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U19 10.05.2024 - 21:50 Uhr

U19 unterliegt Hoffenheim trotz guter Leistung

Kirchhoff-Elf bestimmt gegen effektive Kraichgauer das Spiel, aber stellt sich vor dem Tor nicht clever genug an

Die U19 des FSV Mainz 05 hat ihr letztes Saisonspiel gegen die TSG Hoffenheim mit 2:3 (1:2) verloren. Vor heimischem Publikum waren die 05ER von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft und gingen früh durch Kapitän Lovis Bierschenk in Führung. Die Gäste aus dem Kraichgau stellten wie beim Aufeinandertreffen im DFB-Pokal erneut ihre Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor unter Beweis und drehten in Person von Max Moerstedt und Ricardo Wagner noch in der ersten Hälfte die Partie.

Im zweiten Durchgang passierte bis zur 60. Minute ziemlich wenig, doch dann wurden dem FSV gleich zwei Tore aufgrund von vermeintlichen Abseitspositionen aberkannt. Im direkten Gegenzug traf die TSG zum dritten Mal und hatte mit Tim Philipp einen sicheren Rückhalt im Kasten. Erst in der 82. Minute gelang den Mainzern durch Daniel Imafidon der Anschlusstreffer, der schlussendlich aber nichts mehr am Hoffenheimer Auswärtssieg änderte.

"Positive Entwicklung sehen und das Ergebnis zur Seite schieben"

"Sowohl chancentechnisch als auch von der Spieldominanz waren wir den Hoffenheimern heute überlegen, obwohl wir mehrheitlich mit einer U17-Mannschaft aufgelaufen sind. Was die Jungs heute geleistet haben, sowohl individuell aber auch als Team, macht uns allen eine Riesenfreude. Wir hatten heute den unangefochtenen Champion der Südwest-Staffel wieder am Rande der Niederlage, müssen uns aber damit abfinden, dass Hoffenheim trotz weniger Chancen den Sieg einfährt."

"Wir freuen uns alle auf die Sommerpause, aber vor allem auch auf die neue Saison, weil wir eine Menge gute Leute haben und das haben die Jungs heute auch gezeigt. Heute ist es glaube ich erlaubt, die positive Entwicklung zu sehen und das Ergebnis ein wenig zur Seite zu schieben", gab der stolze U19-Cheftrainer Jan Kirchhoff nach dem Spiel zu Protokoll.

Moerstedt kontert frühe Führung

Kirchhoff hatte sein Team im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg in München auf zwei Positionen verändert. Anstelle von Dennis Azakir und Artan Latifi durften Batuhan Deliboyraz und Dominik Horlbeck von Beginn an ran. Während die Partie für die bereits als Meister feststehenden Kraichgauer keine sportliche Bedeutung hatte, ging es für die 05ER im letzten Saisonspiel um das Verteidigen von Platz drei. Und die Kirchhoff-Elf zeigte von Beginn an, dass sie sich mit einem positiven Erlebnis in die Sommerpause verabschieden wollte. Bereits nach fünf Minuten gingen die Hausherren in Führung. Nach einem Steckpass von Imafidon auf Safyan Toure behielt dieser die Übersicht für den einlaufenden Bierschenk. Diese Chance ließ sich der FSV-Kapitän nicht entgehen und verwandelte aus fünf Metern sicher.

Doch auch die Gäste mischten offensiv mit und glichen nach zwölf Minuten aus. Nach einem Eckball landete der Ball bei U-17-Weltmeister Moerstedt, der aus kürzester Distanz nur noch einköpfen musste. Im direkten Gegenzug hatte Joonas Frenzel gleich zwei Möglichkeiten zur erneuten Führung. Allerdings traf der 17-Jährige in beiden Aktionen den Ball nicht richtig, wodurch TSG-Keeper Philipp die Situationen entschärfen konnte. 

Schlechte Chancenverwertung rächt sich

Der FSV strahlte vor allem über die Außenbahnen eine Menge Torgefahr aus, verpasste es aber in der Mitte sich für den Aufwand zu belohnen. Sowohl bei einer Flanke von Jusuf Ugljanin, als auch bei einer Hereingabe des aufgerückten Innenverteidigers Kacper Potulski, stand im Zentrum kein Abnehmer bereit. In der Folge versuchten es die Mainzer daher mehrfach mit Distanzschüssen. In der 27. Minute scheiterte Raul König aus 25 Metern am rechten Außenpfosten.

Je näher die Halbzeit rückte, desto mehr Kontrolle bekamen die Hausherren über das Spiel. Nach einer halben Stunde wurde Toures Abschluss aus 13 Metern geblockt und zur Ecke geklärt, genau wie eine Chance von Bierschenk ein paar Minuten später. Mitten in seiner Druckphase hatte der FSV jedoch Glück, dass Jamie Wählings Freistoß das Gehäuse von Pit Zuther um wenige Zentimeter verfehlte. 

Dass der 19-Jährige direkt vor der Halbzeit trotzdem ein zweites Mal hinter sich greifen musste, lag an Hoffenheim-Angreifer Wagner. Dieser war nach einer Hereingabe von links frei vor Zuther aufgetaucht und hatte dem Mainzer Schlussmann aus acht Metern keine Chance gelassen. Kurz darauf ging es für beide Teams in die Halbzeit. 

Bilder aus dem Bruchwegstadion

Im zweiten Durchgang kamen die 05ER personell unverändert, aber zunächst nicht mehr so dominant wie noch in der ersten Hälfte, aus der Kabine. Abgesehen von ein paar harmlosen Standards, die keinen Abnehmer fanden, hatten die Gastgeber in den ersten zehn Minuten Probleme, sich Chancen herauszuspielen. Nach 56 Minuten hatte König per Freistoß den ersten Mainzer Abschluss, der jedoch in den Armen von Philipp landete.

Herbe Dämpfer für 05ER

Drei Minuten später war es kurz laut im Bruchweg-Stadion geworden, nachdem Sean Horozovic einen Pass von Frenzel im Tor untergebracht hatte. Allerdings ließ Schiedsrichter Lukas Jungfleisch den vermeintlichen Ausgleich aufgrund einer Abseitsstellung nicht zählen. Kurz darauf pfiff der Unparteiische ein weiteres Mainzer Tor ab, ebenfalls wegen Verdacht auf Abseits.

Nach diesen zwei ernüchternden Erlebnissen folgte in der 65. Minute die nächste Enttäuschung. Aus 17 Metern war der eingewechselte Blessing Makanda auf der rechten Seite frei zum Schuss gekommen und hatte die Kugel im kurzen Eck versenkt.

TSG-Torwart muss mehrfach eingreifen

Allerdings gab sich der FSV nicht auf und störte seinen Gegner weiterhin früh im Spielaufbau. Nach einer Balleroberung von Toure kam Bierschenk aus sieben Metern frei zum Schuss, scheiterte jedoch am gut aufgelegten Philipp (72. Minute). Fünf Minuten später war der TSG-Torwart ebenfalls zur Stelle, als er einen platzierten Distanzschuss des eingewechselten Melvin Wiesnet aus dem rechten Winkel kratzen musste.

Dasselbe Eck visierte in der 82. Minute auch Daniel Imafidon an, der bei seinem feinen Schlenzer allerdings mehr Erfolg hatte. Nach einer schönen Spielverlagerung von Wiesnet war der 17-Jährige an der Strafraumkante zum Abschluss gekommen und hatte den Ball präzise im langen Eck versenkt. 

Anschlusstreffer kommt zu spät

Kurz vor Schluss hatte Imafidon nach einem Freistoß sogar noch die Chance auf den Ausgleich. Sein Kopfball aus fünf Metern ging jedoch knapp am Hoffenheimer Tor vorbei. Auf der Gegenseite hatte auch die TSG zwei Möglichkeiten, das Spiel zu entscheiden. Allerdings verfehlten sowohl David Girmann, als auch Makanda bei ihren Abschlüssen das Tor, sodass es am Ende beim 2:3-Endstand blieb.

Nicht nur aufgrund der heutigen Leistung seines Teams blickt Kirchhoff sehr positiv auf seine bisherige Zeit als Cheftrainer der Mainzer U19 zurück: "Alles was ich mir persönlich vom Verein und vom NLZ erhofft habe, ist in Kraft getreten. Generell habe ich versucht, das Fundament von Benni Hoffmann fortzuführen. Ich hoffe, die Jungs hatten eine gute Zeit mit mir, mir hat es auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht, mit dieser Mannschaft arbeiten zu dürfen", blickt der Cheftrainer zuversichtlich auf die neue Saison.

1. FSV Mainz 05 - TSG 1899 Hoffenheim 2:3 (1:2)

Tore: 1:0 Bierschenk (5.), 1:1 Moerstedt (12.), 1:2 Wagner (45.), 1:3 Makanda (65.), 2:3 Imafidon (82.)

Aufstellung: Zuther - Horlbeck, Deliboyraz (82. Görtler), Potulski, Ugljanin (74. Wiesnet) - Imafidon, Horozovic - Bierschenk (74. Wegjan), König, Toure - Frenzel

Schiedsrichter: Lukas Jungfleisch