Profis 27.07.2024 - 16:45 Uhr
05ER gewinnen Test gegen Münster
Sieb, Nebel und Onisiwo treffen gegen den gut mitspielenden Zweitligaaufsteiger
Die Profis des 1. FSV Mainz 05 haben ihr letztes Testspiel vor der Abreise ins Trainingslager erfolgreich absolviert. Beim 3:1-Sieg gegen Preußen Münster, die am kommenden Wochenende in die Zweitligasaison starten, taten sich die 05ER im ersten Durchgang bis zur Führung von Armindo Sieb schwer. Dazu kam die frühzeitige Auswechslung von Nadiem Amiri, der nach einem harmlosen Zweikampf unglücklich auf die linke Schulter gefallen war. In der Schlussphase der ersten Hälfte und vor allem in den zweiten 45 Minuten steigerten sich die 05ER und legten durch Paul Nebel und Karim Onisiwo weitere Treffer nach. Den Gästen gelang kurz vor Schluss nur noch der Ehrentreffer.
"Die ersten fünf Minuten waren ok, aber in den 20 Minuten danach waren wir sehr schlecht. Wir haben nicht hoch genug gepresst und waren in allen Aktionen zu spät dran. Danach war es bis zur Pause ok, weil wir wieder mehr Ballbesitz hatten. Die zweite Halbzeit war dann sehr gut. Wir sind auch zufrieden mit der Fitness der Jungs, wenn man bedenkt, dass Münster nächste Woche schon beginnt und wir erst in drei Wochen", sagte 05-Chefcoach Bo Henriksen nach dem Spiel, das für den FSV auch aufgrund der Auswechslung Amiris schlecht begonnen hatte: "Er wird nächste Woche einen MRT-Scan machen. Wir hoffen, dass es keine schwere Verletzung ist."
Die Daten zum Spiel
1. FSV Mainz 05 - Preußen Münster 3:1 (1:0)
Mainz 05: Zentner (46. Rieß) - Kohr (61. Fernandes), Hanche-Olsen (46. Bell), Leitsch (61. Dal) - Veratschnig (61. Da Costa), Amiri (21. Nebel, 84. Veratschnig), Krauß, Caci (61. Barkok) - Lee (46. Onisiwo), Burkardt (46. Weiper), Sieb (61. Gruda)
Preußen Münster: Schenk - ter Horst (61. D. Schad), Koulis, Frenkert (61. Paetow), Kirkesov, Mees (61. Makridis), Hendrix (46. Bazzoli), Preißinger (46. Kyerewaa), M. Lorenz (61. Bouchama), Grodowski (61. Deters), Batmaz (61. Amenyido)
Tore: 1:0 Sieb (31.), 2:0 Nebel (73.), 3:0 Onisiwo (74.), 3:1 Makridis (90.)
Zuschauer im Bruchwegstadion: 1.937
Schiedsrichter: Nicolas Winter (Patrick Kessel, Luca Schlosser)
Sieb trifft, Amiri muss frühzeitig raus
Nach dem wenig überzeugenden Auftritt gegen Trier dauerte es gegen die Münsteraner nicht mal zwei Minuten bis zur ersten gelungenen Offensivaktion der 05ER. Jonny Burkardt fand Neuzugang Nikolas Veratschnig auf der rechten Seite, die Hereingabe des Österreichers gelangte auf den zweiten Pfosten zu Anthony Caci, der Johannes Schenk im Preußen-Tor mit seinem Schlenzer zur ersten Parade zwang. Der Zweitligaaufsteiger, trainiert vom ehemaligen Mainzer NLZ-Trainer Sascha Hildmann, stellte sich kompakt auf, attackierte den FSV intensiv und lauerte vor allem auf Umschaltmomente. Ansonsten plätscherte die Partie in der Anfangsphase ohne größere Höhepunkte vor sich hin. Einzig Nadiem Amiri, der nach einem unglücklichen Fall auf die linke Schulter aber zunächst weiterspielen konnte und ein indirekter Freistoß der Gäste im Mainzer Strafraum, den die 05ER mit vereinten Kräften abwehren konnten (19.), sorgte für etwas Aufregung. Die bis dato beste Möglichkeit hatte kurz danach Joshua Mees. Der Preußen-Angreifer drosch den verlängerten Ball nach einem langen Einwurf aus kurzer Distanz über den Kasten von Robin Zentner (20.). Für Amiri ging es kurz danach doch nicht mehr weiter, Paul Nebel kam frühzeitig in die Partie.
Der FSV wirkte in dieser Phase etwas ungeordnet und erlaubte den Münsteranern zwei weitere gefährliche Abschlüsse. Mit mehr Ruhe im Ballbesitz erspielten sich die Gastgeber aber wieder den Zugriff auf die Partie, ohne zunächst gefährlich zu werden - bis zur 31. Minute. Armindo Sieb kam auf der rechten Seite an den Ball, dribbelte sich gegen gefühlt fünf Preußen bis zum Strafraum durch und versenkte die Kugel mit seinem linken Fuß ins lange Eck zur Mainzer 1:0-Führung. Über diagonale Verlagerungen auf den schnellen Veratschnig auf der rechten Außenbahn, spielerisch durch das Zentrum oder gelegentliche Einzelaktionen kam der FSV dem zweiten Treffer nah. Nach einem solchen Dribbling und Hereingabe von Caci legte Sieb den Ball nur knapp am rechten Pfosten vorbei. Der Neuzugang vom FC Bayern spielte seine Gegenspieler immer wieder schwindelig und legte nach 41 Minuten im Sechzehner zurück auf Burkardt, der mit seinem Schuss an Schenk scheiterte. Nach der überzeugenden Schlussphase aus Mainzer Sicht im ersten Abschnitt ging es mit einer 1:0-Führung gegen gut mitspielende Münsteraner für die Rheinhessen in die Kabine.
Bilder aus dem Bruchwegstadion
05ER erhöhen per Doppelschlag
Mit vier Veränderungen begannen die 05ER den zweiten Durchgang. Eine Co-Produktion der gerade eingewechselten Weiper und Onisiwo hätte fast zum zweiten Treffer geführt. Der Österreicher setzte den Ball zentral aus rund zehn Metern aber um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (50.). Der agile Sieb verzeichnete noch einen weiteren Abschluss (58.) aus 16 Metern. Eine halbe Stunde vor Schluss wurden, bis auf Tom Krauß, alle noch aus der ersten Hälfte auf dem Platz verbliebenen 05ER ausgetauscht wurden.
Die vielen Wechsel sorgten allerdings für keinen Bruch im Mainzer Spiel. Im Gegenteil, die 05ER waren das gefährlichere Team in einem insgesamt unterhaltsamen Testspiel zweier gut aufgelegter Teams, nur der Abschluss geriet zuweilen etwas zu ungenau. Beispielsweise bei der Großchance von Barkok oder dem Schuss von Weiper (68. und 70.). Besser machte es die FSV-Offensive im Anschluss per Doppelschlag in Person von Nebel und Onisiwo. Zunächst ließ der Rückkehrer vom KSC seinen Gegenspieler im Strafraum mit einem Haken aussteigen, um schnörkellos einzunetzen. Dann grätschte der Österreicher Da Costas perfekte Hereingabe zum 3:0 ins Preußen-Tor. Nebel musste den Platz zehn Minuten vor Schluss nach einem Zusammenprall mit Rieß vorsichtshalber verlassen, für ihn kam Veratschnig nochmal zurück in die Partie. Charalambos Makridis gelang in der 90. Minute mit einem der wenigen Preußen-Angriffe in der zweiten Hälfte noch der Ehrentreffer zum 3:1-Endstand aus Sicht der 05ER, die am Mittwoch in ihr einwöchiges Trainingslager nach Hopfgarten in Tirol aufbrechen.