Klarer Auftrag gegen Leverkusen

Zum Familienspieltag ist am Samstag (15:30 Uhr, live auf Sky & 05ER.fm) Bayer Leverkusen zu Gast in der im Public-Bereich ausverkauften MEWA ARENA (hier gibt es noch Tickets im VIP-Bereich). Wie es dem 1. FSV Mainz 05 in der Vergangenheit schon des Öfteren gelang, möchte man auch an diesem Wochenende wieder ein Top-Team vor Probleme stellen. Dies sind die Gäste aus dem Rheinland zweifellos, steht die Elf von Xabi Alonso doch ungeschlagen und punktgleich mit dem FC Bayern derzeit auf Tabellenplatz zwei der Fußball-Bundesliga. Die bislang noch sieglosen 05ER wollen dagegenhalten. "Alles dafür tun, es den Leverkusenern so schwer wie möglich zu machen. Das ist der Auftrag“, erklärte Cheftrainer Bo Svensson auf der Pressekonferenz am Donnerstag.

Konstruktiver Dialog statt Selbstmitleid

Nach dem "Nackenschlag“ in Augsburg müsse er seiner Mannschaft ein Kompliment machen, sagt Svensson. "Sie haben richtig gut trainiert, marschieren voll und versuchen, die Dinge anzugehen“, lobt der Cheftrainer. Von Selbstmitleid sei nicht viel zu spüren, stattdessen arbeite man zielstrebig weiter, auch wenn weder im Training noch im Spiel alles perfekt laufe. "Aber sie versuchen, es mit allem, was sie haben zu korrigieren. Das beeindruckt mich und ist der einzige Weg für uns“, gibt die Haltung seines Teams dem Mainzer Übungsleiter trotz aller Widerstände ein "gutes Gefühl.“

In der Anfangsviertelstunde sei man beim FCA mit einem mutigen Auftritt klar überlegen gewesen, erinnert Svensson, habe in vielen Komponenten angeknüpft an jene der vergangenen, erfolgreichen zweieinhalb Jahre. Das hauchzart aberkannte Abseitstor von Stefan Bell sowie das unglückliche Gegentor kurz darauf hätten dann aber sichtlich "etwas mit der Mannschaft gemacht“, so der 05-Coach. "Du brauchst das Gefühl und das Vertrauen in die Sachen, die du machst“, weiß der FSV-Trainer. Beides sei durch die Knackpunkte im Spiel etwas verloren gegangen. Man müsse den Spielern daher Zuspruch geben, sich im konstruktiven Dialog gegenseitig helfen und Dinge korrigieren, spricht der Däne über den Weg heraus aus der aktuell schwierigen Situation.

Individuelle Fehler konterkarieren solide Defensive

Eine Statistik ist dabei ebenso kurios wie mutmachend, denn die 05ER ließen an den ersten fünf Spieltagen im Ligavergleich nach Bayern München und Leverkusen die drittwenigsten Torschüsse zu. "Wir haben einfach zu viele individuelle Fehler gemacht“, bringt es Svensson auf den Punkt. Man müsse sich nur die jüngsten Partien gegen den FC Augsburg und den VfB Stuttgart ansehen, in denen der Gegner ohne die Mithilfe der Mainzer aus dem Spiel heraus nur wenig kreiert hat. "Die Tore, die sie gemacht haben, waren dann natürlich große Chancen. Die müssen wir abstellen“, fordert der 05-Coach. Positiv sei jedoch zu vermerken, dass seine Mannschaft aus der taktischen Grundordnung heraus nicht viel zulasse.

Hohe Qualität auf allen Positionen

Von Bayer Leverkusen dürfte die 05-Verteidigung nun auf allerhöchstem Niveau getestet werden. Es komme ein "sehr, sehr guter Gegner“ in die MEWA ARENA, sagt Svensson. Nicht nur wegen Top-Torjäger Victor Boniface, der in dieser Saison bereits ein halbes Dutzend Treffer erzielt hat. "Er ist ein super Spieler, aber es geht dann mit Florian Wirtz und Jonas Hofmann weiter, die ihn gut ergänzen“, erklärt Svensson. Mit Granit Xhaka hätte Leverkusen zudem den aktuell „besten Spieler der Liga“ in den eigenen Reihen. Seine Aura und fußballerischen Fähigkeiten täten dem Bayer-Spiel gut, erklärt Svensson.

"Aber sie sind auf allen Positionen gut besetzt, spielen tollen Fußball und haben individuell wie mannschaftlich eine hohe Qualität“, schwärmt der 05-Coach. Dass man defensiv gut arbeiten müsse gegen Bayer 04, sei also ziemlich klar. Wie man dies im Detail angehe, werde man am Samstag sehen, möchte sich der FSV-Trainer nicht in die Karten blicken lassen. Es gelte jedenfalls, dagegenzuhalten, alles zu investieren, um den Kontrahenten vor Probleme zu stellen. In der Geschichte von Mainz 05 sei dies mit "überragenden Spielen“ gegen favorisierte Gegner schon des Öfteren gelungen, blickt Svensson zurück. "Alles dafür tun, es den Leverkusenern so schwer wie möglich zu machen. Das ist der Auftrag“, wird der 44-Jährige deutlich.

Guilavogui ein Thema für den Kader

Personell gibt es im Vergleich zur Vorwoche nur wenige Veränderungen, wie Svensson verrät. Phillipp Mwene trainiere individuell, "für ihn wird es für das Wochenende eng“, berichtet der 05-Coach. Ansonsten habe man die gleichen Spieler zur Verfügung wie in Augsburg. Hinzu komme Josuha Guilavogui, der in dieser Woche seine Arbeitspapiere am Bruchweg unterzeichnete, zuvor aber nur individuell trainiert hatte und entsprechend noch nicht bei 100 Prozent ist. Zwar sei er "ein Thema für den Kader“, für die Startelf sei es aber noch zu früh, erklärt der FSV-Trainer. Anwar El Ghazi sei im Vergleich zu Guilavogui körperlich weiter, absolviere ganze Einheiten mit der Mannschaft und sei entsprechend eine Option für die Partie gegen Leverkusen.