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U23 06.04.2022 - 22:00 Uhr

U23 verliert bei effizienten Kasselern

Spielbestimmende 05ER belohnen sich nicht, Nordhessen machen aus zwei Chancen zwei Tore

U23-Kapitän Felix Könighaus hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt (Foto: IMAGO/Hartenfelser).

Die U23 von Mainz 05 hat am Mittwochabend eine Niederlage einstecken müssen. Den Gastgebern vom KSV Hessen Kassel unterlagen die 05ER am 32. Spieltag der Regionalliga Südwest mit 1:2 (1:1). "Das war heute eine ganz bittere, unverdiente Niederlage", sagte Bartosch Gaul nach der Partie. Der U23-Cheftrainer konnte seiner Elf keinen Vorwurf machen, hatte er doch eine über die gesamte Spieldauer überlegene Mainzer Mannschaft gesehen, die sich gegen robuste Gastgeber sehr gut zur Wehr setzte und in der ersten Hälfte durch Kapitän Felix Könighaus den verdienten Ausgleich erzielt hatte. Den höchst effizienten, leidenschaftlich verteidigenden Kasselern langte in beiden Halbzeiten jeweils eine Torchance, um das Spiel letztendlich etwas glücklich für sich zu entscheiden.

"Wir hatten viele Situationen, in denen wir gut in den Strafraum gekommen sind, aber nicht zum Abschluss. Dennoch hatten wir gute Möglichkeiten, waren aber nicht effektiv genug. Die Jungs haben es spielerisch gut gemacht und sich von der körperlichen Spielweise der Kasseler nicht den Schneid abkaufen lassen. Im Spielaufbau haben wir unseren Plan in allen Phasen des Spiels umgesetzt. Wir haben uns immer wieder gut durchgespielt, aber konnten uns in den entscheidenden Momenten nicht durchsetzen. Wir haben uns heute leider nicht für den Aufwand belohnt", sagte Gaul.

Auf zwei Positionen veränderte der Mainzer Chefcoach seine Mannschaft im Vergleich zum Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim. Rasim Bulic kehrte nach Gelbsperre in die Startelf zurück, Jungprofi Ben Bobzien stand ebenfalls von Beginn an auf dem Platz im Kasseler Auestadion. Romario Roesch und Marc Richter nahmen dafür zunächst auf der Bank Platz.

Direkte Antwort auf den Rückstand

"Ein hartes Stück Arbeit" hatte der U23-Cheftrainer auf seine Mannschaft in Nordhessen zukommen sehen. Sein Team nahm die Aufgabe direkt an, lief die Gastgeber hoch an und attackierte früh. Von Beginn an entwickelte sich eine umkämpfte Partie - Bulic sah bereits nach einer Minute die gelbe Karte - in der die 05ER auch mit dem Ball am Fuß bei nicht einfachen Platzverhältnissen versuchten, das Zepter in die Hand zu nehmen und spielerische Feldvorteile hatten. Nach einer Ecke wurden allerdings die Kasseler erstmals offensiv gefährlich und nur zwei Minuten später gingen die Nordhessen auch in Führung. Die FSV-Jungs hatten allerdings gehörigen Anteil daran: 05-Torhüter Lasse Rieß spielte Moritz Flotho den Ball im Strafraum ohne Not in den Fuß, der Angreifer der Hessen setzte Jascha Döringer ein, der nur noch einschieben musste – 0:1 aus Sicht der 05ER (14.). Doch die Antwort der höchsten Mainzer Ausbildungsmannschaft konnte sich sehen lassen. Merveille Papela konnte kurz vor dem Kasseler Strafraum nur noch per Foul gestoppt werden, Könighaus setzte den Freistoß aus 18 Metern in die untere rechte Ecke zum Ausgleich (17.).

Nach vorne waren die Rheinhessen immer wieder gefällig und temporeich unterwegs. Papela versuchte es nach 25 Minuten mal aus der Distanz, sein Schuss ging knapp am linken Pfosten vorbei. Die 05ER blieben auch in der Folge am Drücker, ließen sich von robusten, defensivstarken Gastgeber nicht abkochen und spielten sich immer wieder ins letzte Drittel vor. Daraus konnte die Gaul-Elf jedoch zunächst kein weiteres Kapital schlagen. Einen Freistoß von Kaito Mizuta konnte Max Zunker im KSV-Tor gerade noch abfangen (35.), ein weiterer Schuss des agilen Papela wurde im letzten Moment zur Ecke geblockt. Nach einer ordentlichen ersten Hälfte der 05ER ging es mit dem 1:1-Unentschieden in die Kabinen.

05ER spielen, Kassel trifft aus dem Nichts

In unveränderter Formation kam die höchste Mainzer Ausbildungsmannschaft zurück auf den Platz und blieb wie schon in den ersten 45 Minuten spielbestimmend. Von den Gastgebern kam offensiv auch weiterhin sehr wenig, aber auch die 05ER taten sich schwer, zwingende Torchancen zu erspielen. Mal warteten sie zu lange, blieben im letzten Moment an einem gegnerischen Bein hängen, der letzte Pass kam nicht an oder die FSV-Jungs trafen die falsche Entscheidung. Bobzien hatte per Weitschuss aus 20 Metern von der links die erste Möglichkeit, sein Versuch ging jedoch weit über das KSV-Tor (60.). Mit Marc Richter und Dominik Crljenec für Bulic und Eniss Shabani gingen die 05ER in die letzten 25 Minuten und versuchten dem Spiel trotz der schwierigen Platzverhältnisse auch spielerisch weiter ihren Stempel aufzudrücken.

Nach einer schönen Kombination über die linke Seite flankte Mizuta auf den zweiten Pfosten, wo Papela knapp am rechten Pfosten vorbeiköpfte (67.). Den FSV-Jungs war anzumerken, dass sie sich mit dem Unentschieden nicht zufriedengaben. Bobzien hatte nach einem Umschaltmoment über Papela die Möglichkeit, erwischte den Ball links im Strafraum aber nicht optimal (70.). Die fehlende Konsequenz rächte sich kurze Zeit später. Mit ihrem ersten ordentlichen Angriff und ihrer zweiten Chance im gesamten Spiel gelang den Gastgebern, quasi aus dem Nichts, das 2:1. Rieß konnte zunächst noch stark gegen Döringer parieren, doch gegen den zweiten Versuch von Marcel Fischer aus kurzer Distanz war der 05-Schlussmann machtlos (75.). Das Bild blieb auch im weiteren Verlauf gleich: Der FSV spielte, Kassel verteidigte robust und ließ den Rheinhessen nur wenig Raum. Quirin ging in der Schlussphase immer häufiger mit in die Offensive und wäre nach 85 Minuten fast frei zum Abschluss gekommen, nach seiner Ablage traf der eingewechselte Romario Roesch aus aussichtsreicher Position den eigenen Mann und nicht das Tor. Die Nordhessen verteidigten die Angriffsversuche der 05ER auch in der Schlussphase mit allem was sie hatten. Mizuta kam in der Nachspielzeit nochmal in Schussposition, doch er wartete zu lange mit seinem Abschluss. Es blieb beim 1:2 aus FSV-Sicht.

KSV Hessen Kassel - 1. FSV Mainz 05 U23 - 2:1 (1:1)

Tore: 1:0 Döringer (14.), 1:1 Könighaus (17.), 2:1 Fischer (74.)

Aufstellung: Rieß - Laux, Quirin, Mißner - Mizuta, Bulic (65. Crljenec, 77. Sabani), Shabani (65. Richter), Papela, Könighaus - Bobzien (75. Roesch), Jung