U19 16.12.2024 - 11:45 Uhr
Zwischenziel erreicht: Der Weg der U19 in die Liga A
Ein Rückblick auf die Vorrunde aus Mainzer Sicht
Die Mainzer U19 hat die Vorrunde der DFB-Nachwuchsliga mit einem Hoch abgeschlossen: Bereits einen Spieltag vor Schluss stand fest, dass dem FSV der dritte Platz in ihrer Gruppe nicht mehr zu nehmen ist und die Rheinhessen demnach im kommenden Jahr an der Liga A teilnehmen werden. Die 05ER befinden sich damit unter den besten 24 deutschen Mannschaften ihrer Altersklasse und werden sich in ihrer Hauptrundengruppe D ab dem ersten Februar-Wochenende mit Borussia Dortmund, Karlsruher SC, RB Leipzig, SpVgg Unterhaching und Union Berlin messen.
Dieses Etappenziel zu erreichen, hatten sich die Rot-Weißen bereits zum Start der Saison fest vorgenommen. “Die Jungs haben sich Zwischenziele gesetzt. Eins davon ist, in der Vorrunde unter die ersten drei Teams zu kommen, um in der A-Liga weiterspielen zu können“, sagte U19-Cheftrainer Jan Kirchhoff Anfang August vor dem Auftakt in Offenbach, der direkt den Grundstein für eine erfolgreiche Hinrunde legte: In einer ereignisreichen Partie gegen die Kickers setzten sich die Mainzer letztlich mit 4:2 durch und sicherten sich die ersten drei Punkte. Genauso erfolgreich ging es im Bruchwegstadion gegen den 1. FC Nürnberg weiter – der FSV gewann ungefährdet mit 3:0. Dennoch waren die Nürnberger zunächst sehr dominant aufgetreten, während die Rheinhessen Effizienz an den Tag legten und ihre Chancen sofort in Tore ummünzten. “Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, aber in der Art und Weise können wir mit Sicherheit noch einen Zahn zulegen“, resümierte Kirchhoff im Anschluss an den zweiten Mainzer Sieg in Folge.
Guter Start und Stimmungsdämpfer
Nach einem weiteren Sieg über Darmstadt mit 2:0 kassierte die U19 am vierten Spieltag ihre erste Niederlage – gegen den FSV Frankfurt unterlagen die Rot-Weißen mit 1:2. Kirchhoff sah erstmals eine Leistung seines Teams, die ihm nicht gefiel. "Wenn wir meinen, nur einen Ticken weniger machen zu müssen, sind wir nicht intensiv genug, dann ist es zu wenig im Zweikampf. Es kann nicht sein, dass der Gegner sich so oft in Eins-gegen-Eins-Duellen durchsetzen kann. Das ist nicht unser Anspruch, da müssen wir ran“, analysierte der Cheftrainer das Spiel gegen Frankfurt schonungslos.
Dieser erste Dämpfer sollte sich im darauffolgenden Spiel wiederholen – gegen den späteren Gruppensieger aus Karlsruhe lautete der Endstand zuhause erneut 1:2. Dennoch fiel das Fazit von Kirchhoff nach dieser Partie ganz anders aus: "Mit der Leistung der Jungs bin ich sehr zufrieden. Wir sind heute auf einen Gegner getroffen, der uns an unser Limit gebracht hat. Wir haben es geschafft, die Körperlichkeit des KSC zu matchen und sie das ein oder Mal gut zu überspielen. Leider sind wir momentan im letzten Drittel nicht sauber genug und haben unsere Chancen nicht genutzt, um die Führung auszubauen“, erklärte der Cheftrainer seine Sicht der Dinge nach Abpfiff. “Trotz des Ergebnisses, das natürlich weh tut, war es eine gute Leistung von uns, weil ich im Gegensatz zur letzten Woche das Gefühl hatte, dass heute alle an ihr Limit gegangen sind", sprach er den Mainzer Jungs ein Lob aus.
Die Entwicklung geht in die richtige Richtung
Entgegen der sichtbaren Steigerung entwickelte sich durch das 0:2 im Stadtderby gegen Schott Mainz eine kleine Negativserie – über drei Partien hinweg konnte die U19 der 05ER nicht punkten. Auch die Art und Weise der Niederlage stimmte den Cheftrainer unzufrieden. "Wir schaffen es im Moment nicht, Spiele frühzeitig an uns zu reißen, das zieht sich ein bisschen durch die Saison. Dadurch wird dieses Ergebnis heute erklärbar, aber es ist trotzdem nicht unsere Erwartungshaltung, so aufzutreten", äußerte sich Kirchhoff nach dem ärgerlichen Punktverlust bei Schott Mainz.
Auf schlechte Zeiten folgen auch immer wieder gute Zeiten – das zeigten die darauffolgenden Wochen. Zuhause setzte sich die U19 des FSV nach zwischenzeitlichem Rückstand fulminant mit 5:2 gegen Eintracht Frankfurt, die zuvor lediglich eine Partie verloren hatten, durch. Ein Platzverweis aufseiten der Gäste kurz vor dem Pausenpfiff spielte den Mainzern zwar in die Karten, änderte jedoch nichts an dem überaus positiven Fazit von Cheftrainer Kirchhoff. "Wie die Jungs nach dem Rückstand trotzdem drangeblieben sind, extra Meter gemacht haben und weiter leidenschaftlich verteidigt haben, war herausragend." Nach drei sieglosen Spielen in Folge war es den Mainzern gelungen, den Bock gegen eine Spitzenmannschaft eindrucksvoll umzustoßen. “Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir wieder ein Spiel in der Liga gewonnen haben. Diese Leistung nehmen wir als Maßstab für gemeinschaftliches Verteidigen mit in die nächsten Spiele“, blickte Kirchhoff damals zuversichtlich nach vorne.
Höchster Sieg der Vorrunde
Mit einem 2:1-Sieg im zweiten Spiel gegen Offenbach konnten die Rheinhessen ihre Form aus der Partie gegen Frankfurt bestätigen und erneut dreifach punkten. Auch die Begegnung mit Nürnberg entschieden die 05ER eine Woche später mit 5:0 für sich und erzielten sogar zwei Tore mehr als im Hinspiel – und das, obwohl Cheftrainer Kirchhoff aufgrund einer roten Karte aus dem vorherigen Spiel nicht an der Seitenlinie stand. “Ich bin unfassbar stolz auf die Jungs, das Trainerteam und alle Beteiligten. Alle mussten mehr Verantwortung übernehmen und haben das überragend gemacht“, so der glückliche Trainer nach dem Auswärtssieg gegen Nürnberg. “Wir nehmen das als großen Schritt in der Entwicklung mit, gleichzeitig steigen unsere Chancen, im nächsten Jahr in der A-Liga zu spielen, enorm. Das war ein rundum gelungenes Wochenende“, freute sich Kirchhoff über den hochverdienten Sieg beim Club.
Tatsächlich gelang es den Rheinhessen im nächsten Spiel, sogar noch einen draufzusetzen. Gegen Darmstadt gelang den Mainzern ihr höchster Sieg der Vorrunde, 7:0 lautete der Endstand. Erneut blieb dem Cheftrainer der U19 nichts anderes übrig, als seinem Team ein großes Lob für die Leistung auszusprechen: “Wir haben das, was wir in den letzten Wochen und Monaten trainiert haben, heute komplett auf den Platz gebracht. Mit welcher Energie und fußballerischer Qualität wir heute aufgetreten sind, war echt überragend und macht uns als Trainerteam sehr stolz.“
Unentschieden gegen Schott reicht zur Qualifikation
Nach einigen tor- und erfolgreichen Wochen gerieten die Rot-Weißen kurzzeitig ins Straucheln – wieder war es der FSV Frankfurt, gegen den sich die 05ER nicht durchsetzen konnten und erneut mit 1:2 unterlagen. “Es war eine verdiente Niederlage. Wir hatten in den letzten Wochen das Gefühl, dass die Jungs einen großen Schritt in ihrer Leistungsfähigkeit und dem “Bei-sich-bleiben“ gemacht hatten. Das hat heute nicht geklappt, aber es ist alles okay. Das ist Teil der Entwicklung, solche Spiele gibt es immer wieder mal“, reagierte Kirchhoff besonnen auf die erste Niederlage nach vier Siegen in Folge und wies darauf hin, dass sich sein Team immer noch auf einem guten Weg befände. "Wir haben die Qualifikation für die A-Liga in der eigenen Hand und brauchen noch einen Sieg. Dafür haben wir drei Chancen und eine davon werden wir nutzen.“
Trotz beachtlicher Leistung und großer Widerstandsfähigkeit wurde diese Entscheidung im darauffolgenden Spiel beim Tabellenführer aus Karlsruhe vertagt – das 0:0 reichte noch nicht aus, um den dritten Platz final absichern zu können. Durch ein weiteres Unentschieden gegen Schott Mainz war es dann endlich so weit und Cheftrainer Kirchhoff attestierte seiner Mannschaft nach dem 1:1 eine gute Leistung gegen einen vermeintlich “kleinen“ Gegner: “Es war das erwartet schwere Spiel. Wir wussten, dass Schott sich einen guten Defensivplan zurechtgelegt hat und auf Konter setzen will. Das haben sie geschafft und eine gute Leistung gezeigt, wofür wir ihnen auf jeden Fall Respekt zollen müssen.“ Letztlich verhalf der Punktgewinn dem FSV zur Qualifikation für die Liga A – das vom Cheftrainer zum Saisonbeginn angesprochene Zwischenziel hatten die Mainzer demnach bereits einen Spieltag vor dem Ende der Vorrunde erreicht.
Starker Abschluss - im Februar geht's weiter
Das letzte Gruppenspiel bei der Eintracht aus Frankfurt sollte für die Rheinhessen vordergründig ein guter Jahresabschluss werden – für Kirchhoff war das Ergebnis im Vorhinein eher zweitrangig, stattdessen legten er und sein Team Wert auf eine gute Leistung der jungen 05ER. Diese Erwartungen wurden vollends erfüllt: Gegen den Zweiplatzierten setzten sich die Mainzer auswärts mit 3:1 durch. Kirchhoff lobte alle Spieler im Kollektiv, hob aber besonders die Performance der Defensive hervor. “Alle drei Innenverteidiger haben ein super Spiel gemacht und unsere Außenbahnspieler waren kaum zu überwinden. Das war die Basis, um heute als Sieger vom Platz zu gehen."
Acht Siege, zwei Remis und vier Niederlagen – so lautet die Bilanz nach der Vorrunde für die Mainzer U19. Mit 26 Punkten belegen die Rheinhessen Platz drei hinter Eintracht Frankfurt sowie dem Karlsruher SC und zählen damit zu den 24 besten Teams ihrer Altersklasse in Deutschland. Nun geht es für die Rot-Weißen erstmal in die wohlverdiente Winterpause, ehe ab Februar 2025 mit neu geschöpften Kräften wieder angegriffen wird.