Spielberichte 31.08.2024 - 17:40 Uhr
Bundesliga 2024/2025
2. Spieltag
1:0 Enzo Millot (8.)
2:0 Jamie Leweling (15.)
2:1 Nadiem Amiri (43.)
2:2 Jonathan Michael Burkardt (62.)
3:2 Fabian Rieder (88.)
3:3 Maxim Leitsch (90.+4)
Anstoss:
31.08.2024 | 15:30 Uhr
Stadion:
MHPArena
Zuschauer:
59000
Aufstellung
VfB Stuttgart
Aufstellung:
Alexander Nübel (33), Angelo Stiller (6), Maximilian Mittelstädt (7), Enzo Millot (8), Pascal Stenzel (15), Atakan Karazor (16), Jamie Leweling (18), Julian Jeffrey Gaston Chabot (24), Deniz Undav (26), Chris Jan Führich (27), Anrie Chase (45)
Einwechslungen:
46. Fabian Rieder für Chris Jan Führich, 46. Josha Mamadou Karaboue Vagnoman für Pascal Stenzel, 74. Ermedin Demirović für Deniz Undav, 74. El Bilal Touré für Jamie Leweling, 89. Ramon Hendriks für Maximilian Mittelstädt
Bank:
Fabian Bredlow (1), Ramon Hendriks (3), Josha Mamadou Karaboue Vagnoman (4), Ermedin Demirović (9), El Bilal Touré (10), Nick Woltemade (11), Frans Krätzig (13), Justin Diehl (17), Fabian Rieder (32)
Trainer:
Sebastian Hoeneß
1. FSV Mainz 05
Aufstellung:
Robin Zentner (27), Phillipp Mwene (2), Kaishu Sano (6), Jae-sung Lee (7), Hyunseok Hong (14), Stefan Bell (16), Nadiem Amiri (18), Anthony Caci (19), Andreas Schjölberg Hanche-Olsen (25), Jonathan Michael Burkardt (29), Dominik Kohr (31)
Einwechslungen:
46. Maxim Leitsch für Stefan Bell, 64. Armindo Sieb für Hyunseok Hong, 73. Silvan Dominic Widmer für Anthony Caci, 87. Aymane Barkok für Nadiem Amiri, 87. Nikolas Konrad Veratschnig für Jae-sung Lee
Bank:
Lasse Finn Rieß (1), Aymane Barkok (4), Maxim Leitsch (5), Paul Nebel (8), Karim Onisiwo (9), Armindo Sieb (11), Danny Vieira da Costa (21), Nikolas Konrad Veratschnig (22), Silvan Dominic Widmer (30)
Trainer:
Bo Henriksen
- VfB Stuttgart
- Alexander Nübel
- Angelo Stiller
- Maximilian Mittelstädt
- Enzo Millot
- Pascal Stenzel
- Atakan Karazor
- Jamie Leweling
- Julian Jeffrey Gaston Chabot
- Deniz Undav
- Chris Jan Führich
- Anrie Chase
- Ramon Hendriks
- Josha Mamadou Karaboue Vagnoman
- Ermedin Demirović
- El Bilal Touré
- Fabian Rieder
- 1. FSV Mainz 05
- Robin Zentner
- Phillipp Mwene
- Kaishu Sano
- Jae-sung Lee
- Hyunseok Hong
- Stefan Bell
- Nadiem Amiri
- Anthony Caci
- Andreas Schjölberg Hanche-Olsen
- Jonathan Michael Burkardt
- Dominik Kohr
- Aymane Barkok
- Maxim Leitsch
- Armindo Sieb
- Nikolas Konrad Veratschnig
- Silvan Dominic Widmer
Leitsch krönt wilde Aufholjagd beim VfB
Der eingewechselte Innenverteidiger sichert dem FSV in der Nachspielzeit einen glücklichen, aber hart erkämpften Punkt
Nach denkwürdigen 90 Minuten hat sich der 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag ein 3:3 (1:2) beim VfB Stuttgart erkämpft und dabei nach konfuser Anfangsphase mehrfach Comeback-Qualitäten gezeigt. Der VfB hatte nach Toren von Enzo Millot und Jamie Leweling früh und hochverdient mit zwei Toren geführt, bevor Nadiem Amiri den FSV kurz vor der Pause dank eines verwandelten Foulfelfmeters zurück in Spiel brachte. Auf den Ausgleich Jonny Burkardts nach einer guten Stunde hatten die Gastgeber zwei Minuten vor dem Ende durch einen Freistoß Fabian Rieders eine Antwort parat, die in der Nachspielzeit aber Maxim Leitsch konterte und die rund 2.500 Mainzer im Schwabenland in Ekstase versetzte.
Einen der drei jüngst noch verpflichteten Neuzugänge hatte Bo Henriksen mitgenommen und Hyunseok Hong auch gleich das Vertrauen in der Startelf geschenkt. Karim Onisiwo nahm dafür auf der Bank Platz. Darüber hinaus nahm der 05-Cheftrainer eine weitere Veränderung vor und gab Stefan Bell den Vorzug vor Leitsch, der in der Vorwoche gegen Union früh hatte weichen müssen und zunächst auf der Bank Platz nahm
Vor der Partie in Stuttgart
FSV konfus, VfB sagt Danke
Der FSV startete aggressiv, presste in den Anfangsminuten hoch und war darum bemüht, die Stuttgarter, wie von Henriksen zuvor angekündigt, richtig zu beschäftigen. Es war ein Plan, der zunächst nicht aufgehen sollte. Die erste Gelegenheit bot sich den Gastgebern, als Deniz Undav aus rund 25 Metern abzog und den glänzend aufgelegten Robin Zentner erstmals prüfte (3. Minute). Im Anschluss an die darauffolgende Ecke wurde es unübersichtlich im 05-Strafraum, das Leder landete aus dem Gewühl heraus wieder bei Undav, der Zentner aus zehn Metern zu einer ersten echten Glanztat zwang (4.). Lange hatte der VfB nicht gebraucht, um den Mainzer Anfangselan zu bremsen und sollte mit der dritten Chance der Partie in Führung gehen. Aus der eigenen Hälfte kombinierten die Schwaben sich viel zu leicht durchs Mittelfeld, Undav flankte auf den im Strafraum lauernden Chris Führich, dessen Schuss Zentner noch klasse abwehrte, gegen den Rebound von Millot aber letztlich machtlos war (8.). Das Defensivverhalten des gesamten 05-Teams war in dieser Szene fahrlässig. Und so sollte es auch in den Folgeminuten weitergehen, in denen es jedes Mal gefährlich wurde, wenn ein Stuttgarter Ball die Mittellinie überquerte. Die Hausherren warteten geduldig und nutzten auch die nächste Einladung eiskalt aus: VfB-Keeper Alexander Nübel schlug den Ball weit, Andreas Hanche-Olsen verschätzte sich komplett, so dass Leweling auf und davon war und Zentner aus zwölf Metern keine Chance ließ - 0:2 aus 05-Sicht (15.). Im Rücken des unglücklichen Norwegers hatte in dieser Situation allerdings auch jegliche Absicherung gefehlt.
Während die indisponierten, und vielleicht auch etwas zu risikofreudigen, 05ER allenfalls zu halbgaren Abschlüssen aus der zweiten Reihe kamen (Lee, Amiri), blieben die Schwaben das eindeutig gefährlichere Team und waren einem dritten Treffer nach einer halben Stunde näher als der FSV dem Anschluss. In Minute 29 bediente Führich Undav an der Strafraumgrenze, doch der Schlenzer des Nationalspielers strich knapp am rechten Pfosten vorbei. Wenig später wurden dann die Gäste erstmals gefährlich und hätten durch Burkardt aus dem Nichts verkürzen können. Jae-sung Lee trieb den Ball unbedrängt durchs Zentrum, steckte im richtigen Moment durch auf den Kapitän, der nicht viel Zeit zu reagieren hatte und letztlich aus kurzer Distanz an Nübel scheiterte (33.). Es war eine Szene, die dem Offensivdrang des FSV gut zu tun schien. Nur zwei Minuten später fasste sich Amiri aus fast 30 Metern ein Herz, doch auch diesen für einen Torhüter äußerst unangenehm abgefälschten Schuss entschärfte der Nationaltorhüter (35.). Die 05ER hatten in dieser Phase aber endlich die richtige Balance gefunden, standen defensiv nun viel sicherer und hatten erste Nadelstiche gesetzt. In Minute 43 kam der FSV dann auch zum 1:2, nach dem es lange nicht ausgesehen hatte: Zunächst war Burkardt im Laufduell mit Millot im Strafraum zu Fall gekommen, Schiedsrichter Timo Gerach zögerte keine Sekunde und zeigte auf den Punkt. Amiri übernahm die Verantwortung, verlud Nübel und verkürzte (43.). In der letzten Minute des ersten Durchgangs hätten die Mainzer gar noch ausgleichen können, doch Anrie Chase verhindert den Querpass Hongs auf Lee, der nur noch hätte einschieben müssen (45.). So blieb es nach einem äußerst interessanten Verlauf der ersten Halbzeit bei der knappen VfB-Führung.
Bilder des Spiels
Zentner stark, Burkardt mit dem Kopf, Leitsch mit dem Schlusspunkt
Mit Wiederbeginn kam Leitsch für Bell in die Partie, um den drohenden Stuttgarter Angriffen mit etwas mehr Tempo zu begegnen. Den frühen Treffer sollten die Schwaben dennoch wieder auf dem Fuß haben, und das Muster war ein ähnliches wie schon vor dem Seitenwechsel häufig erlebt. Schnell ging es durchs Mittelfeld nach vorne, Undav erhielt das Leder 25 Meter vor dem Tor und schickte Millot auf die Reise, der zunächst an Zentner scheiterte und den Abpraller schließlich neben das Tor setzte (51.). Für die 05ER bot sich Amiri wenig später die nächste Chance, als der FSV einen Freistoß aus nahezu identischer Position wie am vergangenen Samstag vor der Führung gegen Union zugesprochen bekam. Diesmal blieb das Traumtor aber aus, der Ball landete in der zweiten Etage auf der Hintertortribüne (54.). Mehr Gefahr strahlten insgesamt auch in dieser Anfangsphase die Stuttgarter aus, für die Leweling Zentner in der 57. Minute aus 18 Metern halbrechter Position erneut zu einer Glanzparade zwang. Dennoch fanden die Gäste in dieser Phase wieder besser in die Partie und sollten sich nach einer guten Stunde für die dringend benötigte Leistungssteigerung belohnen. Nach einem feinen Angriff landete der Ball auf dem linken Flügel bei Phillipp Mwene, der Hanche-Olsen in den Strafraum schickte, dessen butterweiche Flanke Burkardt aus sechs Metern per Kopf über die Linie drückte - 2:2 (62.). Chancen gab es in dieser höchstunterhaltsamen Partie weiter auf beiden Seiten. Zunächst durfte erneut Leweling freistehend abschließen, scheiterte aber ein weiteres Mal am starken Zentner (65.), und fünf Minuten später lag der Ball dann sogar wieder im VfB-Tor. Mwene hatte Burkardt aus der eigenen Hälfte bedient und der Kapitän eiskalt abgeschlossen, zuvor hatte das Eigengewächs aber wohl um wenige Zentimeter im Abseits gestanden.
Hochspannend und nach wie vor intensiv ging es in die Schlussphase, in der auf Mainzer Seiten mittlerweile Armindo Sieb (für Wong) und Silvan Widmer (für Caci) mitwirken durften. Auf Treffer Nummer drei drückten nun wieder die Schwaben, die die Initiative übernahmen und es mit unzähligen Flanken sowie Eckbällen versuchten, die der FSV aber zunächst allesamt klären konnte. Richtig gefährlich wurde es schließlich fünf Minuten vor dem Ende, als die Gastgeber blitzschnell umschalteten, Ermedin Demirovic ablegte auf El Bilal Touré, dessen Hereingabe Millot erreichte, gegen den aber Dominik Kohr auf der Linie klären konnte (85.). Extrem unglücklich in jederlei Hinsicht kam kurz darauf das Stuttgarter 3:2 zustande. Gerach sprach dem VfB 20 Meter vor dem Tor einen Freistoß zu, nachdem er ein Handspiel Lees erkannt hatte, was mindestens fragwürdig war, nachdem den Südkoreaner der Ball vom Oberschenkel an den angelegten Arm geprallt war. Rieder legte sich das Leder daraufhin zurecht, setzte seinen Versuch an den Pfosten, von wo der Ball an Zentners Rücken prallte und anschließend ins Tor trudelte (88.). Doch der FSV, der in der Schlussphase zu passiv geworden war, steckte nicht auf und drängte in der sechsminütigen Nachspielzeit noch einmal auf den erneuten Ausgleich - und er sollte fallen. Mwene brachte den Ball in den Strafraum, wo Widmer perfekt querlegte auf Leitsch, dem per Kopf aus sieben Metern sein erster Bundesliga-Treffer im 05-Trikot gelang. Der Jubel auf Seiten des FSV kannte angesichts des späten Treffers keine Grenzen. Es blieb auch in den letzten hitzigen Minuten bei diesem Remis, das nach 30 Minuten sicherlich kein 05ER für möglich gehalten hätte.
Nach diesen wilden 90 Minuten mit reichlich Höhen und Tiefen nehmen die Mainzer im zweiten Spiel den zweiten Punkt mit und empfangen am Sonntag in zwei Wochen in der MEWA ARENA Werder Bremen.