U17 11.06.2020 - 11:00 Uhr
U17: "Dann wird man das nicht mehr vergessen"
Rückblick auf eine herausragende und besondere Spielzeit mit Trainer Sören Hartung / Große Vorfreude auf den Start der Vorbereitung
Die Staffelmeisterschaft der U17 in der B-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest war eine ganz besondere. Nicht nur, weil die 05ER eine herausragende (verkürzte) Saison gespielt haben und zum zweiten Mal nach 2014 den ersten Platz belegen, sondern auch aufgrund der außergewöhnlichen Umstände rund um die Corona-Pandemie. "Es wird die einzige Corona-Meisterschaft bleiben", sagte Sören Hartung mit einem Lächeln. Die Freude über die Leistung seiner Mannschaft überwiegt beim Trainer der U17 kurz vor dem Start der Vorbereitung eindeutig.
Mit der offiziellen Meldung des DFB zum Abbruch der Saison in den Nachwuchs-Bundesligen am 25. Mai war es offiziell: die U17 ist zum zweiten Mal Staffelmeister. Feiern konnte das Team den Titel aufgrund der Kontaktbeschränkungen jedoch nicht. Per Videochat verkündete das Trainerteam den Spielern die Entscheidung. "Wir haben ihnen ein wenig die Hintergründe erklärt", sagte Hartung. "Grundsätzlich ist es erstmal ein komisches Gefühl, wenn man einen Titel gewinnt, obwohl die Saison noch nicht beendet war. Die Jungs haben aber schnell realisiert und akzeptiert, dass es keinen Sinn gemacht hätte, unter den gegebenen Voraussetzungen weiterzuspielen."
Nun ging die Mannschaft nach einer herausragenden Saison ohne wirklichen Abschluss auseinander. Das soll aber, in welcher Form auch immer, nachgeholt werden. "Jetzt haben wir die Phase, in der der ein oder andere Spieler auch den Verein verlässt. Wir wollen das aber nochmal würdigen wollen, wenn es wieder möglich ist – und wenn wir uns nur zum Pizza essen treffen", sagte der U17-Trainer.
"Die Mannschaft hat die komplette Zeit gezeigt hat, dass sie dort oben hingehört"
Bei Hartung stehen die Zufriedenheit und das Bewusstsein über die Leistungen und Entwicklung seiner Spieler klar im Vordergrund. "Die Mannschaft hat die komplette Zeit gezeigt hat, dass sie dort oben hingehört und was für ein Potenzial, was für eine Qualität und was für ein Talent in ihr steckt. Auch die individuelle Entwicklung ist absolut da", erklärte der 36-Jährige. Bei den Spielern sei es aber wahrscheinlich ein wenig anders. "Die hätten sich darauf gefreut, ein Halbfinale zu spielen, denn das macht am Ende auch ein wenig den Reiz aus. Ein offizielles Pflichtspiel bundesländerübergreifend gegen Mannschaften aus anderen Staffeln gibt es sonst nicht, auch in der Öffentlichkeitswirkung mal ein wenig in den Vordergrund zu rücken. Statt 150 Zuschauern vor mehreren tausend Zuschauern zu spielen, das wäre für die Spieler sicherlich großartig gewesen", so Hartung.
Eine Bestätigung für die geleistete Arbeit, nicht nur in der U17, sondern auch in den vorherigen Jahren, sind die insgesamt 16 Spieler, die zur U19 aufrücken: "Dort schon das richtige Training angeboten, richtig gescoutet und die Jungs weiterentwickelt zu haben, damit die Durchlässigkeit gegeben ist. Jeder Spieler, der es in die U19 geschafft hat, hat es auch aufgrund seiner Entwicklung verdient. Das ist das, wofür wir es am Ende machen."
Vorfreude auf den Vorbereitungsstart trotz Einschränkungen
Der für Montag geplante Start der Vorbereitung mit Leistungstests und Untersuchungen löst große Vorfreude bei Hartung aus. "Wenn man in einer normalen Sommerpause zwei Wochen Pause hat, denkt man schon, dass es mal wieder losgehen kann. Dieses Gefühl ist jetzt aber nochmal deutlich stärker. Dazu kommt der Saisonwechsel, neue Talente, mit denen man arbeiten kann. Für die Spieler ist die Vorfreude sicherlich noch größer, weil sie erstmals wieder aus den bisherigen Beschränkungen ausbrechen dürfen." Auch, wenn es natürlich weiterhin ein Training mit Einschränkungen sein wird. "Es geht erstmal darum, wieder langsam reinzukommen. Wir dürfen noch nicht das machen, was richtig Spaß macht, nämlich Wettkämpfe. Es ist erstmal ein Kleingruppentraining, bei dem wir uns ganz strikt an die hygienischen Bestimmungen und behördlichen Vorgaben halten. Das ist auch richtig so. Wir sind froh, dass wir überhaupt etwas machen können", so Hartung.
Eine besondere Situation, die Hartung aber annimmt, denn er weiß, wofür die Arbeit gemacht wird. "Am Ende hat in drei Jahren jeder vergessen, dass wir mal Staffelmeister waren. Aber wenn drei Spieler aus dem Jahrgang 2003 in der OPEL ARENA auflaufen, dann wird man das nicht mehr vergessen."