Business 16.09.2014 - 15:38 Uhr
Teamwork und Vertrauen
Kasper Hjulmand stärkt vor der englischen Woche den Gedanken des Kollektivs
Ein Sieg – und der Blick in die nahe Zukunft fällt gleich viel optimistischer aus. Die Nullfünfer gehen gestärkt durch das 3:1 bei Hertha BSC in die Vorbereitung auf die englische Woche mit drei Partien innerhalb von nur sieben Tagen. Dem Kracher am Samstagabend in der Coface Arena gegen Borussia Dortmund folgen das Derby bei Eintracht Frankfurt am Dienstag und das Flutlicht-Heimspiel am Freitag gegen die TSG Hoffenheim. Und die Mainzer können zudem noch in dieser Woche ganz entspannt zuschauen, wie sich der BVB auf internationalem Parkett gegen Arsenal London schlägt.
Die Konstellation passt Mainz 05 gerade gut ins Konzept, denn nach Abschluss der Länderspielwochen mit 15 Spielern auf Tour bietet sich Kasper Hjulmand erstmals die Gelegenheit, seinen kompletten Kader (abzüglich der angeschlagenen Spieler) durch eine vollständige Trainingswoche zu jagen. Teambuilding ganz pragmatisch auf dem Platz. Auch wenn es am Dienstagvormittag nicht augenfällig wurde, weil die Nationalspieler abseits der Trainingsgruppe ihren Laktattest absolvierten, so lässt sich doch schon erahnen, dass unter qualitativen und quantitativen Aspekten die Entscheidungen für die Kadernominierungen künftig noch mehr Härtefälle generieren als bisher schon.
Der 05-Trainer hat deshalb den Teamgedanken auf die Agenda seiner Mannschaft gesetzt, der Mannschaft seine Erwartungen an den Umgang mit dieser Konkurrenzsituation erläutert. Credo: nur gemeinsam können wir Erfolg haben! „Der einzelne Spieler will immer spielen. Aber wir müssen als Team funktionieren und es ist wichtig, dass wir als Kollektiv diese Einstellung haben. Ein Beispiel: Christoph Moritz hat gegen Hannover 96 ein wirklich gutes Spiel gemacht. Gegen Hertha BSC hat er aber zunächst auf der Bank gesessen, weil wir taktisch etwas verändern wollten“, erläutert Hjulmand. Moritz nahm die Versetzung auf die Bank professionell an. „Die drei Einwechselspieler, zu denen er dann gehört hat, haben dann eine sehr gute Leistung gebracht und mir signalisiert, dass sie bereit sind. So muss es sein.“
Klingt wie eine Blaupause für die nahenden Aufgaben, denn der Spielplan mit der nahenden englischen Woche erhöht ohnehin den Personalbedarf. „Wir planen schon jetzt für diese drei Spiele. Es ist für uns sehr wichtig, dass der ganze Kader bereit ist zu spielen. Wir haben Möglichkeiten zu wechseln und werden genau hinsehen, wer die Energie und die Beine hat zu spielen“, sagt Hjulmand.
Zudem wird der Trainer die Mannschaft auch den jeweiligen Eigenschaften der Gegner anpassen. „Wir wollen wiedererkennbar sein in unserer Art zu spielen. 80, 85 Prozent der Zeit konzentrieren wir uns in der Vorbereitung auf unser Spiel, den Rest der Zeit beschäftigen wir uns mit dem Gegner. Es gibt immer die Möglichkeit auf ihn zu reagieren, wenn wir größere Chancen auf einen Erfolg sehen durchaus auch einmal mit gravierenden Veränderungen“, sagt Hjulmand. „Über einen längeren Zeitraum betrachtet wollen wir aber unser eigenes Spiel entwickeln und verbessern, uns darin Vertrauen erarbeiten.“
Dies wiederum war der zentrale Gedanke bei der Übungseinheit am Dienstagvormittag, in der die Trainer mit der Mannschaft an der Spieleröffnung aus der eigenen Defensive und den Abläufen am gegnerischen Strafraum arbeiteten. Schließlich soll auch im Spiel gegen den übermächtig erscheinenden BVB am Samstag eine Mainzer Fußball-Handschrift erkennbar sein.