 Punkten auf dem neunten Platz stehen, wähnten sich wie im falschen Film.
Früher Verletzungsschock und historisches Burkardt-Tor
"Wir haben aktuell ein gutes Momentum und ich weiß, dass wir das Spiel gewinnen können", hatte 05-Chefcoach Bo Henriksen vor der Partie betont. Der Däne sah nach den erfolgreichen letzten Wochen zum vierten Mal in Folge keinen Anlass, seine Startelf zu verändern. Schon nach etwas mehr als einer Minute musste er allerdings den ersten Wechsel vornehmen. Der zuletzt so überzeugende Danny da Costa griff sich nach dem ersten Laufduell an die Leiste und musste kurze Zeit später raus. Andreas Hanche-Olsen übernahm den Part als rechter Innenverteidiger in der Dreierkette. Nach dem frühen Schock schüttelten sich die 05ER kurz und übernahmen dann mehr und mehr die Initiative bei den ebenfalls formstarken Wolfsburgern. Phillipp Mwene setzte mit seinem Kopfball nach Flanke von Anthony Caci die erste Mainzer Duftmarke. Eine Minute später vergoldete Nebel den guten Start der Rheinhessen. Nach dem starkem Ballgewinn von Kaishu Sano fand Jae-sung Lee das Eigengewächs am Strafraum. Gegen den platzierten Schuss ins linke Eck war Kamil Grabara machtlos (11.). Der verdiente Führungstreffer gab den ohnehin selbstbewusst nach Wolfsburg gereisten Mainzern noch eine Extraportion Selbstvertrauen hinzu. Die 05ER kontrollierten Ball und Gegner, zeigten sich geduldig im Spielaufbau und vorne gefährlich. Burkardt traf die Kugel nach Nebels Flanke aus kurzer Distanz nicht richtig (16.).
Die Gastgeber fanden bis zur 20. Minute nicht wirklich statt und kamen aus dem Nichts mit ihrem ersten Torschuss zum Ausgleich. Tiago Tomás konnte sich im Strafraum etwas zu einfach gegen Caci durchsetzen, seine mehrfach abgefälschte Hereingabe landete bei Mohammed Amoura, der keine Mühe hatte aus rund fünf Metern einzuschieben (19.). Die Partie blieb umkämpft mit Feldvorteilen für den FSV, der auch die nächste gefährliche Möglichkeit besaß. Nadiem Amiris Freistoß aus rund 20 Metern strich um Zentimeter am linken Pfosten vorbei (28.). Die 05ER blieben am Drücker und belohnten sich mit der erneuten Führung. Burkardt stand nach Cacis Flanke und Stefan Bells Kopfballverlängerung goldrichtig und drückte den Ball mit der Brust über die Linie (38.). Hanche-Olsen hatte den Ball zuvor hart aber fair erobert. Der bereits zehnte Saisontreffer des Mainzer Toptorjägers. Es blieb bis zur Pause bei der verdienten 2:1-Führung aus Mainzer Sicht, die ihre gute Verfassung erneut bestätigen konnten und nur einmal unaufmerksam waren.
Wolfsburger Lucky Punch in der Nachspielzeit
Personell unverändert gingen die 05ER den zweiten Durchgang an. Die ersten Minuten gehörten wieder dem FSV, der direkt die Kontrolle übernahm und dem VfL zunächst nur wenig Luft zum Atmen ließ. Die ersten gefährlichen Aktionen verzeichneten aber die "Wölfe" mit den Schüssen von Kilian Fischer und Ex-05ER Ridle Baku (52.). Die nun Mut schöpfenden Gastgeber kamen etwas stärker auf und zum zweiten Mal an diesem Sonntagnachmittag zum Ausgleich. Amoura setzte sich zu einfach gegen Dominik Kohr und Mwene auf der rechten Außenbahn durch. Seine Hereingabe fand Tomás, dessen Schuss von Hanche-Olsen unglücklich ins eigene Tor gelenkt wurde - 2:2 (57.). Wie in den ersten 45 Minuten blieben die 05ER stabil, legten den Vorwärtsgang wieder ein und erarbeiteten sich auch die dritte Führung. Amiri schickte Burkardt auf die Reise, dessen Heber von Grabara noch vor der Linie geklärt wurde. Doch der 05ER-Torjäger blieb wach und legte auf Nebel zurück, der zu seinem Doppelpack nur noch einschieben musste (66.).
Es war spürbar, dass die 05ER nicht zum dritten Mal den Ausgleich kassieren wollten. Angefeuert von ihrem Cheftrainer an der Seitenlinie blieben die Mainzer ebenso unermüdlich: anlaufend, attackierend, zweikampfstark, ballsicher und torgefährlich. Caci vergab die große Chance zur Vorentscheidung. Der Franzose fand aus kurzer Distanz nicht den Weg durch die Beine von Grabara. Der VfL-Schlussmann blieb Sieger des Duells und die Führung weiterhin knapp (79.). Zwar fanden die Wolfsburger offensiv kaum statt, in punkto Effektivität waren die Niedersachsen allerdings an diesem Tag unschlagbar. Und wieder war der Treffer das Ergebnis eines Zufallsproduktes. Jonas Wind profitierte von einem Missverständnis in der Mainzer Innenverteidigung zwischen Bell und Hanche-Olsen (83.). Der früh in der Partie eingewechselte Norweger musste anschließend nach einem gebrauchten Nachmittag angeschlagen für Maxim Leitsch wieder raus. Der dritte Gegentreffer wirkte deutlich schwerer als die vorherigen. Der VfL drehte nochmal auf und kam in den letzten Spielminuten zu mehreren Standardsituationen. Eine davon nutzte Wind in der schon weit fortgeschrittenen Nachspielzeit einer unterhaltsamen Partie per Kopf zum nicht mehr für möglich gehaltenen Wolfsburger Siegtreffer (90.+4).